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Al Wheeler und die Callgirls

Al Wheeler und die Callgirls

Titel: Al Wheeler und die Callgirls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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den
Jungens im Rathaus geglaubt, als sie mir geschildert haben, was für ein
großartiger und sauberer Bursche dieser Nicholas Kutter war!« Er knallte wütend
die Faust auf die Schreibtischplatte, so daß das ganze Möbelstück bebte. »Warum
glaube ich nicht gleich an den Osterhasen?«
    »Vielleicht haben sie es im
Rathaus selber geglaubt.« Ich zuckte die Schultern. »Wenn Evans mit dem, was er
über Kutters Unternehmungen in Santo Bahia berichtete, auch nur halbwegs recht
hat, beweist das nur, daß Kutter in seinem heimatlichen Territorium um eine
weiße Weste bemüht war. Von wie vielen Männern haben wir nie erfahren, daß sie
ihre Ehefrauen betrügen? Und umgekehrt, wie viele Frauen tun dasselbe?«
    »Vermutlich haben Sie recht.«
Er griff sich in seine Backe und beutelte sie brutal. »Haben Sie eine Ahnung,
wer ihn umgebracht haben könnte?«
    »Der Liebhaber ist der
nächstliegende Anwärter«, sagte ich. »Vielleicht allzu naheliegend. Haben Sie
schon den Obduktionsbefund?«
    »Ja.« Er schnippte mit dem
Daumen einen Schnellhefter über den Schreibtisch. »Er bestätigt nur das, was
Murphy bereits gesagt hat. Ed Sanger hat auch mit nichts Neuem aufgewartet. Auf
der Bronzebüste waren keinerlei Fingerabdrücke, und er fand auch sonst nichts
von Interesse. Sie sind also auf sich allein angewiesen. Es wäre nett«, er
lächelte wehmütig, »wenn Sie diese Affäre so schnell wie möglich aufklärten,
Al.«
    Al? Ich starrte ihn eine Sekunde
lang an. Seit wann waren wir solche Busenfreunde? Dann ging mir ein Licht auf.
»Wenn George Kutter davon hört, daß sein Bruder eine Geliebte hatte und die
Witwe seines Bruders einen Liebhaber, wird er fuchsteufelswild werden. Sie
wollen also, daß ich den Mörder sicher unter Dach und Fach bringe, bevor das
Rathaus über Sie herfällt, Sheriff?«
    Er schloß seine Augen ein paar
Sekunden lang, öffnete sie dann wieder und ließ mir einen mordlüsternen Blick
zukommen. »Kann ich dabei behilflich sein?« fragte er mit erstickter Stimme.
»Irgendwie?«
    »In Santo Bahia gibt es einen
Lieutenant namens Schell«, sagte ich. »Ich habe ihn schon ein paarmal
getroffen. Vielleicht könnten Sie ihn anrufen und Evans’ Version dessen, was
sich in Santo Bahia ereignet hat, überprüfen lassen? Ich wüßte auch gern
Näheres über Silvers Bruder. Wenn Kutter tatsächlich diese beiden
Streifenbeamten in der Tasche hatte, so wird Schell ehrlich genug sein, das
zuzugeben.«
    »Na gut.« Der Sheriff sah mich
finster an. »Ich sehe bloß nicht ein, was, zum Teufel, das mit dem Mord zu tun
hat?«
    »Ich auch nicht. Ich habe nur
so ein Gefühl in meinem Hinterkopf. Wenn Silver einen berechtigten Grund hat,
Polypen zu hassen, werde ich gut daran tun, immer wieder über meine Schulter
zurückzublicken, solange er im Valley wohnt.«
    »Haben Sie Angst vor ihm?«
Lavers’ Stimme klang neugierig.
    »Sie wissen, daß ich ein
Nervenbündel bin«, sagte ich. »Jeder jagt mir Angst ein. Es gibt sogar Zeiten,
in denen Sie mir Angst einjagen, Sheriff.«
    »Sehr wahrscheinlich«, brummte
er. »Okay, ich rufe also diesen Lieutenant Schell an. Wollen Sie sonst noch
was?«
    »Ich möchte gern mehr über Mike
Donovan und seine Tätigkeit wissen. Vielleicht können Sie jemanden aus dem Büro
des Distriktsstaatsanwalts ansetzen, der seine Nase in seine Unternehmungen
steckt, und Polnik könnte einen Blick auf Donovan selber werfen.«
    »Wir haben mit dem Büro des
Distriktsstaatsanwalts noch nie besonders gut gestanden. Sie sollten das am
besten wissen.« Die Purpurröte wich langsam aus seinen Wangen, während er eine
resignierte Geste machte. »Ich werde es also versuchen. Aber warum Polnik? Er
wird ebenso taktvoll sein wie ein Elefant in einem Porzellanladen.«
    »Genau das möchte ich.«
    »Was?«
    »Ich möchte Donovan davon
überzeugen, daß wir ihm nicht trauen und ihm nicht glauben und vielleicht sogar
annehmen, daß er Nick Kutter umgebracht hat. Ich möchte, daß Polnik ihm mit
dummen Fragen auf den Wecker fällt und intensiver hinter ihm her ist als sein
eigener Schatten. Dann wird vielleicht sogar ein Bursche wie Donovan nervös.
Wer weiß?«
    »Was glauben Sie, wird er tun?
Ich meine, wenn er nervös wird?«
    »Etwas Dummes, hoffe ich«,
sagte ich aufrichtig. »Weisen Sie Polnik an, er solle ihn fragen, weshalb er
wegen Lisa Landau gelogen hat und was sie ihm bedeutet. Bei Polniks eingleisiger
Denkweise wird diese eine Frage reichen. Er wird sich ein paar Tage damit
beschäftigen und Donovan

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