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Al Wheeler und die Malerin

Al Wheeler und die Malerin

Titel: Al Wheeler und die Malerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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waren,
an all die schmutzigen Streiche zu denken, die der andere möglicherweise
spielen könnte«, sagte ich, »so müssen Sie doch auch Vorsorge getroffen haben,
um den unschuldigen Partner zu schützen, falls der andere sich irgendeines
Verbrechens schuldig machen, zu Gefängnis verurteilt und vielleicht dort
sterben sollte?«
    »Das war das zweite, woran wir
beide dachten .« Er grinste erneut selbstzufrieden.
»Sollte der Tod des Partners direkt oder indirekt als Folge eines gerichtlichen
Verfahrens erfolgen, dann verliert die Strafklausel ihre...« Er brach plötzlich
ab, und das Grinsen verschwand von seinem Gesicht.
    »Ganz recht«, sagte ich, fast
beglückt. »Wenn also Mayer den Liebhaber seiner Frau ermordet hat und es
schafft, die Sache Ihnen in die Schuhe zu schieben, so hat er alles, was er
braucht, nicht wahr ?«
    »Verdammt, dieser dreckige...«
Dekker schlug mit der Faust so heftig auf die Bar, daß die Flaschen in die Luft
sprangen.
    »Es gibt noch eine andere
faszinierende Alternative, Mr. Dekker«, sagte ich sanft. »Sie ermorden jemanden
und sorgen dafür, daß Mayer der nächstliegende Verdächtige mit einem
einleuchtenden Motiv und ohne Alibi ist. Wenn er dann in der Gaskammer
verschwunden ist, haben Sie es geschafft. Nichts kann Sie dann aufhalten, Ihr
großes Geschäft unter Dach und Fach zu bringen. Oder?«
    »Haben Sie, verdammt noch mal,
wirklich den Nerv, mich zu beschuldigen, ich hätte Gil Hardacre ermordet, nur um meinen Partner loszuwerden ?« brüllte
er.
    »Es ist nur eine Theorie, Mr.
Dekker«, sagte ich mit Schärfe. »Aber soweit ich mich erinnere, waren Sie es,
der Mayer vorschlug, Hardacre sei genau der richtige
Mann, um seine Frau zu porträtieren. Nicht wahr?«
    Sein Gesicht verzog sich zu
einer häßlichen Grimasse. »Scheren Sie sich zum Teufel, Lieutenant, bevor ich
etwas tue, was wir hinterher beide bereuen !«
    »Wie zum Beispiel in eine Achtunddreißigerkugel hineinzurennen ?« sagte ich betont. »Ich gehe jetzt sowieso. Dank für Ihre Geduld und Ihre Mithilfe
— es war eine wirklich aufschlußreiche Unterhaltung,
wie sich herausgestellt hat. Finden Sie nicht auch ?«
    Er schloß fest die Augen, und
für ein paar Sekunden traten die Venen auf seiner Stirn hervor, während er um
Selbstbeherrschung rang. »Ich kann warten«, flüsterte er wütend. »Ich kann auf
meine Chance im richtigen Augenblick warten — und sie kommt immer, Lieutenant.
Zu irgendeinem unpassenden Zeitpunkt werden Sie vielleicht mal eine Minute lang
unvorsichtig sein, und dann wird es für mich der richtige Zeitpunkt sein .«
    »Wollen Sie mir vielleicht
drohen, Mr. Dekker ?« fragte ich neugierig.
    »Ich verspreche Ihnen etwas,
Lieutenant .« Er öffnete die Augen wieder, und sie
glitzerten in wilder Erwartung, während er mich anstarrte. »Versuchen Sie, mir
diesen Mord in die Schuhe zu schieben, und Sie werden nicht lange genug leben,
um beim Prozeß dabeizusein !«
    »Wenn die Theorie stimmt, dann
werde ich Ihnen den Mord ganz bestimmt in die Schuhe schieben, Mr. Dekker«,
sagte ich, diesmal mit wirklicher Aufrichtigkeit. »Und danach — wer weiß?
Vielleicht wird dann gar kein Prozeß mehr notwendig sein ?«
     
     
     

SECHSTES KAPITEL
     
    G enau drei Minuten vor neun
streckte ich den Zeigefinger meiner rechten Hand aus und drückte auf den Summer
meiner eigenen Wohnung, was nicht sehr oft geschah. Etwa dreißig Sekunden
später drückte ich erneut, diesmal lauter. Eine volle Minute danach preßte ich
meinen Daumen gegen den Summer und ließ ihn dort.
    Die Tür fuhr plötzlich auf und
eine atemlose Stimme sagte in entschuldigendem Ton: »Tut mir schrecklich leid,
Al. Es waren die lasagne . Sie kamen eben in dem
lebenswichtigen Augenblick, als ich nicht alles stehen- und liegenlassen
konnte, nun an die Tür zu laufen .«
    »Lasagne!« Ich rümpfte verächtlich die
Nase, während ich in den Flur trat. »Wer, zum Kuckuck, kümmert sich da schon um
lebenswichtige Augenblicke? Es ist auch nur Essen, eingewickelt in irgendein
komisch klingendes...« Ein quälend betörender Duft stieg mir in die Nase, und
ich schnupperte heftig. Gleich darauf zitterte mein leerer Magen förmlich vor
ekstatischer Vorfreude, und die Geschmacksknospen auf meiner Zunge sabberten,
als hätten sie keinerlei Selbstachtung mehr.
    »Lasagne ?« fragte ich respektvoll.
    »Ganz recht«, sagte Hilda Davis
kalt.
    »Sollten Sie nicht vielleicht
wieder in die Küche gehen, Süße ?« sagte ich ängstlich.
»Mir die Tür zu

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