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Al Wheeler und das Callgirl

Al Wheeler und das Callgirl

Titel: Al Wheeler und das Callgirl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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vor Entrüstung. »Das ist eine absolute Lüge! Reine Fantasterei!
Dieser Frau sollte man mit einem rotglühenden Eisen die Zunge aus dem Mund
brennen !«
    »Dana ist seit ein paar Tagen
spurlos aus San Francisco verschwunden und mit ihm Lou Fisher, der Leiter der
gewerkschaftlichen Agitatorentruppe ?«
    »Stimmt .«
    Er nickte wieder heftig.
    »Dana versucht Strachan zu
überreden, seine Abmachungen mit Cordain so lange hinauszuschieben, bis dieser
aus der Gewerkschaft hinausgeflogen ist .«
    »Das weiß Adele ?« Seine Stimme klang milde überrascht. »Es stimmt genau .«
    Das war nicht viel, aber
immerhin etwas, dachte ich. Tyler hatte ohne weiteres geglaubt, meine erste
Behauptung sei eine Information von Adele, was ja gar nicht zutraf. Wesentlich
schwieriger war es nun herauszufinden, was er mir sonst noch alles glauben
würde.
    »Fisher könnte doch auf zwei
Schultern Wasser getragen haben. Scheinbar loyal gegenüber Dana, konnte er
schließlich auch Cordains Spion sein, der bei Dana eingeschleust wurde, damit
er über alles berichten konnte .«
    »O ja.« Er nickte heftig. »Das
ist eine echte Gefahr .«
    »Mr. Kingsley akzeptierte
Cordains Angebot, ihn dadurch zu unterstützen, daß er beim Prozeß Stensen letzten Endes im Stich ließ ?«
    Ein gequälter Ausdruck erschien
auf Tylers Gesicht. »So kraß würde ich das nicht
ausdrücken, und ich bin überrascht, daß Adele es so rundheraus gesagt hat. Aber
im wesentlichen trifft es zu .«
    »Aber das letzte, was Mr.
Kingsley je erwartet hat, war die Tatsache, daß er später aus der Anwaltskammer
entlassen wurde ?«
    »Genau so war es, Lieutenant .« Er sah drein, als würde er gleich in Tränen ausbrechen.
»Das war eine elende Sache, scheußlich !«
    »Wie hat sich das denn genau
abgespielt ?« erkundigte ich mich beiläufig. »Ich habe
eine Kopie des Prozeßberichts gelesen, und Kingsley
ging nicht gerade nach Rosen duftend daraus hervor. Aber selbst die bissigen
Kommentare des Richters hätten doch wohl nicht ausgereicht, um ihn aus der
Berufsorganisation auszuschließen, oder ?«
    »Nein, nein, da haben Sie
völlig recht, Lieutenant. Dazu bedurfte es weit mehr. Das Beweismaterial und
die Zeugenaussagen gegen Mr. Kingsley beim Hearing waren furchtbar. Jemand
hatte offenbar Zugang zu den geheimen Unterlagen der Gewerkschaft gefunden und jedes
einzelne Dokument abgelichtet, das gegen Mr. Kingsley benutzt werden konnte.
Ein paar Zeugen, die Kalifornien schon vor zehn Jahren verlassen hatten, wurden
von der Ostküste herübergeschafft, um gegen ihn auszusagen. Das Ganze war ein
Alptraum, das kann ich Ihnen versichern, Lieutenant .«
    »Inszeniert von Hal Cordain ?« fragte ich ruhig.
    Sein Gesicht erstarrte. »Dafür
gibt es keinerlei Beweise, gar keine !«
    »Aber innerlich sind Sie davon überzeugt !« sagte ich scharf. »Er versprach Kingsley den Himmel auf
Erden, wenn er in seinem Interesse Stensen erledigen
würde — und das hat Kingsley getan. Dann zog ihm Cordain den Teppich unter den
Füßen weg, indem er dafür sorgte, daß er aus der Anwaltskammer ausgeschlossen
würde. Danach war ihm Kingsley auf Gnade und Ungnade ausgeliefert .«
    »Ich weiß wirklich nicht, ob
ich hierüber noch weiter mit Ihnen diskutieren soll, Lieutenant .« Einen Augenblick lang preßte Tyler den Handrücken fest
gegen seinen Mund. »Das betrifft ein völlig anderes Gebiet, das mit den inneren
Angelegenheiten der Gewerkschaft nichts mehr zu tun hat. Ich denke, Sie sollten
mit Mr. Kingsley ein andermal darüber sprechen .«
    »Sie haben recht«, sagte ich.
»Rufen Sie ihn an und richten Sie ihm aus, ich wartete hier, um die
Angelegenheit seines von Hal Cordain eingefädelten Sturzes aus den beruflichen
Höhen zu besprechen .«
    »Es tut mir leid«, blubberte
er, »aber man hat mir nicht gesagt, wohin sie gefahren sind .«
    »In den >Flamingo Room <«, sagte ich und warf dann einen Blick auf meine
Uhr. »Inzwischen sollten sie zumindest die Hors d’oeuvres hinter sich haben .«

8
     
    Sie betraten gemeinsam das
Wohnzimmer, Caligula und seine Herrscherin, und sie sahen aus, als hätten sie
die Welt zwischen sich geteilt. Auf Kingsleys kahlem Kopf spiegelte sich hell
das Licht des Kronleuchters an der Decke; seine verschleierten Augen blickten
heiter, sein Anzug saß makellos, und der Duft seiner dicken Zigarre verriet den
Preis. Adele stellte ihn mühelos in den Schatten; sie trug ein enganliegendes
gelbes Gewand, unter dem sie, den ungehemmten Bewegungen ihrer Brüste nach

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