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Al Wheeler und das flotte Mädchen

Al Wheeler und das flotte Mädchen

Titel: Al Wheeler und das flotte Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wiederholte ich.
    »Nach Mary Stevensons Angaben
war ihr Mann Vertreter. Ein ausgesprochen erfolgreicher Vertreter. Und
vielleicht hatte gerade dieser Ruf in erster Linie ihr Mißtrauen erregt. Keiner der Besuche, die er machte, lieferte etwas Substantielles. Mit
anderen Worten, man mußte sich fragen, was, zum Teufel, verkaufte er
eigentlich?«
    »Wohin ging er denn?«
    »In zwei Bars, drei oder vier
Privatwohnungen — und in keiner blieb er ausreichend lange für einen Liebesakt,
obwohl alle Wohnungen alleinstehenden Frauen gehörten — und außerdem zu den
Baubaracken einer Firma sieben Kilometer außerhalb der Stadt an der neuen
Autostraße. Einfach verrückt.«
    »Vielleicht hat er Glück an
einsame Herzen verkauft?«
    »Wir sprachen mit Petrie
darüber. Er ist ehemaliger Polizeibeamter. Sein Kunstbein machte ihn für die
Polizei untauglich, zumindest für die Arbeit, die er dort leisten wollte.
Petrie meinte, Stevenson kassiere und treibe vielleicht >Schutzgebühren<
ein.« Cotlow zog kräftig an seiner Zigarette. » Mißverstehen Sie mich nicht, Lieutenant. Petrie fand, wir sollten die Polizei informieren,
aber wir überlegten es uns anders. Wir hatten unserer Klientin gegenüber
Verpflichtungen, und wir hatten keinerlei Beweise. Aber Lloyd hielt es für das
Beste, die Dinge von Petrie zu übernehmen und selbst nachzuforschen.«
    »Und was fand Lloyd heraus?«
    »Ich weiß es nicht.« Er zuckte
die Schultern. »Das ganze begann erst vor ungefähr einer Woche. Die beiden
ersten Tage, an denen sich Petrie um die Sache kümmerte, waren reine Routine.
Als er fand, er müsse es der Polizei melden, hielten wir es für besser, ihm den
Fall abzunehmen. Nathan widmete sich den ganzen nächsten Tag über der
Angelegenheit. Es war Freitag, und er sagte, Stevenson schiene nach wie vor
dieselbe Route abzuklappern. Über das Wochenende unternahm Lloyd nichts, weil
die Klientin uns gesagt hatte, ihr Mann sei da immer zu Hause. Am Montag kam
Lloyd gegen sechs Uhr abends ins Büro und war ziemlich aufgeregt. Er sei da was
auf der Spur, behauptete er, und es sei wahrscheinlich ein dicker Hund. Aber er
erzählte mir nichts. Er müßte sich noch genauer informieren, um ganz sicher zu
sein, und das bedeute, daß er ein paar Tage verreisen müßte. Ich versuchte
nicht, mit ihm darüber zu diskutieren. Wenn Nathan in einer solchen Stimmung
war, hatte das keinen Sinn.« Er zog eine Grimasse. »Außerdem hatte Nathan immer
eine Nase für solche Dinge, Lieutenant.«
    »Haben Sie sich mit Mrs.
Stevenson in Verbindung gesetzt?« fragte ich.
    »Nicht, seit sie uns engagiert
hat«, antwortete er. »Ihre Anzahlung war, wie ich schon sagte, großzügig. Ich
fand, wir schuldeten ihr noch immer Geld oder zumindest mehr Leistung. Sie
hatte uns angewiesen, uns erst mit ihr in Verbindung zu setzen, wenn wir
eindeutige Beweise für die Untreue ihres Mannes hätten oder wenn wir sicher
wären, daß nichts dergleichen vorlag. Wenn sich nach zwei Wochen nichts
Konkretes herausstellte, sagte sie, würde ihr das reichen.«
    »Hat sie Bill Petrie gesehen,
als sie hier war?«
    »Sie hat nur mit mir geredet«,
erwiderte er.
    »Rufen Sie sie sofort an«,
befahl ich. »Sagen Sie ihr, es hätte sich etwas herausgestellt, und Ihr
Angestellter wolle so schnell wie möglich mit ihr reden.«
    »Was, zum Teufel, kann Petrie
ihr denn sagen?«
    Ich zeigte ihm sämtliche Zähne.
»Tun Sie, was ich sage!«
    Er gehorchte, und ich wartete
geduldig, bis er wieder aufgelegt hatte.
    » Heute
nachmittag «, sagte er. »Um drei Uhr bei ihr zu Hause.«
    »Ausgezeichnet. Nun möchte ich
die Berichte sehen, die Petrie gemacht hat, bevor Sie ihm den Auftrag
entzogen.«
    Er schloß einen Karteischrank
auf und blätterte den Inhalt einer Schublade durch. Dann sah er das ganze ein
zweites Mal und noch langsamer ein drittes Mal durch.
    »Das begreife ich nicht«, sagte
er. »Ich habe sie selbst eingeordnet. Aber sie sind weg.«
    »Wer hat sonst noch einen
Schlüssel?«
    »Nathan.« Er blinzelte mich an.
»Nathan hatte einen Schlüssel. Nur wir beiden Partner, sonst niemand. Eine Art
Sicherheitsmaßnahme innerhalb des Büros. Ich meine, natürlich trauen wir
unseren Angestellten, aber man kann nie vorsichtig genug sein, oder?«
    »Offenbar war Nathan nicht
allzu vorsichtig«, bemerkte ich.
    »Ja.« Er blinzelte erneut. »Es
muß Nathan gewesen sein, der die Unterlagen herausgenommen hat. Aber warum kann
er das bloß getan haben?«
    »Vielleicht hatte er einen
guten Grund«, sagte

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