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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Skin
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hatten keinerlei Interesse an einer katholischen Kirche.
    Tief Luft holend, wartete Mulder, bis sich sein rasender Herzschlag wieder beruhigte. Er wünschte, Scully informieren zu können, aber er wusste, dass sein Handy nutzlos war, da sich Alkut außerhalb des Satellitenbereichs befand.
    Er legte seine freie Hand auf die Tür und gab ihr einen Stoß, so dass die Tür aufschwang und gegen die Innenwand schlug. Das Dröhnen hallte laut wider, was auf einen großen, leeren Raum schließen ließ. Instinktiv zog Mulder seine Automatik und entsicherte sie.
    Dann duckte er sich und sprang durch die Türöffnung. Die Luft war moderig und roch nach verrottendem Holz. Mulder stand in einer langgestreckten Halle mit einer sechs Meter hohen Kuppeldecke und holzgetäfelten Wänden, die grünstichige Darstellungen des letzten Abendmahls zeigten, doch viele der Paneele fehlten, und anstelle der Jünger Jesu klafften häßliche Löcher auf dem grauen Verputz.
    Langsam glitt Mulder an der Rückwand des Kirchenraums entlang und wartete, bis sich seine Augen an das gedämpfte Licht gewöhnt hatten. Große Buntglasfenster auf beiden Seiten warfen Regenbögen auf die hölzernen Bänke, die zum Teil aus ihren Verankerungen gerissen waren. Hier und dort gähnten dunkle Lücken in den Bankreihen. An der Stirnseite des Kirchenschiffs entdeckte Mulder ein Gewirr aus Holz, wahrscheinlich die Stützbalken einer eingestürzten Empore. Aus der Mitte der Balken ragte ein bizarres Arrangement rostiger Orgelpfeifen heraus, von der Zeit und der schwülen Witterung verbogen und verdreht.
    Die Kirche schien menschenleer zu sein. Mulder bewegte sich vorsichtig weiter und suchte dabei den Boden ab, der wie sein Gegenstück in der Klinik drüben vorwiegend aus Beton bestand, obwohl Mulder im Gang zwischen den Kirchenbänken auch die schimmelgrünen Überreste eines Teppichbelags entdecken konnte.
    Kurz bevor Mulder die eingestürzte Empore erreichte, fiel sein Blick auf zwei dicke Vorhänge an der Stirnwand der Kirche. Zwischen den Vorhängen befand sich eine Tür, die schief an einer einzigen verbogenen Angel hing. Der Spalt zwischen Tür und Rahmen war breit genug, um hindurchschlüpfen zu können.
    Mulder beschleunigte seine Schritte und richtete seine Waffe auf die dunkle Öffnung. Das Blut rauschte in seinen Ohren, und seine Knie schmerzten vom anhaltenden gebückten Gang. Er erreichte die Vorhänge und ging neben der beschädigten Tür in Deckung: Der Raum auf der anderen Seite war klein und wurde durch ein einziges trübes Buntglasfenster spärlich erhellt. Die Kammer schien ebenfalls verlassen zu sein, und Mulder schob sich mit der Schulter zuerst hinein.
    Allem Anschein nach war der Raum einmal das Arbeitszimmer des Priesters gewesen. In der Mitte stand ein niedriger Tisch, und an der Wand dahinter lag ein umgekippter Stuhl. Über dem Stuhl, in Augenhöhe, hingen zwei Kruzifixe an der Wand, und unter den Kreuzen stand ein kleines Regal mit ein paar billig wirkenden Kelchen, zwei Kerzen und einer leeren Weinflasche. Neben dem Regal prangte ein riesiger, verblichener Gobelin, der fast die Hälfte der Rückwand einnahm. Schemenhaft konnte Mulder die Umrisse verschiedener Wunderdarstellungen erkennen, doch die Einzelheiten des Wandteppichs waren schon lange verblaßt.
    Mulder näherte sich dem Gobelin und trat dabei so leise wie möglich auf. Er beugte sich näher. . . und tatsächlich: Der untere Rand des Wandteppichs bewegte sich in einem leichten Luftzug. Mulder griff nach dem dicken Material und hob ihn an.
    Vor ihm lag eine dunkle Treppe, die in die Tiefe führte. Die Stufen wirkten ausgetreten und abgewetzt, und Mulder konnte erkennen, dass sie einst mit dem gleichen grünen Teppich belegt gewesen waren wie der Kirchenboden. Er lächelte triumphierend und kniff dann die Augen zusammen. Die Vorsicht verlangte, dass er zum Hotel zurückkehrte und Scully zur Verstärkung holte
- oder sich am besten sogar mit Van Epps in Verbindung setzte und militärische Unterstützung anforderte.
    Doch je länger er wartete, desto geringer wurde seine Chance, Antworten, wirkliche Antworten zu bekommen, und der junge Thai konnte in der Zwischenzeit problemlos verschwunden sein. Mulder schüttelte seine Bedenken ab, bückte sich und schlüpfte durch die Öffnung hinter dem Gobelin. Langsam tastete er sich die Treppe hinunter und stützte sich dabei mit einer Hand an der kalten Steinwand ab.
    Die Treppe endete etwa acht Meter unter der Kirche am Eingang zu einem

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