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Al Wheeler und das Phantom

Al Wheeler und das Phantom

Titel: Al Wheeler und das Phantom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ich. »Aber warum
hat er dazu ausgerechnet Ihre mit Monogramm versehene Unterwäsche benutzt?«
    »Vermutlich, um mich in die
Affäre hineinzuziehen.« Sie zuckte leicht die Schultern. »Für mich ergibt das
keinen Sinn.«
    »Haben Sie Drury jemals eine
Garnitur Ihrer Unterwäsche geschenkt? Oder sie in seinem Apartment liegen
lassen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das
wird allmählich lächerlich. Natürlich nicht.«
    »Wie ist dann er — oder der
Mörder — darangekommen?«
    »Ich weiß es nicht!« Ihre
Stimme war gereizt. »Ich pflege meine B.H.s und Höschen nicht in anderer Leute
Wohnungen herumliegen zu lassen.«
    »Also wurden sie gestohlen«,
sagte ich geduldig.
    »Vermutlich ja«, sagte sie
verdrossen. »Es gehört auch nicht zu meinen Gewohnheiten, meine Unterwäsche zu
zählen. Ich kann nicht wissen, ob mir irgendwas fehlt.«
    »Bleibt Berger als das
Karnickel«, sagte ich. »Ich werde mit Ihnen nach Hause fahren und mich nochmal
mit ihm unterhalten.«
    »Tun Sie, was Sie wollen«,
sagte sie. »Aber ich fahre jetzt nicht nach Hause. Ich habe zu arbeiten.«
    Lamont warf einen Blick auf
seine Armbanduhr. »Du bist spät daran, Diana. Und dieser Kunde schätzt es gar
nicht, wenn er warten muß.«
    »Du hast recht«, sagte sie.
»Ich mache jetzt besser, daß ich wegkomme.«
    Ich konnte sie kaum daran
hindern und wußte nicht einmal, ob ich das im Augenblick überhaupt wollte.
    »Ich glaube, ich haue jetzt
auch ab«, sagte Lamont. Ein schwacher Wimmerlaut drang aus dem Schlafzimmer.
»So schlimm geht es ihr gar nicht«, fügte er schnell hinzu.
    »Haben Sie Joe Simon gesagt,
daß er ihr nichts vorzuwerfen hat?« fragte ich.
    »Natürlich«, antwortete er.
»Ich rief ihn an, bevor wir sie hierher zurückbrachten. Kann ich jetzt gehen?«
    »Da ist nur noch eines«, sagte
ich und trat nahe an ihn heran.
    Mit einem bösartigen Ruck
rammte ich ihm das Knie zwischen die Beine, und er stöhnte vor Schmerz auf.
Dann spreizte ich die Arme weit und schlug sie zusammen, so daß meine gewölbten
Hände gleichzeitig gegen seine Ohren knallten. Er machte einen schwankenden
Schritt vorwärts, fiel auf die Knie, und der Ausdruck auf seinem Gesicht
verriet, daß er sich fragte, wo eigentlich die Umwelt geblieben sei. Ich
öffnete die Wohnungstür, packte Lamont am Jackenkragen und schleifte ihn auf
den Korridor hinaus.
    »Das war für Sandra«, sagte
ich. Aber ich hatte nicht den Eindruck, daß er mich hörte.
     
     
     

7
     
    Ich nahm ein Glas puren Brandy
mit ins Schlafzimmer. Das blonde Mädchen lag, das Gesicht nach unten, nackt auf
dem Laken. Exakt parallel verlaufende bläuliche Striemen im Abstand von rund
einem Zentimeter bedeckten ihr rundliches Hinterteil und den oberen Teil ihrer
Schenkel. Sie wimmerte vor sich hin, den Kopf ins Kissen vergraben.
    »Trinken Sie das hier«, sagte
ich.
    Sie hob langsam den Kopf und
sah mich an. Die Tränen liefen ihr noch übers Gesicht.
    »Es tut weh!« wimmerte sie.
»Sie ahnen gar nicht, wie weh das tut!«
    »Trinken Sie.« Ich hielt ihr
das Glas hin. »Danach werden Sie sich ein bißchen besser fühlen.«
    Sie drehte sich auf die Seite
und griff nach dem Glas. Ich wartete, während sie sich erst einmal
verschluckte. Dann gelang es ihr, den Rest zu trinken.
    »Das Luder ist eine Sadistin!«
sagte sie. »Es hat ihr Spaß gemacht, mir weh zu tun.«
    »Ich habe das Resultat gesehen,
als ich hereinkam.« Ich nahm ihr das leere Glas ab. »Noch ein bißchen Brandy?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein,
danke. Sie ahnen nicht, was sie mir da angetan hat, wo man es nicht sieht! Sie
hat Finger aus Stahl.«
    »Aber sie hat Ihnen ja wohl
keinen bleibenden Schaden zugefügt?« fragte ich.
    »Ich weiß es nicht. Ich glaube
nicht, aber ich habe vorher nicht gewußt, daß einem jemand derartig weh tun
kann.«
    »Warum hat sie es überhaupt
getan?«
    »Die beiden fragten mich
dauernd, ob ich Johnny umgebracht hätte. Dann behaupteten sie, wenn ich es
schon nicht getan hätte, dann müßte ich wenigstens wissen, wer es gewesen sei.
Ich erklärte ihnen fortgesetzt, ich wüßte überhaupt nichts von der Sache, aber
sie glaubten mir nicht. Und dieses Luder machte immer weiter. »Sie brach erneut
in hilflose Tränen aus.
    »Haben Sie je von einem Mann namens
Joe Simon gehört?« fragte ich sie.
    Sie preßte den Handrücken gegen
den Mund und biß ein paar Sekunden lang heftig hinein. »Nein«, sagte sie. »Aber
bevor wir heute abend Dannys Apartment verließen, rief jemand an, den er Joe
nannte, und

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