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Al Wheeler und das Phantom

Al Wheeler und das Phantom

Titel: Al Wheeler und das Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Apartment,
Lieutenant.« Er lächelte und zeigte dabei die hübschen, gleichmäßigen Zähne.
»Ich wohne hier. Ich bin ein ausgehaltener Mann oder, besser gesagt, Mädchen
für alles.« Sein Lächeln wurde breiter, als er mein verwirrtes Gesicht sah.
»Diana verdient ihren Lebensunterhalt mit Sex, und sie lebt gut dabei. Ihr
Bedarf an Sex wird durch ihre Arbeit gedeckt. Wenn sie nach Hause kommt, legt
sie keinen Wert mehr darauf. Und ich bin kein Problem, denn ich bin
homosexuell.«
    »Wirklich?« sagte ich schwach.
    »Ich leiste ihr Gesellschaft,
halte das Apartment sauber und ordentlich und koche außerdem. Das ist ein
Arrangement, das uns beide befriedigt.«
    »Wie steht es mit Ihrem eigenen
Sexualleben?« erkundigte ich mich.
    »Sie denken natürlich an
Johnny?« Er schüttelte erneut den Kopf. »Nein, Johnny war nichts für mich. Er
kroch so ziemlich mit jedem weiblichen Wesen, das er erwischen konnte, ins
Bett.«
    »Er war kein Transvestit?«
    »Johnny?« Er lachte ehrlich
amüsiert. »Wie kommen Sie denn auf die Idee, Lieutenant?«
    »Er trug Frauenkleidung, als
man seine Leiche fand«, sagte ich. »Mit allem Drum und Dran. Ein schwarzes
Kleid, eine Strumpfhose und sehr elegante Unterwäsche.«
    »Das ergibt für mich keinen
Sinn«, sagte Berger mit sachlicher Stimme. »Überhaupt keinen.«
    »Sehr elegante Unterwäsche«,
wiederholte ich. »Mit einem Monogramm — D. L. T. Sehr sorgfältig eingestickt.«
    »Aber das ist doch verrückt!«
Er starrte mich einen Augenblick lang verwirrt an. »Wie zum Teufel kann er denn
an Dianas Unterwäsche gekommen sein?«
    »An Dianas Unterwäsche?« sagte
ich.
    »Tun Sie nicht so naiv,
Lieutenant!« Er klappte vorwurfsvoll mit den Augenwimpern. »Sie haben doch den
Zusammenhang längst erkannt. D. L. T. steht für Diana Louise Thomas. Ihre
gesamte Unterwäsche hat dieses Monogramm. Ich habe es selbst gestickt. Es
gefällt ihr, und ich mache gern solche Dinge.« Er zögerte einen Augenblick.
»Ich weiß nicht, ob Diana je mit ihm geschlafen hat. Ich meine, in seiner
Position hätte Johnny niemals für ein Mädchen gezahlt, aber vielleicht hat sie
es ihm zu Gefallen getan? Und wenn er sie nun bat, die Unterwäsche behalten zu
dürfen, die sie getragen hat?«
    »Sie lachten, als ich Sie
fragte, ob er Transvestit gewesen sei«, erinnerte ich ihn.
    »Stimmt«, gab er zu. »Und
natürlich kann ich mich täuschen, Lieutenant. Transvestiten pflegen ja meistens
ihr Geheimnis für sich zu behalten, nicht?«
    »Vielleicht haben Sie recht«,
sagte ich. »Wie kam es, daß Sie sich mit Johnny befreundeten?«
    »Ich will Ihnen gegenüber ganz
aufrichtig sein, Lieutenant«, sagte er. »Sie wußten bereits von Diana und ihrem
Beruf, aber nicht jeder Mann würde ihre speziellen Talente zu würdigen wissen.
Sie hatte ein paar Stammkunden, aber sie wollte den Kreis erweitern. Ich hatte
von John Drury gehört, der angeblich der Mann war, der alles bekommen konnte,
was man brauchte. Also ging ich zu ihm. Er verwies mich an Danny Lamont, und
das löste Dianas Probleme ausgezeichnet. Aber Johnny und ich kamen gut
miteinander aus und genossen unsere gegenseitige Gesellschaft so sehr, daß wir
Freunde wurden.«
    »Aber nach wie vor haben Sie
keine Ahnung, wer ihn umgebracht haben könnte?«
    »Mir fällt nur das
Nächstliegende ein«, sagte er. »Ich dachte, es wäre in gewisser Weise
beleidigend, Ihnen gegenüber davon zu sprechen, weil Sie natürlich selbst
sofort darauf gekommen sind. Aber wenn Sie es hören wollen?«
    »Ja, gern«, sagte ich.
    »Natürlich drängt sich einem in
erster Linie Joe Simon auf«, sagte er gelassen. »Vielleicht hat er die Sache
durch einen seiner Leute erledigen lassen. Möglicherweise wurde Johnny
aufdringlicher, als gut für ihn war.«
    »Wer kommt noch in Frage?«
    »Er hatte eine heftige Affäre
mit einem von Dannys Mädchen, das im Apartment nebenan haust«, sagte er
beiläufig. »Dann nahm Ann Rearden ihn unter ihre kräftigen Fittiche, und das
Callgirl war vergessen. Vielleicht hat ihr das nicht gepaßt? Vielleicht hat sie
ihn in einem Eifersuchtsanfall umgelegt?«
    »Noch jemand?«
    »Mehr fällt mir, fürchte ich,
nicht ein, Lieutenant.« Er lächelte entschuldigend. »Ich sagte Ihnen ja, ich
komme immer nur auf das Naheliegende.«
    »Danke, daß Sie mir Ihre Zeit
geopfert haben, Mr. Berger«, sagte ich höflich und stand auf. »Ich möchte gern,
daß Diana sich mit mir in Verbindung setzt, sobald sie zurück ist. Vielleicht
könnte sie im Büro des Sheriffs

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