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Al Wheeler und das flotte Mädchen

Al Wheeler und das flotte Mädchen

Titel: Al Wheeler und das flotte Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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hinterlassen, auf dem alles
schön deutlich geschrieben steht?«
    »Wenn es sich um einen Mord im
Affekt handelt, legt sich der Mörder die Dinge zumeist nicht logisch zurecht«,
sagte ich. »Wenn Sie mich fragen, waren Sie es oder Alison Lloyd oder alle
beide.«
    »Sie täuschen sich!« Er drückte
heftig seine Zigarette im Aschenbecher aus. »Sie täuschen sich komplett,
Lieutenant. Klar, Alison war eifersüchtig. Sie ist so ein Typ. Aber sie wußte,
daß Nathan sich niemals scheiden lassen wollte, weil sie das Geld hatte, und
Nathan schätzte die schönen Dinge des Daseins zu sehr, um das Risiko
einzugehen, sie vielleicht zu verlieren.«
    »Sind Sie verheiratet?«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf.
    »Wenn keiner von Ihnen beiden
was damit zu tun hatte, wer hat ihn dann umgebracht?«
    »Woher, zum Teufel, soll ich
das wissen?«
    »Wenn Sie wollen, daß ich mich
woanders umsehe, sollten Sie versuchen, mich zu überzeugen, daß es zumindest
noch einen weiteren Verdächtigen gibt«, sagte ich geduldig. »Wer könnte noch
einen Grund gehabt haben, ihn zu ermorden?«
    »Ich sage Ihnen doch,
Lieutenant, ich habe nicht die blässeste Ahnung.«
    »Wo waren Sie gestern vormittag gegen elf?«
    »Ich war geschäftlich
unterwegs«, sagte er.
    »Was haben Sie dabei getan?«
    »Ich habe auf einen Mann
gewartet, der aus einer Wohnung kommen sollte«, erwiderte er mürrisch. »Ich
habe ihn beschattet.«
    »Und kam er heraus?«
    »Ja, gegen halb eins.«
    »Sie waren also allein, saßen
in Ihrem Wagen und warteten auf ihn?«
    »Genau.«
    »Sie haben also kein Alibi.«
Ich grinste ihm boshaft zu. »Aber damit stehen Sie nicht allein, Cotlow. Alison
Lloyd hat ebensowenig ein Alibi.«
    Er begann leicht zu schwitzen,
und ich saß da und ließ ihn noch ein bißchen länger schwitzen.
    »Diese Behauptung Lloyds, er müsse
eines Auftrags wegen ein paar Tage verreisen«, sagte ich, »das war doch wohl
nur eine Ausrede, damit er eine Weile ungestört mit Julie Trent zusammen sein
konnte, ja?«
    »Nein. Die Sache mit dem
Auftrag stimmte.«
    »Erzählen Sie mir davon.«
    »Das ist eine streng
vertrauliche Angelegenheit. Vermutlich muß ich die Sache jetzt übernehmen,
nachdem Nathan nicht mehr da ist.«
    »Ich bin ein streng
vertrauenswürdiger Lieutenant«, sagte ich. »Also erzählen Sie mir davon.«
    »Ich kann nicht. Tut mir leid,
Lieutenant.«
    »Das wird Ihnen auch leid tun«,
sagte ich. »Ich denke, wir gehen jetzt.«
    »Gehen? Wohin?«
    »Ins Büro des Sheriffs«, sagte
ich, »zur weiteren Vernehmung. Sie kennen Ihre Rechte zwar angeblich, aber
meine Vorschriften verlangen, daß ich Sie noch einmal darüber aufkläre.
Alles...“
    »Moment mal!« schrie er. »Ich
möchte meinen Anwalt anrufen.«
    »Tun Sie das«, sagte ich.
    Er kniff die Augen zusammen und
sah mich an. »Ist das wirklich Ihr Ernst?«
    »Allerdings ist das mein
Ernst«, sagte ich munter. »Sie sind in hohem Maß der Tat verdächtig, Cotlow , und Sie weigern sich, zu kooperieren. Also fahren
wir jetzt zum Sheriffbüro, und ich werde dort erneut diese Fragen an Sie
richten — nur werden dann in diesem Fall Ihre Antworten oder Ihre Weigerung zu
antworten aktenkundig sein.«
    »Zum Teufel damit.« Er machte
eine schlaffe Handbewegung. »Setzen Sie sich wieder, Lieutenant.«
    »Erzählen Sie mir endlich von
dem Auftrag, den Lloyd übernommen hatte«, knurrte ich.
    »Wir haben versucht, uns auf
industrielle Aufträge zu spezialisieren«, sagte er. »Einige davon hatten wir
bereits zur Zufriedenheit der Auftraggeber erledigt. Aber wir konnten es uns
nicht leisten, herumzusitzen und darauf zu warten, bis weitere hereinkamen,
nicht wahr? Deshalb nahmen wir auch andere Aufträge an.« Er zündete sich noch
eine Zigarette an. »Vor ungefähr einer Woche kam nun also eine Frau ins Büro
und behauptete, ihr Mann betrüge sie ihrer Ansicht nach, und sie wollte, daß er
beschattet würde. Sie leistete eine beträchtliche Anzahlung, und wir setzten
Petrie bei der Sache ein.«
    »Wie hieß die Frau?« fragte
ich.
    »Mary Stevenson«, antwortete
er. »Petrie beschattete ihren Mann von dem Augenblick an, an dem er morgens das
Haus verließ, bis abends, als er wieder heimkehrte. Sie hatte uns gleich am
Anfang erzählt, er ginge abends niemals ohne sie aus, deshalb vermutete sie,
daß es sich um eine Vormittags-Affäre handelte. Nach ein paar Tagen sahen wir —
ich meine Lloyd und ich — Petries Berichte durch, und allmählich erschien uns
das Ganze merkwürdig.«
    »Merkwürdig?«

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