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Al Wheeler und die Callgirls

Al Wheeler und die Callgirls

Titel: Al Wheeler und die Callgirls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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damit die Wände hochgehen lassen, wenn wir einiges
Glück haben.«
    »Also gut!« Lavers’ Faust fuhr
wieder auf die Schreibtischplatte, aber die Enttäuschung stand ihm nach wie vor
auf seinem Gesicht angeschrieben. »Sonst noch was, Lieutenant? Vielleicht
möchten Sie gern, daß ich für den Rest des Morgens auf meinem Kopf stehe und Dixie pfeife?«
    »Eine grandiose Idee, Sheriff!«
sagte ich begeistert. »Sie könnten die Jungens vom Rathaus zum Zuhören
einladen, und auf diese Weise könnte George Kutter inzwischen keine Verbindung
mit...« Noch immer weiterredend, verließ ich sein Büro, während er dasaß und
aussah, als wartete er darauf, daß ihn der Schlag träfe, und als ob dies,
verglichen mit seinem derzeitigen Befinden, eine Erleichterung sein würde.
    Annabelle Jackson war nicht da,
offensichtlich puderte sie sich die Nase oder tat sonst was, und so ging ich
unter Verzicht auf ein paar feurige Worte auf den Weg durch das verlassene
Vorzimmer.
    Die Fahrt nach Vista Valley
hinaus nahm etwa vierzig Minuten in Anspruch und hätte mir Zeit gelassen,
Überlegungen anzustellen, wenn es etwas Positives zu überlegen gegeben hätte.
Toni, die Zeitbombe, öffnete mir die Tür und ließ mir ein schwaches
Willkommenslächeln zukommen. Unter ihren Augen waren dunkle Ringe, die zu ihrem
hübschen schwarzen Kleid und den schwarzen Strümpfen paßten. Ich erwiderte ihr
Lächeln aufs sonnigste, und sie wich nervös zurück.
    »Du«, flüsterte sie, »du bist
unersättlich! Man hätte dich Perpetuum mobile nennen sollen.«
    Ich trat in die Eingangsdiele,
die zur Not als Sportarena hätte dienen können, und wieder wich sie schnell
zurück. »Wenn du glaubst, daß ich dir in diesem Fußballstadion zu nahe treten
würde«, knurrte ich, »dann hast du nicht mehr alle Tassen im Schrank.«
    »Du bist der Typ, der auch in
einer Weltraumkapsel eine Astronautin attackieren würde«, sagte sie atemlos.
»Und wenn dabei vierzig Millionen Leute am Fernsehen zusehen und der Reporter
gerade deine Mutter begrüßt.«
    »Ich möchte gern Mrs. Kutter
sprechen«, sagte ich kalt.
    »Dort drinnen.« Sie wies auf
das Wohnzimmer.
    »Willst du mich nicht
anmelden?«
    »Ich möchte dich nicht einmal
sehen, Al Dynamo! Jedenfalls nicht in den beiden nächsten Tagen. Ich muß erst
wieder nach Luft schnappen.«
    Ich ließ sie samt ihrem
betroffenen Ausdruck auf dem Gesicht stehen und trat ins Wohnzimmer. Soweit ich
— ohne Fernglas — erkennen konnte, war der einzige Anwesende George Kutter.
Sein Gesicht hatte einen verkniffenen Ausdruck, als ob seine Manneskräfte
plötzlich trotz des Bürstenschnitts plötzlich nachgelassen hätten, und selbst
der Zweihundertdollaranzug machte einen verlegenen Eindruck. »Machen Sie die
Tür zu«, sagte er. Ich schloß vorsichtig die Tür hinter mir und trat näher.
    »Es ist zwecklos, sich zu
entschuldigen«, sagte er behutsam, »und außerdem hätte ich nicht den Nerv,
einem solch billigen Dreckskerl wie Ihnen etwas nachzusehen, Wheeler.«
    »Das Mädchen hat gesagt, ich
würde Mrs. Kutter hier vorfinden«, erklärte ich.
    »Miriam ist in ihrem Zimmer
oben und überlegt sich, ob sie sich vom Dach hinunterstürzen oder statt dessen
Gift nehmen soll. Das Mädchen hat gestern abend bei Ihnen ihren großen Mund zu
weit aufgerissen und heute morgen tat es ihr leid. Sie hat Miriam alles
erzählt. Miriam hat mir alles erzählt — soweit sie zwischen ihren hysterischen
Anfällen ein Wort herausbekam. Deshalb habe ich sie angewiesen, sich samt ihrer
Hysterie nach oben zu verziehen, und ihr erklärt, ich würde mit Ihnen
sprechen.« Er schloß flüchtig die Augen. »Am liebsten würde ich Sie Stück um
Stück auseinandemehmen — mit bloßen Händen. Aber damit wäre das Problem
wahrscheinlich auch nicht gelöst. Oder? Es gibt noch mehr solches Ungeziefer
wie Sie.«
    »Wollen Sie mir irgend etwas
klarmachen, oder sind Sie vorzeitig in Ihre zweite Kindheit zurückgefallen?«
erkundigte ich mich höflich.
    »Miriam hatte einen Liebhaber«,
krächzte er. »Sie haben das vermutet, und das Mädchen hat es bestätigt. Nicht
wahr?«
    »Wenn Sie mir mitteilen wollen,
daß Sie Miriams Liebhaber waren«, sagte ich, »so glaube ich Ihnen das.«
    »Den Teufel werden Sie tun.«
    »Sie sind der Nächstliegende«,
sagte ich. »Ihr Bruder nahm sie nirgendwohin mit und die Hausangestellten — ein
Butler oder ein Chauffeur — blieben nie ausreichend lange, um etwas mit ihr
anzufangen. Sie müssen so ziemlich das einzige

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