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Al Wheeler und die Callgirls

Al Wheeler und die Callgirls

Titel: Al Wheeler und die Callgirls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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werde Ihr Schießeisen jetzt gleich nehmen, bevor
Sie hinter die Bar getreten sind.«
    »Ich trage keine Pistole bei
mir«, sagte ich.
    Seine Finger schnippten
ungeduldig. »Geben Sie sie her.«
    Ich öffnete meine Jacke und
schlug leicht auf die leere Gürtelhalfter. »Sehen Sie?«
    Er kniff die Augen zusammen und
blickte flüchtig zu Evans hinüber. »Die Halfter ist leer, Burt.«
    Evans trat neben Silver und
blickte mich an. »Er trägt keine Pistole, er trägt nur eine leere Halfter.«
Seine verschleierten Augen blinzelten. »Was hätten Sie heute abend getan, wenn
ich mich der Festnahme widersetzt hätte, Lieutenant? Das können Sie einem
anderen weismachen!« Er blickte Silver mit verächtlich verzogenem Mund an. »Er
hat das Ding versteckt, Sie Knallkopf! Irgendwo hier im Zimmer.«
    »Na gut, Polyp«, sagte Silver
in barschem Ton. »Wo?«
    »Ich erinnere mich nicht«,
sagte ich.
    Die Pistole in seiner Hand hob
sich ein wenig. »Raus mit der Sprache, oder ich besorge es Ihnen.«
    »Das wäre nicht klug, Lennie«,
sagte ich schnell. »Die Kugel, die mich umbringt, muß zu meiner Waffe passen,
sonst ist Burts ganze Theorie im Eimer.«
    »Er hat recht«, sagte Evans mit
einem Unterton von Ungeduld in der Stimme. »Albern Sie nicht herum, sondern
prügeln Sie es aus ihm heraus!«
    Silver kam, erneut diesen
gewissen Schimmer in den Augen, auf mich zu, und ich wich in einem Halbkreis
zurück, wobei es mir nicht schwerfiel, einen ausgesprochen nervösen Ausdruck
auf mein Gesicht zu zaubern.
    »Verdammt«, knurrte er, »halten
Sie still!«
    »Damit Sie mich schlagen
können?« Ich wich schnell ein paar weitere Schritte in meinem beabsichtigten
Halbkreis zurück.
    »Zum Teufel damit!« Lennie
stürzte sich plötzlich auf mich, und im nächsten Augenblick rammte er den
Kolben seiner Pistole kräftig in meinen Magen.
    Ich stieß einen Schrei aus und
knickte vor Schmerz nach vorn zusammen, und dann knallten die Knöchel seiner
Hand gegen meine Stirn und ließen mich wieder hochfahren. Das Zimmer schwankte
einen Augenblick lang, und dann hörte ich seine Stimme nach der Pistole fragen.
    »Suchen Sie selbst«, sagte ich
mit zusammengepreßten Zähnen.
    Der Pistolenkolben senkte sich
tief in meinen Magen, mindestens fünf Zentimeter tiefer als beim erstenmal,
schien mir. Ich schrie erneut auf und begann wieder einzuknicken. Zur
Abwechslung knallte mir Lennie diesmal statt seiner Fäuste den Pistolenkolben
über die Stirn. Ich taumelte zurück, und meine Beine wankten wie verrückt unter
mir, bis ich nahe genug am Sessel war, um hineinzufallen. Das Zimmer schwankte
erneut, und gleich darauf sah ich Lennies Gesicht vor meinen Augen auf- und
abtanzen.
    »Die Pistole?« Er verschluckte
sich beinahe. »Wenn Sie nicht endlich damit herausrücken, Polyp, werde ich
wirklich wütend!«
    »Schon gut«, murmelte ich.
»Lassen Sie mir einen Augenblick Zeit, damit sich das Zimmer nicht mehr um mich
dreht.« Ich richtete mich mühsam im Sessel auf und hielt mein Gesicht zwischen
beiden Händen. Das Geräusch in meinen Ohren, das wie eine das Tal
durchdringende Flutwelle klang, mußte das durch meine Venen strömende Adrenalin
sein.
    »Schluß jetzt!« zischte Lennie.
»Wo ist das Ding?«
    Ich löste meine Hände vom
Gesicht und blickte ihn an. Sein Gesicht hüpfte nicht mehr auf und ab, und das
Zimmer verhielt sich still. Hinter Lennie sah ich Evans stehen, einen leicht
gelangweilten Ausdruck auf dem Gesicht. »Mein Kopf!« stöhnte ich laut. »Ich
kann nicht mehr richtig sehen!«
    »Die Pistole!« Die Worte kamen
wie eine Explosion aus Silvers Mund.
    »Auf der Couch«, sagte ich
schnell. »Ich dachte mir schon, daß Evans Sie mitbringen würde und daß Sie vielleicht
so etwas im Schilde führten, wie Sie es auch wirklich getan haben — daß Sie
vielleicht durch die Hintertür der Wohnung kämen. Als deshalb Lisa hinausging,
um Burt die Tür zu öffnen, stopfte ich meine Pistole unter eins der Polster der
Couch.«
    »Mann!« Lennie lachte kurz auf.
»Wie kommt dieser Sheriff bloß dazu, Sie je allein ausgehen zu lassen?«
    Er drehte mir den Rücken zu und
ging schnell zur Couch hinüber. Lisa drückte sich in die eine Ecke und starrte
ihn mit angstvollen Augen an. Evans sah zu, wie Lennies freie Hand unter das
nächste Polster fuhr, und dann weiteten sich seine Augen.
    »Lennie!« Seine Stimme klang
plötzlich eindringlich. »Er saß gar nicht auf der Couch, als ich hereinkam! Er
saß —«
    »— hier im Sessel«, beendete
ich den Satz

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