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Akte X

Akte X

Titel: Akte X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Parasit
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kam ein Kopf an die Oberfläche. Ein schleimiger, weißer Kopf mit einem blutigen Mund, der leise Jammerlaute von sich gab.
Die Kreatur zog sich aus dem Abwasserkanal hoch und versuchte, sich in Sicherheit zu bringen.
Tapfer watete Mulder auf den Riegel zu.
In dem Moment, als er hochsprang und nach dem Hebel griff, schnellte die Kreatur aus der Schmutzbrühe heraus und erreichte den Rand der Öffnung.
Mit aller Kraft zerrte Mulder an dem Riegel - bis seine Schultergelenke knirschten und seine Muskeln zum Zerreißen gespannt waren.
Die Kreatur war schon halb in der Öffnung verschwunden ... da bewegte sich der Riegel mit einem ächzenden Geräusch.
Langsam.
Qualvoll langsam . ..
Dann schneller.
Als der Riegel vollends nachgab, stolperte Mulder rückwärts in den Kanal.
Doch im Fallen konnte er sehen, daß ein schweres Metallgatter heruntersauste, wie die Klinge einer Guillotine. Es traf die Kreatur gerlau in der Mitte.
Ein unmenschlicher, noch nie gehörter Schmerzensschrei zerriß die stickige Luft, als das Gitter den Parasit in zwei Hälften teilte.
Dann war das Gitter geschlossen, und der Schrei verhallte in den weitläufigen Gängen.
Mulder rappelte sich hoch und konnte gerade noch erkennen, wie der Unterkörper und die Beine der Kreatur in der Kloake verschwanden und eine breite Blutspur hinterließen.
Benommen starrte er auf die Stelle, wo sich das Blut mit dem Abwasser mischte.
Rays Stimme riß ihn aus seiner Betäubung.
„Gott sei Dank! Es ist vorbei..."
Mulder wandte sich um und versuchte ein schräges Grinsen: „Für mich ist es noch nicht vorbei. Ich muß noch meinen Bericht schreiben."
Auch Ray, zitternd und am Ende seiner Kräfte, versuchte zu lächeln. „Ich beneide Sie nicht, Agent Mulder... Es ist sicher nicht leicht, jemanden davon zu überzeugen, daß das alles hier wirklich passiert sein soll. Ich werde es gar nicht erst versuchen. Das würde nur meiner Karriere schaden. Vor ein paar Jahren war bei uns mal einer, der behauptete, das Kanalsystem wäre voller Krokodile. Er wurde mit halbem Lohn in den Ruhestand geschickt. Weiß Gott, was sie mit einem machen, der von einem blutsaugenden Monster erzählt."
„Ich bin auch nicht begeistert." Mulder hob die besudelten Hände. „Aber es ist mein Job, und ich muß es wenigstens versuchen."
„Stellt sich nur die Frage, ob Sie sich damit nicht auch auf die Abschußliste setzen. Ich könnte mir vorstellen, Ihre Vorgesetzten sind da nicht viel anders als unsere hier", meinte Ray mit einem bezeichnenden Seitenblick und machte sich daran, über den Wartungssteg zurückzubalancieren.
„Da ist was dran, oh ja!" nickte Mulder, stemmte sich aus dem Abwasser und folgte ihm. „Aber das wird sich zeigen."
    21
     
    Als Mulder das Büro betrat, rümpfte Diane Jensen die Nase.
    Diesmal konnte er es ihr nicht verübeln. Obwohl er schon dreimal geduscht hatte, war er das strenge Aroma der Kloake von Newark nicht los geworden. Er rang sich ein Grienen ab und sagte: „Tut mir leid, Ms. Jensen. Das lag an meinem Jagdrevier. Wenn Sie einen Mann in die Kanalisation schicken, können Sie nicht erwarten, daß er hinterher nach Weihrauch duftet."
    Die Sekretärin bedachte Mulder mit einem eisigen Blick. „Der Assistant Director erwartet Sie, Agent Mulder. Sie können gleich hineingehen."
    Während er sich setzte, erschien es Mulder, als würde ihn Assistant Director Skinner tatsächlich anlächeln. Sollten doch noch Zeichen und Wunder geschehen?
    Nicht daß er wirklich die Mundwinkel hochzog oder gar seine Zähne zeigte - dennoch kam Skinners momentaner Ausdruck einem Lächeln weitaus näher als alle anderen Regungen, die Mulder jemals bei ihm beobachtet hatte.
    „Ich habe Ihren Abschlußbericht gelesen, Agent Mulder", erklärte Skinner mit leiser Stimme.
    „Und?"
„Ich glaube, wir können zu Recht behaupten, daß
dieser Fall erfolgreich zu Ende gebracht wurde .. ." Der Bericht lag vor Skinner auf dem Schreibtisch. Er heftete ihn sorgfältig in einen Aktenordner
und schloß dessen Deckel.
Er drückte auf einen Summer, und Ms. Jensen
kam herein.
Skinner übergab ihr die Akte. „Legen Sie das
bitte ab."
„Unter welcher Bezeichnung, Sir?"
„Keine weiteren Notizen, einfach unter X ablegen."
Nachdem die Sekretärin gegangen war und er die
verbleibenden Papierberge auf seinem Schreibtisch
ein wenig hin- und hergeschoben hatte, hob Skinner
erneut den Blick. „Das war dann alles, Agent Mulder. Wenn Sie keine Fragen oder Anmerkungen
haben?"
„Ich hoffe, Sie haben bemerkt,

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