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Al Wheeler und das Komplott

Al Wheeler und das Komplott

Titel: Al Wheeler und das Komplott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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»Ich
habe gar nicht gewußt, daß Ihnen etwas daran liegt.«
    »Nicht übermäßig viel«, brummte
er. »Aber Hammond zuzuhören und gleichzeitig den Ausdruck auf Lavers ’ Gesicht sehen zu müssen, das ist mehr, als ein Mann
ertragen kann. Tun Sie was dagegen, Wheeler, und ich sorge dafür, daß Sie Ihre
Aphrodisiaka zu Großhandelspreisen bekommen.«
    »Das ist aber ein sehr
großzügiges Angebot, Doc«, sagte ich mit ernster Miene. »Aber an dem Tag, an
dem ich so was brauche, hänge ich meine Sporen an die Wand und fange an, meine
Memoiren zu schreiben.«
    »Das dürfte eine
interessante Lektüre werden, selbst wenn sie niemals veröffentlicht wird«,
entgegnete er. »Auf bald — mit Ihrem Kopf dürfte jetzt alles okay sein. Falls
er Ihnen Schwierigkeiten macht, rufen Sie mich an.«
    Dann ging ich in den sonnigen
blauen Nachmittag hinaus und bestellte mir im nächsten Speiselokal ein
Rindshaschee. Anschließend ging ich ins Starlight Hotel und stellte fest, daß Harry Stensens Zimmer
im neunten Stock lag. Nach dem ersten Klopfen öffnete er die Tür und grinste,
als er mich erkannte.
    »Unser degradierter Lieutnant«,
spöttelte er. »Suchen Sie eine Stelle? Ich kann Ihnen eine Empfehlung an ein
Privatdetektivbüro in Los Angeles geben, falls Ihnen das nützt.«
    »Ich wollte mich mit Ihnen über
Tom Woods unterhalten«, sagte ich. »Oder sind Sie nicht mehr sein Anwalt?«
    Er preßte die Lippen zusammen.
»Ich bin sein Anwalt«, sagte er mit dieser dünnen silbernen Stimme. »Wollen Sie
Beweismaterial für die Verteidigung liefern, Lieutnant?«
    »Vielleicht«, antwortete ich.
    Er sah mich sehr eindringlich
an, dann trat er zur Seite. »Kommen Sie lieber herein.«
    Ich betrat das Zimmer, und er
schloß die Tür hinter mir.
    »Lust auf was zu trinken,
Lieutnant?«
    »Danke.« Ich sagte ihm, was ich
haben wollte, und er rief den Zimmerkellner an. Für sich bestellte er Scotch
mit Wasser.
    »Martens hat also seine Absicht
geändert und Sie nach Woods Verhaftung doch angerufen«, sagte ich. »Winterman
deutete an, daß die Gewerkschaft vielleicht gar nicht daran interessiert sein
würde, Tom durch den Gewerkschaftsanwalt in der Mordsache vertreten zu lassen.«
    Stensen lächelte säuerlich. »Zum
Teufel mit Winterman — zum Teufel mit Martens, und wenn’s sein muß auch mit der
Gewerkschaft!« sagte er. »Tom Woods ist zufällig ein alter Freund von mir.«
    »Freundschaft ist eine
Empfindung, die ich bei Ihnen gar nicht vermutet hätte«, sagte ich.
    »Ich fröne dieser Empfindung
auch nicht sehr oft«, antwortete er brüsk. »Tom Woods ist eine Ausnahme. Ich
gebe mich auf der anderen Seite auch nicht sehr oft Haßgefühlen hin, aber Paul Winterman ist eine weitere Ausnahme. Herrscht jetzt Klarheit,
Lieutnant?«
    »Vermutlich«, antwortete ich.
»Ich halte Woods nicht für schuldig — und wenn ich es beweisen kann, indem ich
den wahren Mörder fasse, bin ich auch wieder der Lieutnant und kein
degradierter mehr. Schafft das meinerseits Klarheit?«
    »Vollkommen.« Er grinste. »Was
nun?«
    Der Kellner brachte die
Whiskys, wartete, während Stensen die Rechnung abzeichnete, und ging wieder
hinaus.
    »Als ich gestern
nachmittag Woods vernahm«, sagte ich, »und er diesen Streit mit Pearl
hatte, kam sie anschließend mit dem Kaffee und sagte, Tom hätte die Nacht zuvor
so gegen zehn einen Telefonanruf bekommen und sei dann weggefahren. Erinnern
Sie sich noch?«
    »Natürlich.« Stensen nickte.
    »Woods sagte, das könne er
erklären, doch Sie veranlaßten ihn zu schweigen,
bevor er Näheres sagte.«
    »Stimmt.« Er seufzte leise.
»Aber Toms Erklärung zu dieser Sache hilft uns auch nicht viel. Er sagte,
jemand habe angerufen, um ihm mitzuteilen, daß Kowski gerade am Flughafen
angekommen sei und darauf warte, daß ihn jemand abhole. Tom fragte, wer am
Apparat sei, und der Betreffende sagte, er sei ein Angestellter der
Luftfahrtgesellschaft, und Mr. Kowski habe ihn gebeten anzurufen. So fuhr Tom
direkt zum Flughafen hinaus. Natürlich war Kowski nicht da, und Tom glaubte,
jemand hätte sich einen schlechten Scherz erlaubt und fuhr wieder nach Hause.«
    »Hat er sich nicht gefragt,
warum Kowski durch einen Angestellten anrufen ließ, anstatt selbst anzurufen?«
    »Nein«, entgegnete Stensen. »Er
war völlig überrascht — er hatte Kowski erst am nächsten Tag erwartet und
glaubte, daß sich etwas Wichtiges ereignet haben müßte. Er wollte so rasch wie
möglich erfahren, was los war.«
    »Also hat der Mörder

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