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Al Wheeler und die geborene Verliererin

Al Wheeler und die geborene Verliererin

Titel: Al Wheeler und die geborene Verliererin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Gesichtsausdruck nach zu schließen, war ich nicht sonderlich
willkommen.
    »Was wollen Sie denn jetzt
noch, zum Teufel?« brummte er.
    »Mit Mrs. Siddell reden.« Ich
ging schnurstracks an ihm vorbei, den Korridor entlang und in das luxuriös
ausgestattete Wohnzimmer.
    Mrs. Siddell saß auf einem
Barhocker und hielt ein Glas in der Hand. Ihren Augen war keinerlei Reaktion
anzumerken, als sie mich sah. Auch ihr Gesicht war die gewohnte ausdruckslose
Maske, und mir wurde plötzlich bewußt, daß ich keine Ahnung hatte, was sich in
ihrem Kopf eigentlich abspielte.
    »Sind Sie schon wieder zurück,
Lieutenant?« Ihre Stimme klang trocken. »Haben Sie aufregende Neuigkeiten für
mich?«
    »Nur zwei weitere Fragen, Mrs.
Siddell«, antwortete ich.
    »Ich kann den Kerl
rausschmeißen, wenn du das möchtest«, sagte Connelly hinter meinem Rücken.
    »Der Lieutenant tut nur seine
Pflicht«, sagte sie. »Oder er versucht es wenigstens.«
    »Diese Zeitungsausschnitte, die
irgend jemand Ihrer Tochter geschickt hat«, sagte ich, »-haben Sie sie
gesehen?«
    »Ja.« Sie nickte kurz. »Carol
fuchtelte mit ihnen vor mir herum, dann warf sie sie mir ins Gesicht.«
    »Handelte es sich um
Original-Zeitungsausschnitte?«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Ausschnitte aus der Zeit Ihres
Prozesses hätten rund vierzehn Jahre alt sein müssen«, erwiderte ich. »Und
Zeitungspapier hält sich nicht allzu gut. Es wird gelb und brüchig.«
    »Sind Sie jetzt vollends
übergeschnappt?« erkundigte sich Connelly.
    »Halten Sie die Klappe«, sagte
ich. »Es ist wichtig, Mrs. Siddell. Versuchen Sie sich zu erinnern.«
    »Sie waren mit Sicherheit nicht
vergilbt«, sagte sie bedächtig. »Daran erinnere ich mich. Wenn ich es mir recht
überlege, fühlten sie sich überhaupt nicht wie Zeitungsausschnitte an, sondern
irgendwie anders. Glatter, mehr wie Fotografien, wenn das irgendeinen Sinn
ergibt.«
    »Es ergibt durchaus einen Sinn,
wenn es sich um Kopien gehandelt hat«, sagte ich. »Um Ablichtungen.«
    »Was, verdammt noch mal, wollen
Sie denn damit beweisen?« knurrte Connelly.
    »Wer immer sie geschickt hat,
muß erst die Originale gehabt haben, bevor er sie ablichten konnte«, erklärte
ich geduldig. »Vielleicht hat er das durch die verschiedenen Zeitungsarchive
erledigen lassen, aber das ist unwahrscheinlich. Also besteht die Möglichkeit,
daß die Ablichtungen aus der Privatsammlung des Betreffenden gemacht wurden.
Haben Sie noch irgendwelche Zeitungsausschnitte von damals aufbewahrt, Mrs.
Siddell?«
    »Nein.« Auf ihrem Gesicht
erschien ein frostiges Lächeln. »Ich hatte zu dem Zeitpunkt wichtigere Dinge im
Kopf.«
    Ich sah Connelly an. »Wie
steht’s mit Ihnen?«
    Irgend etwas funkelte in den
Tiefen seiner Leichenaugen auf. »Wollen Sie vielleicht behaupten, ich hätte
diese Ausschnitte an Elizabeths Tochter geschickt?«
    »Nein«, erwiderte ich. »Ich
habe lediglich gefragt, ob Sie Zeitungsausschnitte aus der Zeit von Mrs.
Siddells Prozeß aufbewahrt haben.«
    »Ja«, sagte er langsam. »Das
habe ich tatsächlich getan. Und?«
    »Es beweist lediglich, daß
jemand anderer sie gefunden, Ablichtungen angefertigt und sie an Mrs. Siddells
Tochter geschickt haben könnte«, antwortete ich. »Vielleicht waren Sie nicht
der einzige, der diese Ausschnitte aufbewahrt hat. Whitney, Magnusun und Bryant
könnten das gleiche getan haben. Warum haben Sie sie eigentlich aufgehoben?«
    Er zuckte mit den Schultern.
»Sentimentalität vermutlich.«
    Ein naheliegender Gedanke kam
mir. »Sind Sie selbst in den Zeitungen erwähnt worden?«
    Sein Gesicht rötete sich. »Hie
und da, nicht oft. Diese verdammten Reporter hatten damals große Tage.«
    »Ich sehe nicht ein, inwiefern
das wichtig sein sollte, Lieutenant«, bemerkte Mrs. Siddell.
    »Vielleicht ist es das auch gar
nicht«, sagte ich bereitwillig.
    »Ist das alles?« krächzte
Connelly.
    »Für den Augenblick ja«,
erwiderte ich und sah dann Mrs. Siddell scharf an. »Halten Sie es für möglich,
daß Stuart Whitney Carol umgebracht hat?«
    Die Gesichtshaut über den
mageren Zügen spannte sich. »Seine eigene Tochter?« flüsterte sie.
    »Es tut mir leid«, sagte ich,
»aber das beantwortet meine Frage nicht.«
    »Verdammt noch mal!« brüllte Connelly.
»Ich habe Ihnen schon einmal gesagt, Sie seien so was wie ein Sadist, Wheeler!
Was, zum Teufel, ist denn das nun schon wieder für eine Frage?«
    »Sie verdient trotzdem eine
Antwort«, sagte Mrs. Siddell mit leiser Stimme. »Nein, ich glaube es

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