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Al Wheeler und die geborene Verliererin

Al Wheeler und die geborene Verliererin

Titel: Al Wheeler und die geborene Verliererin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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dem
Starverteidiger vergewaltigter Frauen sehen«, erwiderte ich.
    »Earl Jamison? Der ist mit
Diana draußen am Swimmingpool. Oder er war es zumindest. Sie können auch in
einem ihrer Zimmer sein, aber ich würde erst am Pool nachsehen, denn ich habe
den Eindruck, Earls Leidenschaft hat seit gestern abend nachgelassen.«
    »Und wie geht es der
entzückenden Diana?«
    »Sie wirkt gedämpft.«
Nachdenklich knabberte sie an ihrer Unterlippe. »Mit ihrer unerwarteten
Vergeltungsattacke gestern hat sie mich wirklich aus der Fassung gebracht. Ich
habe darüber nachgedacht — vielleicht könnte ich ihr doch irgendwie
suggerieren, zu einem Psychiater zu gehen.«
    »Versuchen Sie es mal«, schlug
ich vor. »Vermutlich haben Sie dabei ja nichts weiter zu verlieren als Ihr
Leben.«
    »Sie sind nicht nur ein Bulle,
Wheeler«, sagte sie, »Sie sind auch noch ein zynischer Bulle, und das ist die
schlimmste Sorte.«
    Sie trat beiseite und forderte
mich mit einer schwungvollen Handbewegung zum Eintreten auf. Ich ging an ihr
vorüber und fand meinen Weg zum Swimming-pool hinten im Garten. Es war ein
funkelndes blaues Monstrum in Form einer riesigen Acht, und auf der anderen
Seite drüben lagen zwei Figuren der Länge nach ausgestreckt auf dem Gras. Als
ich näher kam, bot es keinerlei Schwierigkeit festzustellen, wer von den beiden
Diana war. Sie lag pudelnackt auf dem Bauch, und ihr festes, gerundetes
Hinterteil hatte die hinreißendsten Grübchen, die ich je gesehen hatte. Neben
ihr wirkte Earl Jamison in seiner buntscheckigen Badehose nicht nur
respektabel, sondern auch bedrückt.
    »Oh.« Seine Stimme klang belegt
vor Nervosität. »Da ist der Lieutenant wieder, Honey.«
    »Ich werde ihn noch immer
umbringen«, sagte sie mit gedämpfter Stimme, ohne sich der Mühe zu unterziehen,
den Kopf von den Armen zu heben. »Ich bin nur gerade dabei, mir diesmal eine
narrensichere Methode auszudenken.«
    »Bemühen Sie Ihre schönen
Lippen nicht. Ihr Hinterteil redet ganz für sich allein auf bezaubernde Weise
zu mir.«
    »Ich hab’ dir’s doch gesagt«,
murmelte sie. »Hinter seinem ganzen Bullengehabe steckt nichts weiter als ein
sexbesessener Irrer.«
    »Warum hältst du nicht deine
alberne Klappe?« sagte Jamison in gepreßtem Ton. »Gestern nacht hättest du mich
mit deiner Verrücktheit beinahe ins Jenseits befördert!«
    »Lassen wir die vergangene
Nacht auf sich beruhen«, sagte ich. »Ich möchte mit Ihnen über Ihre
Marihuana-Beziehungen reden.«
    »Marihuana-Beziehungen?« Sein
Blick war vage.
    »Oben am Bald Mountain«, sagte
ich geduldig. »Sie haben doch nicht schon Ihre drei Busenfreunde vergessen?
Max, Eddie und das Mädchen?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie
reden, zum Teufel.«
    »Nun kommen Sie schon«, knurrte
ich. »Diana wollte Marihuana haben und hat Ihnen gesagt, Sie müßten eine Quelle
aufreißen. Zwei Tage später erzählten Sie ihr, das sei Ihnen gelungen, aber ihr
war zu dem Zeitpunkt zu schlecht, um mit Ihnen zu gehen, und so wurden Sie
statt dessen von Zana begleitet.«
    Er strich sich mit einem
zuckenden Zeigefinger über den Schnauzbart. »Wollen Sie mir daraus einen Strick
drehen, Lieutenant?«
    »Wenn ich das wollte«,
antwortete ich, »glauben Sie dann nicht, ich hätte Sie gestern nacht wegen
Mordversuchs verhaftet?«
    »Erzähl’s ihm, Earl!« Diana
rollte auf den Rücken und richtete sich dann auf. »Erzähl’s ihm, Earl, damit er
sich endlich zum Teufel schert und uns in Frieden läßt.«
    »Ich trieb mich für eine Weile
in den Bars in der Innenstadt herum«, sagte Jamison. »Sie kennen diese
Bumslokale. Schließlich sagte mir einer der Burschen dort, oben am Bald
Mountain könnte ich eine Verbindung aufnehmen. Also fuhren wir dorthin — Zana
und ich — und haben die Leute aufgesucht.« Er zuckte unbeholfen mit den
Schultern. »Und das war alles, Lieutenant.«
    »Was für ein Bursche?« fragte
ich. »Und welche Bar?«
    »Ich erinnere mich nicht.« Er
lächelte mit glasigen Augen. »Sie wissen doch, wie es ist, wenn man stundenlang
herumsucht und überall Nieten zieht. Es war eben irgendeine Bar und irgendein
Bursche.«
    »Das Mädchen war jedenfalls
Carol Siddell«, sagte ich. »Diejenige, die ermordet wurde.«
    Diana holte so tief Luft, daß
sich ihre kleinen runden Brüste um einen ganzen Zentimeter hoben. »Sind Sie
sicher?«
    »Ganz sicher«, erwiderte ich.
    »Na, so was.« Sie gähnte
herzhaft. »Dann haben die Kerle dort sie vielleicht umgebracht. Warum fahren
Sie nicht hin und fragen

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