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Al Wheeler und die Callgirls

Al Wheeler und die Callgirls

Titel: Al Wheeler und die Callgirls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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männliche Wesen gewesen sein,
das sie im Haus gesehen hat.«
    »Also wissen Sie es jetzt.« Er
starrte mich finster an.
    »Seit wann besteht diese
Beziehung?«
    Er bewegte gereizt die massiven
Schultern, als ob er Lust hätte, jemanden nach Strich und Faden zu verdreschen,
gleichzeitig aber wüßte, daß er es sich im Augenblick nicht leisten könne, mir
eine hereinzuwürgen. »Etwa ein halbes Jahr.«
    »Wann kam Ihr Bruder dahinter?«
    »Woher, zum Teufel, soll ich
das wissen? Miriam sagt, er sei in der Nacht, als er ermordet wurde, unerwartet
nach Hause gekommen und habe ihr erklärt, er wisse Bescheid; aber er hat ihr
nicht gesagt, wie er es herausgefunden hat und wann.«
    »Lebte er noch, als Sie in
dieser Nacht das Haus verließen?«
    Sein Kopf fuhr hoch, und in
seinen Augen lag ein erstaunter Ausdruck. »Ich bin in dieser Nacht gar nicht
dagewesen!«
    »Nun hören Sie schon«, knurrte
ich. »Er wußte, daß Sie erwartet wurden. Deshalb kam er ja unerwartet nach
Hause — nämlich, um Sie zu erwischen, wenn Sie durch die Haustür kämen, die er
absichtlich offengelassen hatte, genau wie seine Frau es zu tun pflegte.«
    »Sicher, Miriam hat mich auch
erwartet! Aber ich konnte in dieser Nacht nicht kommen. Für gewöhnlich sage ich
Eve — meiner Frau —, daß ich geschäftlich verreisen muß. Aber an diesem Tag
wurde ich durch eine auftretende Schwierigkeit bis zum späten Nachmittag in der
Firma aufgehalten. Ich war noch gegen sechs Uhr dort und arbeitete allein in
meinem Büro. Dann hörte ich draußen jemanden, und als ich nachsah, erblickte
ich gerade noch Nick, der in sein eigenes Büro ging. Das war ein verteufelter
Schreck, denn angeblich sollte er in dieser Woche in Santo Bahia sein. Deshalb
schlich ich mich, sobald sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, hinaus und
ging geradewegs nach Hause. Glauben Sie mir, Lieutenant, so dumm war ich nicht!
Ich hätte nie das Risiko auf mich genommen, daß Nick in dieser Nacht vielleicht
nicht heimginge. Bei mir zu Hause teilte ich Eve mit, die Geschäftsreise hätte
kurzfristig abgeblasen werden müssen. Wir aßen also hübsch gemütlich zu Abend
und gingen frühzeitig zu Bett.«
    »Der Gedanke, Miriam anzurufen
und sie wegen Nick zu warnen, ist Ihnen gar nicht gekommen?«
    »Das war nicht nötig«, sagte er
kurz. »Wir hatten unser eigenes Warnsystem. Ihr Zimmer liegt nach vorn hinaus,
und wir hatten ausgemacht, daß sie, wenn Nick zu Hause war, dort die Lichter
brennen ließe. Wenn alles okay war, so war ihr Zimmer dunkel.«
    »Wann pflegten Sie für
gewöhnlich dorthin zu kommen?«
    »Das war verschieden. Jederzeit
nach Mitternacht. Nur um sicher zu sein, daß das Mädchen im Bett war und
schlief.«
    »Wo ließen Sie Ihren Wagen?«
    »Was, zum Kuckuck, spielt das
für eine Rolle?«
    »Wo ließen Sie Ihren Wagen?«
wiederholte ich kalt.
    »Auf der Straße.«
    »Parkten Sie ihn vor der
Gartenmauer?«
    »Natürlich nicht.« Sein Gesicht
wurde finster. »Bilden Sie sich ein, ich hätte ein solches Risiko auf mich
genommen, daß jeder, der spät nach Hause kam, vorbeifahren und vielleicht den
Wagen als den meinen erkennen konnte? Nein, ich stellte ihn ungefähr hundert
Meter unterhalb des Hauses ab, unter einer Gruppe von Bäumen.«
    »Sie haben keine Ahnung, auf
welche Weise Nick hinter die Beziehungen zwischen Ihnen und seiner Frau kam?«
    »Ich habe es Ihnen bereits
gesagt — nein!«
    Es wurde an die Tür geklopft,
und Toni trat in ihrer Hausmädchentracht ins Zimmer. »Entschuldigen Sie,
Lieutenant.« Ihre Stimme klang ausgesprochen höflich. »Ein Anruf für Sie. Am
Telefon in der Diele draußen.«
    »Danke«, sagte ich. »Ich komme
gleich.« Ich wartete, bis sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte, und
blickte dann George Kutter an. »Ich nehme an, das ist im Augenblick alles. Ich
werde zurückkommen, um noch ein paar Fragen zu stellen, und dann erwarte ich,
daß die Witwe bis dahin ihre hysterischen Anfälle überwunden hat.«
    Er öffnete den Mund, um etwas
zu sagen, besann sich dann eines Besseren und schloß ihn wieder fest. Ich ging
zum Telefon in der Diele. »Wheeler«, sagte ich.
    »Ich habe Schell in Santo Bahia
angerufen«, sagte Lavers. »Ich habe ihm erklärt, was wir wissen wollen; und
daraufhin schwieg er eine ganze Weile, und ich konnte die Stille förmlich
spüren. Dann sagte er, wenn Sie irgendwelche Informationen von ihm wollten,
könnten Sie sie sich in Santo Bahia selber holen. Und dann hängte er auf.«
    Ich überlegte einen

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