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Al Wheeler und das flotte Mädchen

Al Wheeler und das flotte Mädchen

Titel: Al Wheeler und das flotte Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ohne alle harten Kanten. Sie gehörte
zum Typ der begehrenswerten kleinen Blondinen, die man handvollweise mißt .
    »Sie heißen Al«, sagte sie, »Al
Wheeler, Polizeilieutenant . Ich erinnere mich. Sind
Sie wegen meines Geständnisses gekommen, Al? Ich habe es noch nicht ganz fertig
geschrieben.«
    »Ich war nur zufällig hier in
der Gegend«, sagte ich.
    »Ich wette, daß Sie in Ihrem
ganzen Leben noch nirgendwo rein zufällig waren. Sie planen alles von Grund
auf. Kommen Sie rein.«
    Das Haus war hell und
freundlich und das Mobiliar von beiläufiger Eleganz. Während sie ging, wehte
das Hemd um ihre Schenkel und schob sich an ihrer Hinterseite bis zum Ansatz
ihres Hinterteils hoch. Sie ließ sich auf der Couch nieder, und ich setzte mich
ihr gegenüber in einen Sessel. Mein rein reflexbedingter Blick erwischte ein
Büschel blonden Haars, als sie die Beine übereinanderschlug und das Hemd nach
unten strich. Trotzdem, der Anblick hatte ausgereicht, um die gewohnten
nostalgischen Empfindungen zu wecken.
    »Es ist noch heller Tag«,
begann sie munter. »Sie haben also wohl nicht die Absicht, mich mit
Handschellen ans Bett zu fesseln, oder?«
    »Stimmt«, bestätigte ich.
    »Es war ohnehin ein dürftiger
Scherz«, sagte sie. »Schieben Sie es auf meine gestrige emotionale Verfassung.«
    » Trixie Hall«, sagte ich, »gibt es irgendwo auch einen Mr. Hall?«
    »Es gab mal einen, aber nun zum
Glück nicht mehr. Wir haben uns vor zwei Jahren scheiden lassen. Mein
Schnüffler erwischte ihn in einer kompromittierenden Situation mit einem netten,
appetitlichen jungen Mann, der zufällig sein Assistent im Büro war. Es war
ziemlich aufregend — so mit bis zu den Knöcheln herabgelassenen Hosen, während
ihm der junge Chris Flötenunterricht erteilte. Danach waren die finanziellen
Abmachungen äußerst großzügig, weil meine Diskretion in Betracht gezogen werden
mußte. Ich bekam das Haus und eine vernünftige Unterhaltszahlung. Nun bin ich
eine geschiedene Frau und Freiwild für schweifende Männer. Was ihnen dabei
nicht klar ist, ist die Tatsache, daß sie Freiwild für mich sind. Ich darf nur
nicht vergessen, jeden Tag die kleine Pille zu nehmen, dann gehöre ich mit zu
den Jägern. Schließlich, einmal am Tag... Aber ich bin keine Nymphomanin, Al.
Ich habe nur einen normalen, gesunden sexuellen Appetit. Ich mag Männer gern.
Zumindest das, was sie zu bieten haben.«
    »Wie nett«, sagte ich.
    Sie lachte. »Ich rede wieder
zuviel. Das ist ein Leiden bei mir.«
    »Ich sollte eigentlich ins Büro
zurückkehren und einen Bericht schreiben«, sagte ich. »Aber es schien mir ein
zu schöner Tag zu sein. Und dann fiel mir plötzlich ein, daß Sie ja um die Ecke
wohnen.«
    »Sie haben meine Adresse im
Telefonbuch nachgesehen?«
    »Ich habe mich bei einer Ihrer
Nachbarinnen erkundigt.«
    »Bei Alison Lloyd?«
    »Kein Gedanke«, antwortete ich.
»Bei einer netten Lady mittleren Alters.«
    »Die dem Rest der Welt
mitteilen wird, daß Trixie Hall einen neuen Liebhaber
hat«, sagte sie. »Nicht, daß es mir nicht komplett egal wäre.«
    »Mochten Sie Nathan Lloyd
leiden?« fragte ich.
    »Ja, ich mochte ihn gern. Er
tat mir außerdem leid. Jeder muß einem leid tun, der mit solch einem Miststück
wie Alison verheiratet ist.«
    »Glauben Sie, daß er über seine
Frau und George Cotlow Bescheid wußte?«
    »Da bin ich nicht sicher«,
erwiderte sie nachdenklich. »Aber ich möchte es annehmen. Ich weiß nicht, ob
die beiden es miteinander trieben, wenn er in der Nähe war, aber sie machten
gewiß kein Geheimnis daraus, wenn er weg war. Das haben Sie auf der Party ja
selbst beobachten können, oder nicht?«
    »Ja, vermutlich.«
    »Glauben Sie, daß George ihn
umgebracht hat, Al?«
    »Im Augenblick glaube ich gar
nichts«, antwortete ich wahrheitsgemäß. »Nichts ergibt einen Sinn. Sein Mörder
hinterließ einen an seine Brust gehefteten Zettel, auf dem stand: >Du bist
als nächste dran, du Luder!< Die Leiche lag in einem Einbauschrank in der
Wohnung von Lloyds Sekretärin. Die beiden hatten was miteinander, und Alison
wußte davon. Vielleicht hat sie ihn also in einem Anfall von Eifersucht
ermordet und ihm den Zettel auf die Brust geheftet, damit für die Polizei kein
Zweifel bestünde, wer ihn umgebracht hat.«
    Die winzige Blondine verzog das
Gesicht. Ihre Hand ruhte noch immer in ihrem Schoß. »Sie haben recht, das
ergibt keinen Sinn.«
    »Also hat sie ihn vielleicht
doch nicht umgebracht«, sagte ich. »Vielleicht hat sie George

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