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Al Wheeler und das flotte Mädchen

Al Wheeler und das flotte Mädchen

Titel: Al Wheeler und das flotte Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Also
erzählen Sie.«
    »Nein, das stimmt nicht«, sagte
ich.
    »Oh.« Sie biß sich flüchtig auf
die Unterlippe. »Das hatte ich jedenfalls angenommen. Vielleicht war es dumm
von mir. Na schön, Mr. Petrie — warum sind Sie dann hier?«
    »Offen gestanden bin ich
neugierig, Mrs. Stevenson.« Ich grinste sie verlegen an. »Ihres Mannes wegen.«
    »Sie sind Clydes wegen
neugierig?« Ihre Mundwinkel zuckten. »Ich auch, Mr. Petrie. Deshalb habe ich ja
Ihre Detektei beauftragt.«
    »Ich glaube nicht, daß
irgendeine andere Frau im Spiel ist«, sagte ich. »Jedenfalls nicht in Pine City.«
    »Aber Sie glauben, er trifft
sie irgendwo anders?« fragte sie. »Zum Beispiel auf der Reise, die er gerade
jetzt unternimmt?«
    »Davon weiß ich gar nichts«,
sagte ich.
    »Er ist gestern
abend abgefahren«, erklärte sie. »Er wollte zwei Tage wegbleiben,
behauptete er. Vermutlich hätte ich Ihr Büro anrufen und Ihnen Bescheid sagen
sollen.«
    »So was gehört wohl zu seinem
Job«, sagte ich. »Was verkauft er eigentlich?«
    »Woher zum Kuckuck soll ich das
wissen?« Sie sah vage amüsiert drein.
    »Die meisten Ehefrauen wissen
das, Mrs. Stevenson.«
    »Ich nicht. Clyde ist ein
Eigenbrötler. Das war er schon, bevor ich ihn heiratete. Wahrscheinlich ist er
immer einer gewesen. Ich habe ihn nie nach seinem Job gefragt, weil es mich
nicht interessiert hat. Ich weiß nur, daß er nicht für eine Firma arbeitet. Er
verdient gut, und wir können bequem davon leben. Weshalb fragen Sie?«
    »Diese Besuche, die er macht —“,
sagte ich, »in Bars, in Privatwohnungen und in den Arbeiterbaracken einer
Baufirma sieben Kilometer außerhalb der Stadt an der neuen Autostraße. Was, zum
Teufel, verkauft er bloß?«
    »Privatwohnungen?« Ihre Stimme
klang belegt vor Mißtrauen .
    »Für Schäferstündchen ist er
nie lange genug dort geblieben«, sagte ich und improvisierte dann ein bißchen.
»Jeweils höchstens fünf Minuten. Das hätte niemals zum — Sie wissen schon was —
gereicht.«
    »Zum Bumsen.« Sie nickte
flüchtig. »Vielleicht will er Leuten Versicherungen andrehen. Aber das
bezweifle ich.«
    »Sie haben ihn wirklich nie
gefragt, was er verkauft?« fragte ich. »Sie haben noch nicht mal seine
Aktenmappe geöffnet und nachgeschaut, was sie enthält?«
    »Nein«, sagte sie kurz.
    »Wo wird er sich in den
nächsten beiden Tagen aufhalten?«
    »Das weiß ich nicht. Er teilt
mir das nie mit, und ich habe ihn nie danach gefragt. Es handelt sich um eine
Routineangelegenheit, das passiert ungefähr alle sechs Wochen.«
    »Sie sind eine bemerkenswert
wenig neugierige Ehefrau, Mrs. Stevenson. Sie bilden sich ein, Ihr Mann betrüge
Sie mit einer anderen Frau, aber wenn er alle sechs Wochen verreist, fragen Sie
noch nicht einmal, wohin er fährt?«
    »Mr. Petrie«, sagte sie kalt,
»als Ihr Büro mich um diese Verabredung bat, dachte ich natürlich, Sie hätten
irgendwelche Informationen für mich. Ich habe ganz gewiß nicht erwartet, auf
diese Weise ins Kreuzverhör genommen zu werden.«
    »Entschuldigen Sie«, sagte ich.
»Aber nachdem ich ihn eine Woche lang beschattet habe, konnte ich nicht umhin,
neugierig zu werden.«
    »Aber Sie sind offenbar nach
dieser Woche, in der Sie ihn beobachtet haben, zu der Überzeugung gekommen, daß
keine andere Frau im Spiel ist?«
    »Bis jetzt jedenfalls nicht.«
    »Bumsen gehört zu Clydes
regelmäßigsten Gewohnheiten.« Sie grinste lasziv. »Ich muß es schließlich
wissen. Wenn es da eine andere Frau gäbe, würde er nicht eine ganze Woche verstreichenlassen , ohne mit ihr zu schlafen, so viel ist
sicher. Ich bin also überzeugt, Mr. Petrie. Sie können den Auftrag ab sofort
als erledigt betrachten.«
    »Okay«, sagte ich. »Ich glaube,
es steht Ihnen noch eine Rückvergütung zu, Mrs. Stevenson. Das Büro wird sich
darum kümmern.«
    »Die Rückzahlung ist mir nicht
wichtig«, erwiderte sie. »Aber da ist noch eine andere Sache.« Ihre Stimme klang
betont gelassen. »Ich hätte gern eine Liste der Adressen, die er in der
vergangenen Woche aufgesucht hat. Und dazu die Namen der betreffenden Leute und
um wen es sich handelt.«
    »Gewiß«, sagte ich.
    Sie begleitete mich durch den
Eingangsflur und öffnete die
    Tür auf eine Weise, die mir das
Gefühl gab, der Mann vom Kundendienst zu sein, der eine halbe Stunde zu lange
gebraucht hat, um die Waschmaschine zu reparieren. Ich trat auf die Vorveranda
hinaus und lächelte ihr höflich zu.
    »Leben Sie wohl, Mrs. Stevenson.«
    »Leben Sie wohl, Mr.

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