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Al Wheeler und die Callgirls

Al Wheeler und die Callgirls

Titel: Al Wheeler und die Callgirls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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den
Mitfahrersitz schlängelte. Es war ein faszinierender Anblick, zumal der Rock
ihres Kleides bis beinahe zum Ansatz ihrer Oberschenkel gerutscht war, als sie
schließlich saß. Dann ging ich zu meiner Seite hinüber und stieg ein.
    »Da meine Schuhe nicht zum
Wandern konstruiert sind, bin ich bestrebt, dies wirklich eine nette und
freundschaftliche Fahrt werden zu lassen«, sagte sie, als wir aus der Zufahrt
in die Straße einbogen. »Sie können mich Toni nennen. Wie heißen Sie?«
    »Al.«
    »Al?« Sie rümpfte verächtlich
die Nase. »Kein besonders schmissiger Name. Oder?«
    »Von hier aus sind es bis Pine
City etwa achtzehn Kilometer«, sagte ich kalt. »Wenn Sie sehr schnell gehen,
können Sie mit sechs Kilometern pro Stunde rechnen. Also werden Sie so gegen
zehn Uhr dort sein.«
    »Al!« schnurrte sie mit
kehliger Stimme. »Was für ein himmlischer Name Al ist, Al.«
    »Mir gefällt er auch«, gab ich
bescheiden zu. »Aber Toni — was ist das für ein Name für ein Mädchen? Ich
meine, Sie sind doch ein Mädchen?«
    »Wenn ich keins bin, kriegen
Sie gewaltige Scherereien!« fauchte sie. »Ich meine, daraufhin, wie Sie mir
nachgesehen haben, als ich die Treppe hinaufgegangen bin!«
    »Woher wußten Sie überhaupt,
daß ich Ihnen nachgesehen habe?« brummte ich.
    »Ich habe förmlich gefühlt, wie
Ihre Augen Löcher in meinen — äh... Na ja, jedenfalls haben Ihre Blicke direkt
gebrannt.«
    »Ich muß mir wohl eine dunkle
Brille kaufen«, überlegte ich laut. »Was wollen Sie eigentlich tun, sobald Sie
in der großen Stadt sind?«
    »Ich übernachte bei meiner
Freundin Doris.«
    »Komisch«, sagte ich im Ton der
Unterhaltung, »jedesmal, wenn ich ein prachtvolles Mädchen mit einem Namen wie
dem Ihren kennenlerne, hat sie immer eine Freundin namens Doris. Wetten, daß
ich sie beschreiben kann? Sie ist kurzsichtig, flach-brüstig, hat mausfarbenes
Haar und einen Stockschnupfen. Stimmt’s?«
    »Doris sieht ausgezeichnet, hat
einen Büstenhalter Größe vier, rotes Haar und verdient sich ihren
Lebensunterhalt als Fotomodell für Badeanzüge«, sagte sie mit gepreßter Stimme.
»Vermutlich sind Ihnen Ihre deduktiven Fähigkeiten bei Ihrer Arbeit eine große
Hilfe, Al?«
    Ich schaltete und malträtierte
dabei die Kupplung, so daß ein entrüstetes Aufheulen unter der Motorhaube des
Healey hervordrang. Während der nächsten fünf Minuten blieb jegliche
Unterhaltung aus.
    »Kann ich was dafür, wenn Doris
nun mal so gewachsen ist?« fragte Toni Morris schließlich.
    »Natürlich nicht«, sagte ich
mit Wärme. »Genausowenig wie Sie etwas für Ihre Bemerkungen über meine
deduktiven Fähigkeiten können.«
    »Sie haben mich in Ihrer
Gewalt«, sagte sie mit kleiner Stimme. »Es tut mir leid, Al. Ich entschuldige
mich für diese Bemerkung. Sie war unfair — und auch dumm! Ich meine, Sie müssen
bei Ihrer Arbeit ja Besseres in Deduktion leisten, sonst ließe man Sie ja nicht
Lieutenant sein. Oder? Nicht einmal in einem Kuhnest wie Pine City. Es sei denn
natürlich, Sie hätten irgendwelche Beziehungen.« Sie wartete und zählte bis
zwei. »Wie geht’s denn jetzt Ihrem Papa — dem County-Sheriff?«
    »Jetzt reicht’s!« knurrte ich.
»Nun bleibt Ihnen nur noch eine Wahl — entweder gehen Sie von hier aus zu Fuß
oder Sie essen heute mit mir zu Abend.«
    Sie seufzte tief. »Ich dachte
schon, Sie würden überhaupt nicht mehr fragen! Doris’ Freunde sind alle schwul,
weil sie sich einbildet, Sex verdürbe ihre Figur. Laden Sie mich irgendwohin
ein, wo es eine extravagante Speisekarte gibt, Al, ich bin hungrig.«
    Ein plötzlicher entsetzlicher
Gedanke kam mir. »Sagen Sie mir etwas — mögen Sie«, ich erstickte beinahe an
dem Wort, »Bananencremespeise?«
    »Brr!« Sie schauderte. »Sie
sind wohl ein Sadist?«
    »Ich habe heute nachmittag mit
einem gesprochen«, gab ich zu. »Vielleicht ist es ansteckend.«
     
     
     

5
     
    Ich schaltete die Lichter ein,
legte meine Hand auf ihre Schulter und schob sie sanft ins Wohnzimmer. Dann
stellte ich ihre Übernachtungstasche auf den Boden und stieß sie mit dem Fuß
wieder in den Eingangsflur hinaus. Aus den Augen, aus dem Sinn, so hoffte ich.
Dies war nicht der richtige Zeitpunkt für sie, sich wieder an ihre Freundin
Doris zu erinnern. Sie ging in die Mitte des Zimmers und blieb schlagartig
stehen, als sie die Couch sah. »Was ist das?« Ihr Zeigefinger war starr vor
Mißtrauen, während sie darauf deutete.
    »Eine Couch«, sagte ich
freundlich. »Wissen Sie,

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