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Al Wheeler und der falsche Mann

Al Wheeler und der falsche Mann

Titel: Al Wheeler und der falsche Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Humor,
Lieutenant«, bemerkte er ruhig. »Für einen Bullen zumindest.«
    »Eines steht jedenfalls fest:
Barrett ist nicht lachend gestorben.«
    »Das glaube ich auch«, stimmte
er mir zu.
    Sich mit Lewis zu unterhalten,
war weniger ergiebig und lohnend, als einem Papagei das Sprechen beizubringen,
dachte ich bei mir. Und so verabschiedete ich mich, verließ das Studio und
begab mich auf die staubige Straße. Im Auto setzte ich mich zurück und
überlegte, wie meine nächsten Schritte aussehen sollten. Da war auf der einen
Seite der >Gay Tails Club< und gleich nebenan
der Fotoladen, der sich auf Pornofotos von Homosexuellen spezialisiert hatte.
Woher kamen die Kunden? Die naheliegendste Antwort
darauf war: Es waren Mitglieder des >Gay Tails Club<. Aber weshalb waren die Klubmitglieder noch auf schmutzige Pornofotos
scharf, wo sie doch schon im Klub so viel Spaß hatten? Das schien mir eine gute
Frage, und ich mußte mir jemanden suchen, der sie mir beantworten konnte. Doch
irgendwie fand ich, daß ich nicht unbedingt Clem Duggan als ersten befragen sollte. Wie wär’s mit all meinen guten Freunden draußen am
Vista Drive? Wenn ich ein bißchen Glück hatte, würde mir sogar noch ein
Campari-Soda oder ein Salat angeboten.
    Es war kurz nach Mittag, als
ich vor dem Haus vorfuhr. Der Ozean schien immer noch genauso blau und der
Himmel nicht minder.
    Ich stieg die Stufen zur
Veranda hoch und klingelte an der Tür. Nach wenigen Sekunden öffnete Mandy. Sie
trug einen schwarzen Bikini, und ihre gebräunte Haut war noch ganz naß und glänzte. Ihr Gesicht war ausdruckslos, und ihre
leuchtend-blauen Augen musterten mich kalt.
    »Ich glaube, Sie haben die
falsche Adresse erwischt«, sagte sie frostig. »Laura wohnt etwa eine Meile von
hier entfernt.«
    »Ein prächtiges Mädchen, diese
Laura«, gestand ich ein. »Und richtig gut in Form. Unersättlich ist wohl das
passende Wort für Laura, nicht wahr?«
    Ihre Wangen röteten sich leicht.
»Glauben Sie nur nicht, daß es ein einzigartiges Erlebnis war, Lieutenant. Sie
sind nichts weiter als ein neuer Skalp, den sie sich an den Gürtel hängt.«
    »Ist Ihr Bruder zu Hause?«
    »Er ist hinter dem Haus und
fummelt an seiner Karre herum.«
    »Ich kenne den Weg.«
    »Hat Laura irgend
etwas über mich gesagt?«
    »Nicht ein einziges Wort«,
versicherte ich ihr. »Aber es blieb uns auch nicht viel Zeit zur Konversation.«
    Eine Sekunde später knallte sie
mir die Tür vor der Nase zu.
    Ich ging um das Haus herum und sah
den stumpfnasigen Stude draußen vor der Garage
stehen. Als Lou meine Schritte hörte, tauchte sein Kopf unter der Haube auf. Er
hatte wieder nichts weiter an als jene knappsitzenden Shorts.
    »Hallo, Lieutenant!« begrüßte
er mich mit seiner weichen, angenehmen Stimme. »Es ist doch nicht etwa Mutters
fatale Anziehungskraft, die Sie hat zurückkommen lassen? Oder doch?«
    »Ich möchte mich mit Ihnen über
Nigel Barrett unterhalten«, sagte ich. »Ihre Familie hat nicht aufgehört, mir
zu vertrauen. Weshalb sollten Sie also eine Ausnahme bilden.«
    »Ich könnte wetten, die alte
Vettel hat Sie fasziniert. Hat Sie Ihnen auch von den Zeiten erzählt, als sie
Stripperin war?«
    »Sie macht sich Sorgen
Ihretwegen.«
    Er lachte kurz auf.
    »Fragt sich wohl, ob ich am Leben
bleiben werde, wie?«
    »Lassen Sie uns über Nigel
Barrett reden. Er war Ihr Freund.«
    »Und Geliebter«, ergänzte er.
»Das wollten Sie doch sagen, stimmt’s?«
    »Das Wort Geliebter klingt ein
bißchen zu stark für mich — nach den Aktivitäten zu urteilen, die ich jüngst im
>Gay Tails Club< beobachten konnte«, bemerkte
ich sanft.
    »Na schön. Er war also einfach
nur mein Freund, und wir haben uns gegenseitig angeheizt. Klingt das besser?«
    »Er hatte eine hübsche
Wohnung.«
    Stevens starrte mich ein paar
Sekunden lang ausdruckslos an. »Hm — ich nehme an, sie war in Ordnung. Weshalb
spielen Sie darauf an?«
    »Die Miete dürfte nicht billig
gewesen sein. Wie konnte er sich das leisten?«
    »Er war ein Modell. Das wissen
Sie doch bereits, Lieutenant. Sie haben doch eine ganze Fotoserie von uns
beiden, stimmt’s?«
    » Wieviel hat Ihnen Duggan für eine Sitzung gezahlt?«
    »Zwanzig Dollar.« Er lachte
erneut. »Ich habe Nigel meine gegeben. Das Modellstehen war ganz einfach ein
Spaß, aber das Geld eine Beleidigung.«
    »Doch Nigel brauchte das Geld«,
sagte ich. »Und zweimal zwanzig sind vierzig Dollar. Aber davon konnte er nicht
mal seine Miete bestreiten. Womit hat er also den Rest

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