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Al Wheeler und das flotte Mädchen

Al Wheeler und das flotte Mädchen

Titel: Al Wheeler und das flotte Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ich. »Sie haben nicht zufällig eine Schusterkugel oder ein
bißchen Kaffeesatz parat?«
    »Kaum.« Er unternahm einen
schwachen Versuch zu lächeln. »Wollen Sie immer noch, daß Petrie die
Verabredung mit Mrs. Stevenson heute nachmittag einhält?«
    »Nein«, sagte ich mit fester
Stimme.
    »Hm?« Seine Augen verrieten
mir, daß er mich für weitgehend verrückt hielt und daß er sich das hätte gleich
denken sollen.
    »Ich würde Petrie gegenüber
nichts davon erwähnen«, sagte ich. »Sie wollen doch wohl nicht, daß die
Angestellten auf den Putz klopfen, oder?«
    »Nein«, sagte er.
    Auf meinem Weg hinaus durchs
Vorzimmer blickte die Amazone von ihrem Schreibtisch auf und lächelte mir
gewinnend zu.
    »Sind Sie beide wieder gute
Freunde, Lieutenant?« fragte sie in gedämpftem Ton. »Oder haben Sie Mr. Cotlow
in die Knie gezwungen?«
    »Haben Sie den Schuß nicht
gehört?«
    »Einen Schuß?«
    »Ich habe mir große Mühe
gegeben, das ganze als Selbstmord hinzustellen«, sagte ich. »Wenn Sie also ins
Büro gehen und die Leiche finden, rühren Sie nichts, aber auch gar nichts an.
Okay?«
    »Okay.« Sie lächelte wieder.
»Lieutenant, wenn ich heute abend nach Hause komme,
wird sich Julie bestimmt wie in einem Käfig eingesperrt fühlen. Meinen Sie
nicht, sie könnte dann wieder in ihre Wohnung zurückkehren?«
    »Ich glaube nicht, daß sie
wirklich in Gefahr ist«, sagte ich.
    »Danke.« Sie zuckte vielsagend
die Schultern. »Im Büro kommen wir ausgezeichnet miteinander aus, aber in einer
kleinen Wohnung zusammen zu hausen ist wieder was anderes. Irgendwie möchte ich
Ihnen gern meine Dankbarkeit zeigen.«
    »Das könnte hier im Büro
peinlich für Sie werden«, murmelte ich. »Kommt darauf an, wo Sie sie
aufbewahren.«
    »Ein Lieutenant mit einer
schmutzigen Fantasie«, sagte sie ohne jeden Groll. »Natürlich. Mayberry Street dreiundsiebzig, Apartment fünf C — dort
bewahre ich sie auf, Lieutenant. Wollen Sie nicht heute
abend gegen neun zum Essen kommen? Dann habe ich ausreichend Zeit, um
Julie vorher auf den Weg zu bringen.«
    »Gut«, sagte ich. »Soll ich was
mitbringen?«
    »Ich glaube nicht«, erwiderte
sie. »Aber wenn Sie zufällig derzeit eine Freundin haben sollten, dann können
Sie sie zu Hause lassen.«
     
     
     

4
     
    Im Telefonbuch gab es nur einen
Clyde Stevenson, und ich war auch für kleine Annehmlichkeiten dankbar. Das Haus
lag ebenfalls in Valley Heights, aber ungefähr drei Sprossen tiefer auf der
gesellschaftlichen Stufenleiter als die Lloyd’sche Behausung. Dies hier war ein
hübscher, auf verschiedenen Ebenen angelegter Bau, umgeben von überaus
ordentlich gepflegtem Rasen, in dem ebenso ordentliche Blumenbeete angelegt
waren. Ich drückte auf den Klingelknopf und hörte innen Glockengeläute. Die
Sonne brannte mir heiß in den Nacken, und eine halbbetäubte Biene brummte an
meinem rechten Ohr vorbei. Das ganze war wie ein Echo aus der Vergangenheit,
als unsere Vororte noch ein sicherer Zufluchtsort vor den härteren Realitäten
des Lebens wie Mord und Vergewaltigung bildeten. Vielleicht waren sie auch
damals nie sicher gewesen, aber die Leute pflegten das zu glauben und verfügten
demgemäß nicht über die konstante Zwangsvorstellung, sie könnten die Nacht über
die Hintertür unverschlossen gelassen haben. Es mußte an der Sonne im Nacken
liegen, überlegte ich; was sonst konnte solche billigen philosophischen
Betrachtungen bei mir hervorrufen?
    Die Tür öffnete sich. Eine
dunkelhaarige Mieze stand da und sah mich mit höflichem Lächeln auf den Lippen
an. Ihr Haar war sorgfältig zerzaust, die dunklen Augen kunstvoll ummalt, und
die Bluse und die Blue jeans hatten das genau
richtige legere Aussehen. Die Bluse war weit genug aufgeknöpft, um einen
tiefgehenden Einblick in den Spalt zwischen den vollen Brüsten zu gewähren, die
ihrem lockeren Fall zufolge nicht durch einen BH beengt wurden. Ich schätzte
die Lady auf Mitte dreißig, und ein heimliches Treffen mit einem Privatdetektiv
stellte in ihrem Vorortdasein vielleicht ein erregendes Erlebnis dar.
    »Mrs. Stevenson?« fragte ich
höflich.
    »Ja.« Ihre Stimme war tief und
attraktiv. »Sie sind Mr. Petrie?«
    »Ganz recht«, sagte ich.
    »Wollen Sie nicht
hereinkommen?«
    Ich folgte ihr ins Wohnzimmer.
Sie blieb plötzlich stehen und drehte sich zu mir um.
    »Na gut, Mr. Petrie«, sagte
sie. »Wer ist sie?«
    »Sie?«
    »Die Frau, mit der mein Mann
mich betrügt«, sagte sie ungeduldig. »Deshalb sind Sie doch wohl hier?

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