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Al Wheeler und die Flotte Biene

Al Wheeler und die Flotte Biene

Titel: Al Wheeler und die Flotte Biene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wie?« sagte ich gut gelaunt.
    »Ich habe meine Seele vor Ihnen
entblößt«, sagte er leise. »Nun finden Sie Nancy und bringen Sie sie zurück,
Wheeler.«
    »Und wenn mir das nicht
gelingt?«
    »Dann brauchen Sie sich über
Ihren Rauswurf bei der Polizei nicht mehr lange Gedanken zu machen«, antwortete
er. »Ich werde Sie umbringen.«
    »Wer ist denn überhaupt auf die
Idee gekommen, mich durch einen Trick von Sloan hereinlegen zu lassen, so daß
mir nichts anderes übrig blieb, als für ihn zu arbeiten?« fragte ich.
    »Es war sein eigener Einfall«,
erwiderte er. »Er hatte von Ihnen als Einzelgänger gehört. Ich sagte ihm, das
sei eine dumme Idee. Ich glaube immer noch, daß ich recht habe.«
    »Ich würde gern einen Blick in
Nancys Zimmer werfen«, sagte ich.
    »Wozu?«
    »Weil ich dann was zu tun
habe«, antwortete ich. »Welches Zimmer ist es?«
    »Wenden Sie sich oben an der
Treppe nach rechts«, sagte er. »Die zweite Tür links am Gang.«
    Ich kehrte durchs Haus zurück,
stieg die Treppe empor und trat in das angegebene Zimmer. Es wirkte irgendwie
nüchtern und unpersönlich, so als ob es eben der Raum sei, in dem Nancy schlief
und in dem sonst gar nichts stattfand. Ich sah in den Schränken nach und in der
Kommode. Es gab nicht viele Kleider und nicht eines davon war sonderlich
elegant. Es sah ganz so aus, als verbrächte Nancy ihr ganzes Leben ins Jeans
und Pullovern. Selbst wenn Unisex außer Mode gekommen war, schienen die Folgen
noch immer nachzuwirken, überlegte ich. Die Wände waren kahl; keine Bilder,
keine Poster, überhaupt nichts. Keine Lippenstifte, keinerlei Make-up und
dergleichen in den Kommodeschubladen. Keine Briefe, keine gerahmten Fotos,
keine Bücher. Nancy schlief hier, und damit hatte es sich.
    Henry wartete unten an der
Treppe, als ich herunterkam.
    »Haben Sie irgendwelche
wertvollen Spuren oder dergleichen gefunden?« fragte er mich ironisch.
    »Wenn sie überhaupt irgendein
Leben führte, dann bestimmt nicht innerhalb dieses Hauses, wie?« fragte ich.
    »Das stimmt wahrscheinlich«,
sagte er bedächtig. »Sie hörte von dem Augenblick an, als sie ihre tote Mutter
in jenem Haus damals in San Francisco fand, auf, ein Kind zu sein. Seit dieser
Zeit war sie nichts weiter als eine Art Gast in diesem Haus hier, das Sloan in Pine City gekauft hat.«
    »Haben Sie jemals ihren Freund
kennengelernt?«
    »Wen?«
    »Den Freund, der ihrem Vater
nicht paßte und zu dem er seine Schläger schickte, um ihn zu vertreiben. Brad
Spencer.«
    »Nein, den habe ich nie
kennengelernt.«
    »Sie lügen«, sagte ich
geduldig. »Er war ein paarmal hier.«
    »Ich habe nicht behauptet, daß
ich ihn nie gesehen habe«, sagte er mit gepreßter Stimme. »Aber ich habe ihn nie kennengelernt. Butler pflegen im Haus ihres
Arbeitgebers nicht oft Leute kennenzulernen.«
    »Okay«, sagte ich, »dann sahen
Sie ihn also. Sloan mochte ihn nicht, stimmt’s?«
    »Sloan würde niemanden mögen,
der hinter seiner Tochter her ist«, erwiderte Henry. »Er war, was sie betrifft,
immer sehr Besitz ergreifend.«
    »Was hielten Sie von Spencer?«
    Erhob die Schultern. »Er war
eben ein junger Bursche. Ich habe überhaupt nicht über ihn nachgedacht.«
    »Manchmal habe ich, wenn ich
mich mit Ihnen unterhalte, das Gefühl, daß ich mit mir selbst rede«, bemerkte
ich. »Nur kriege ich von mir exaktere Antworten.«
    »Was zum Teufel soll ich über
den Jungen sagen! Er war mit Nancy befreundet, und sie brachte ihn ein paarmal
hierher. Ich habe den beiden die Tür geöffnet, das ist alles.«
    »Wann erwarten Sie Sloan
zurück?«
    »Ich weiß es nicht. Er hat mir
keine Zeit angegeben.«
    »Teilen Sie ihm etwas mit, wenn
er heimkommt«, sagte ich. »Wenn er je nochmals seine beiden Gorillas hinter mir
herschickt, werde ich hierherkommen und ihm so lange auf den Kopf schlagen, bis
er zu Kleinkindergröße zusammengeschrumpft ist und eine dazu passende
Sopranstimme hat.«
    »Ich werde es ihm ausrichten«,
versicherte Henry und grinste plötzlich. »Es wird mir ein wirkliches Vergnügen
sein.«

8
     
    Ach zum Teufel, dachte ich auf
dem Weg nach Hause, es war ohnehin nur Sloans Geld, das ich ausgab. Also hielt
ich vor einer Spirituosenhandlung und kaufte zwei Flaschen Scotch, eine Rye und einen Bourbon, und außerdem zwei Flaschen
Champagner.
    Als ich in meiner Wohnung
angelangt war, stellte ich das Zeug auf den Tisch im Wohnzimmer, wo Barbie es
mit großen Augen betrachtete.
    »Na, so was«, äußerte sie in
verwundertem Ton, »vom

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