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Al Wheeler und die Callgirls

Al Wheeler und die Callgirls

Titel: Al Wheeler und die Callgirls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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glaube nicht, daß ich zur Alkoholikerin werde«, sie hielt mir
das leere Glas hin, »aber bei Unterhaltungen mit Ihnen verspüre ich entschieden
das Bedürfnis nach der therapeutischen Wirkung von Scotch. Mit anderen Worten,
Wheeler, ich brauche was zu trinken.«
    »Gern.« Ich nahm das Glas aus
ihrer Hand. »Wollen wir nicht von etwas anderem reden, wenn ich zurückkomme?
Ich habe die Nase voll von Ethik und Mord.«
    »Ich auch.« Sie nickte schnell.
»Eine grandiose Idee! Worüber wollen wir reden?«
    »Hm?« Meine Fantasie versagte.
»Nun — äh! Sie sind der Gast. Wollen Sie sich nicht was ausdenken?«
    Sie blinzelte bedächtig, ließ
eine Sekunde lang einen langbewimperten Vorhang über die Augen gleiten, und als
sie mich wieder ansah, war da ein verschleierter Ausdruck, den ich zuvor nie
gesehen hatte und der das Blau vertiefte.
    »Ich werde mir was ausdenken.«
Ihre Stimme klang kehlig. »Wenn Sie hinausgehen, stellen Sie doch bitte wieder
das Hi-Fi an. Ich kann bei musikalischen Geräuschkulissen besser denken.«
    Ich gehorchte und ließ mir
draußen in der Küche Zeit, die Gläser frisch einzugießen. Als ich ins
Wohnzimmer zurückkehrte, stand sie da, den Rücken zur Couch, und ihre Finger
schnalzten leise zum Rhythmus der langsamen, aufreizenden Melodie, die aus den
Wänden drang. Sie nahm das Glas aus meiner Hand, nippte vorsichtig daran und
blickte mich dann mit runden, fragenden Augen an. »Scotch?«
    »Aphrodisiakum«, sagte ich.
    »O nein!« Ihre Augen wurden
riesig. »Doch nicht das Geheimrezept von Ihrem Großvater, dem Satyr von St.
Paul, Minneapolis, und aller westlich liegenden Orte?«
    »Doch, genau!«
    »Das, welches«, ihre Stimme zitterte,
»besonders wirkungsvoll bei der Musik spanischer Gitarren ist?«
    »Stimmt!«
    »Dann ist es zu spät!« Sie warf
den Kopf zurück, setzte das Glas an die Lippen und trank stetig, bis es leer
war. »Ich bin bereits auf Gnade und Ungnade Al, dem Lüstling, ausgeliefert.«
Sie gab mir das geleerte Glas zurück. »Nehmen Sie das, Sie heimtückischer
Schuft! Ich spüre bereits, wie mich der wilde Wahn überkommt.«
    Sie wirbelte so schnell von mir
weg, daß das duftige blaue Seidenchiffonkleid um ihre Schenkel schwirrte, immer
schneller und schneller, bis es plötzlich zu ihren Füßen niedersank. Der
seidene Unterrock war so leicht, daß er der Schwerkraft spottete, als er über
ihren Kopf hinwegschwebte und dann träge durch die Luft segelte, um sich über
einen Stuhl zu legen. Was den weißen Büstenhalter anbetraf, so handelte es sich
dabei um einen Zaubertrick — im einen Augenblick sah man ihn noch, im nächsten
schon nicht mehr. Toni kam zu plötzlichem Stillstand, ihre kleinen
hochsitzenden Brüste bebten leicht. Das weiße Seidenhöschen um ihre
geschwungenen Hüften bildete einen halb durchsichtigen Schleier, und eine
Spitzenrüsche schmiegte sich beglückt um den Ansatz ihrer Oberschenkel.
    »Spüren Sie es, Al,
Aphrodisiakum?« murmelte sie und kam in einer Art Pantherschritt auf mich zu.
    »Den wilden Wahn?« Ich nickte
sachlich. »Mein Herz klopft wie eine Urwaldtrommel. Sie sollten es fühlen.«
    »Meins auch.« Sie trat ganz
nahe an mich heran. Ich legte meine Hände um ihre Schulter und zog sie an mich,
um dann die eine Hand ihren nackten Rücken hinabgleiten zu lassen.
    »Das schlägt sogar jede
intellektuelle Unterhaltung, sagte ich immer«, murmelte ich. Meine Hand glitt
weiter hinab, und ich konnte die warme Fülle unter dem dünnen weißen Höschen
spüren. »Was war doch noch Ihr Leitspruch?«
    »Man soll Reden nie mit Handeln
vermischen, ist mein Leitspruch«, flüsterte sie. »Aber von dieser schlechten
Angewohnheit kann ich Sie im Augenblick kurieren. Strecken Sie Ihre Unterlippe
vor, Al der Schwätzer!«
    Ich tat es, und sie versenkte
ihre Zähne mit einem Ruck in meine Unterlippe. Dann wich sie plötzlich mit
einem Ausdruck des Entsetzens in den Augen zurück.
    »Du verdammter Vampyr!« knurrte
ich. »Was ist denn jetzt los? Habe ich vielleicht nicht die richtige
Blutgruppe?«
    »Es ist das Aphrodisiakum, das
noch immer wirkt!« Sie hakte die Daumen in das Gummiband ihres Höschens und
schälte sich mit einer einzigen schlangenmenschenartigen Bewegung aus ihm
heraus. »Schnell!« Ihre Augen rollten wild, während sie sich im Zimmer
umblickte. »Ah — dort!« Sie nahm einen Anlauf und landete mit dem Rücken auf
der Couch. »Einen Augenblick lang dachte ich, ich schaffe es nicht.« Ihr Mund
verzog sich zu einem sinnlichen

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