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Al Wheeler und der tote Partygast

Al Wheeler und der tote Partygast

Titel: Al Wheeler und der tote Partygast Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ich gestern im Leichenschauhaus
war und Wallys Leichnam identifiziert habe. Der Leichenbestatter hat seinen
Körper heute morgen abgeholt, und morgen findet die Beerdigung statt.
Vermutlich werde ich mit den Leuten, die hinkommen, reden müssen, aber bis
dahin möchte ich ganz für mich sein.«
    »Natürlich«, sagte ich.
    Er setzte sich mir gegenüber,
legte seine Hände zwischen seine Knie und drückte diese fest zusammen.
    »Wie sind Sie mit Ihren
Ermittlungen vorangekommen, Lieutenant?«
    »Langsam. Eine interessante
Sache bei dieser Dinnerparty ist der Umstand, daß die Gäste nicht nur Freunde,
sondern auch Geschäftspartner von Minerva Trent waren.«
    »Wally hoffte nur, einer zu
werden«, korrigierte er mich bitter.
    »Minerva hat Blake bei seinem
Start ins Importgeschäft unterstützt — auf den Rat ihres Anwalts Getler hin.
Und sie hat auch Gerard — ebenfalls auf Getlers Rat hin — bei seinem neuen
Verkaufsraum geholfen. Und Wally hat sie erklärt, daß sie kein Geld in seine
Expansionspläne investieren würde — und das geschah wiederum auf Getlers Rat
hin.«
    »Ich verstehe das nicht. Was
hat dieser Getler gegen Wally gehabt?«
    »Er glaubte, daß der Handel mit
Antiquitäten zu risikoreich sei und Homosexuelle obendrein immer ein großes
Wagnis wären«, erklärte ich.
    »Der Laden ist ein
Verlustgeschäft«, gab er erhitzt zu, »doch haben wir niemals so getan, als wäre
es anders. Dafür nehmen unsere Geschäfte im Großhandel laufend zu. Wir brauchten
das Geld, um uns zu vergrößern. Es wäre garantiert keine Fehlinvestition
gewesen.«
    »Werden Sie jetzt, wo Wally tot
ist, den Laden schließen?«
    »Da bin ich noch nicht ganz
sicher. Ich hatte einfach noch keine Zeit, darüber nachzudenken. Auf jeden Fall
brauchen wir einen Raum, in dem wir die Sachen lagern und verpacken können. Ich
glaube, ich werde den Laden wahrscheinlich behalten und mich eben irgendwo
anders nach dem Kapital umsehen, das wir brauchen.«
    »Ich bin vorhin im Geschäft
gewesen und habe Sie gesucht«, berichtete ich. »Das ist ein nettes Mädchen, das
Sie da haben.«
    »Janie Larsen? Ja, sie ist sehr
gut.«
    »Sie hat mich herumgeführt, und
ich habe dabei Ihren Packer kennengelernt.«
    »Mike Birchett. Ein guter
Arbeiter, aber er bleibt lieber für sich.«
    »Ich fragte ihn, ob er eine
Ahnung hätte, wer den Wunsch gehabt haben könnte, Wally zu töten. Darauf
antwortete er, Wally wäre für ihn nur der Typ gewesen, für den er geschuftet
hat, und dann begann er wieder zu hämmern.«
    Pollock grinste schwach. »Ja, das
ist Mike.«
    »Miles Gerard ist
Innenarchitekt und Designer und ebenfalls homosexuell«, fuhr ich fort. »Ich
würde meinen, daß er einen sehr risikoreichen Beruf hat, und Homosexuelle sind
ohnehin immer ein großes Wagnis, nicht wahr?«
    »Ich bin nicht sicher, daß ich
Ihnen ganz folgen kann, Lieutenant.«
    »Wenn Sie Getler wären, würden
Sie bei Gerard doch dieselben Maßstäbe anlegen wie bei Wally. Aber hinsichtlich
Gerard hat er Minerva Trent zu einer Investition geraten.«
    »Und er hat ihr abgeraten,
Wally zu unterstützen. Oh, jetzt begreife ich, was Sie meinen, Lieutenant.«
    »Eine gute Frage wäre: Warum?
Ich glaube, ich werde Getler danach fragen müssen.«
    »Es würde mich brennend
interessieren, was er darauf antwortet«, sagte Pollock. »Glauben Sie, daß das
etwas mit Wallys Ermordung zu tun hat?«
    »Das weiß ich bisher noch
nicht. Nehmen Sie mir’s nicht übel — aber ich finde, daß die meisten Sachen,
die Sie in Ihrem Laden verkaufen, billige Ramschware sind.«
    »Das stimmt wohl«, gab er zu. »Doch
nicht alles. Wir haben ein paar sehr gute Stücke. Und der Messing- und
Keramik-Trödel, den wir von Blake bekommen, verkauft sich im übrigen blendend.
Natürlich hauptsächlich im Großhandel. Viele Menschen wollen etwas haben, das
ein bißchen exotisch aussieht, aber sie wollen nicht den Preis bezahlen, den
echte Antiquitäten kosten.«
    »Wally hat sich also eifrig
bemüht, den Großhandelsmarkt auszubauen, während Sie sich in erster Linie um
den Laden gekümmert haben?« Ich gab mich absichtlich unwissend.
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf.
»Es war genau umgekehrt. Ich habe die ganzen Reisen gemacht und unsere
Verbindungen auszubauen versucht, während Wally hier in Pine City nach dem
Rechten sah. Er kannte sich mit echten Antiquitäten sehr viel besser aus als
ich, besonders wenn es sich um asiatische Kunst drehte. Offen gesagt, ich
glaube nicht, daß er begeistert war, daß

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