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Al Wheeler und der falsche Mann

Al Wheeler und der falsche Mann

Titel: Al Wheeler und der falsche Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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nicht
ihre beste Freundin?«
    »Und wie ging es aus?«
    »Mandy dirigierte ihn in ihr
Schlafzimmer, wo ich splitternackt auf ihrem Bett lag, die Beine bereits weit
gespreizt, um ihn zu empfangen. Aber er blieb in der Tür stehen und lachte nur.
Daß ich da nackt auf dem Bett lag, erschien ihm seit >Tom und Jerry< so mit das Lustigste, was ihm untergekommen war. Aber so
etwas kratzt das Ego eines Mädchens nicht übermäßig.«
    »Das kann ich mir denken«,
sagte ich.
    »Du hast bestimmt gehört, daß
Mandys Mutter eine Nymphomanin ist.«
    »Ja.«
    »Nun, vielleicht hat das auch
etwas damit zu tun. Ich meine, daß Lou ein Warmer ist.«
    »Halt mir bloß keine
psychologischen Vorträge«, bat ich. »Das hat Mandy bereits besorgt.«
    Sie drehte sich um, stützte
ihre Hände in die Hüften und starrte mich an.
    »Du bist ganz in Ordnung, wenn
du geil bist, Al Wheeler«, sagte sie. »Dieses Kompliment kann ich dir machen.
Aber als Gesprächspartner bist du wirklich langweilig.«
    »Vielleicht solltest du das
Dinner ausfallen lassen.«
    »Das hört sich gut an. Ich
hasse es nämlich zu kochen. Es macht dir nichts aus?«
    »Nein, es macht mir nichts aus.
Ich werde nach Hause gehen und vor dem Spiegel üben, Konversation zu machen.«
    Sie grinste. »Ich brauche mich nur
fünf Minuten in einer Küche aufzuhalten, und schon beginne ich mich selbst zu
hassen.«
    »Es war großartig, solange es
gewährt hat«, sagte ich. »Ruf mich an, wenn es bei dir wieder stürmt!«
    »Ich rufe dich an, wenn ich wieder
geil bin«, versprach sie. »Stürme gibt’s nicht so oft.«
    Sie begleitete mich bis an die
Tür, verpaßte meinem Hosenschlitz einen liebevollen
Klaps zum Abschied — der meinem äußerst schlaffen Glied nicht die geringste
Zuckung entlockte — und schloß dann die Tür hinter mir, während ich noch auf
der Veranda stand.
    Es hatte zu regnen aufgehört,
und der Himmel begann sich aufzuklären. Alles wirkte taufrisch und blitzsauber.
Ich stieg ins Auto, müde und hungrig. Da ich mein Steak bei Laura nicht
bekommen hatte, kehrte ich auf dem Heimweg ein und bestellte mir eins. Es war
etwa gegen zehn Uhr dreißig, als ich schließlich zu Hause war.
    Ich schien in allen Richtungen
verdammt große Fortschritte zu machen, nur nicht bei meinen Ermittlungen im
Mordfall. Nachdem ich mir einen Schlummertrunk gemixt hatte, rief ich, einem
plötzlichen Impuls folgend, Madeline Carmodys Nummer
an.
    »Hallo?«
    Ihre Stimme klang teilnahmslos.
    »Madeline, hier spricht
Lieutenant Wheeler«, meldete ich mich.
    »Wenn Sie mit Carol sprechen
wollen, dann vergeuden Sie Ihre Zeit. Sie ist heute morgen nach Hause gefahren. Dank Ihnen bezweifle ich, daß wir jemals noch miteinander
sprechen werden.«
    »Ich wollte Sie haben«, klärte
ich sie auf.
    »Wenn Sie glauben, Sie hätten
auch nur die geringste Chance, mit mir zu schlafen, nur weil Carol nicht mehr
zur Verfügung steht, dann müssen Sie vollständig Ihren widerwärtigen Verstand
verloren haben.«
    »Ich wollte eigentlich nur den
Namen und die Adresse von Peter Lewis’ Kunstgalerie wissen«, sagte ich sanft.
    Es vergingen etwa fünf
Sekunden, bevor sie mit schwacher Stimme antwortete: »Tut mir leid. Vermutlich
hat sich das eben ein bißchen dumm angehört.«
    »Schon gut.«
    »Die Galerie nennt sich >Art Eighty < und liegt in der Sequoia Avenue 80.«
    »Danke.«
    »Ist das alles?«
    »Das ist alles. Tut mir leid,
wenn ich Sie gestört habe.«
    »Wie kommt es, daß Sie
plötzlich so verdammt höflich sind?« fragte sie mißtrauisch.
    »Das ist mein natürlicher
Charme. Gute Nacht, Madeline!«
    Ich trank mein Glas leer, ging zu
Bett und schlief tief und fest, wie jemand, der sexuell vollauf gesättigt ist.
Als ich am nächsten Morgen gegen neun Uhr erwachte, fühlte ich mich so
prächtig, daß ich unverzüglich aufstand. Nach zwei Tassen Kaffee war ich
bereit, mich dem Tag zu stellen.
    Die Sequoia Avenue war eine
Straße ohne einen einzigen Baum und langsam dem Verfall anheim gegeben. Die
Kunstgalerie wurde von einem Drugstore und einem Schnapsladen eingerahmt.
    Ich spazierte in die Galerie
hinein und blinzelte, bis sich meine Augen nach dem hellen Sonnenschein draußen
an die Düsternis innen gewöhnt hatten. An den Wänden hingen Gemälde und
Skizzen, und über den Parkettfußboden waren ein paar Skulpturen verstreut.
    »Besichtigen Sie Elendsviertel,
Lieutenant?«
    Peter Lewis kam langsam auf mich
zu. Sein Grinsen wirkte gezwungen. Er trug ein schwarzes T-Shirt und lohfarbene Hosen.

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