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Al Wheeler und die nackte Blondine

Al Wheeler und die nackte Blondine

Titel: Al Wheeler und die nackte Blondine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Mannes als auch hinterher. In was für einer Public-Relations-Branche sind
Sie denn tätig?«
    »Es ist ein lausiges Geschäft«,
sagte er, »aber es ernährt seinen Mann. Kann ich jetzt nach Hause gehen?«
    »Noch nicht.«
    Ich erzählte ihm von George
Thompson und den Namen, die er in seinem Brief diktiert hatte, außerdem von den
Daten und Initialen in der Akte über Nesbitt. Als ich am Ende angelangt war,
blickte er recht interessiert drein, und das war immerhin etwas, dachte ich
mürrisch, denn es war das erste Mal, daß er überhaupt eine Reaktion zeigte,
nachdem ich mit ihm gesprochen hatte.
    »Mit wem haben Sie sich sonst
noch über all das unterhalten?« fragte er.
    »Mit Ihrem Partner Guy Wolfe«,
antwortete ich. »Ich fand ihn in Corinne Lamberts Apartment.«
    »Im Bett, was?«
    »Im Bett«, pflichtete ich bei.
    »Läßt sich denken.« Er seufzte
tief. »Im Büro tun sie es nicht. Das ist doch wohl schon etwas.«
    »Und mit Earl Russell«, fuhr
ich fort. »Er meinte, ich sei verrückt.«
    »Earl nimmt immer den
simpelsten Standpunkt ein«, bemerkte er.
    »Ist er Kunde von Ihnen?«
    »Hie und da.«
    »Und auch Tom Nesbitt hat Ihnen
Aufträge gegeben?« fragte ich.
    »Ungefähr ebenso oft.«
    »Wie steht’s mit Bruce Madden?«
    »Bruce Madden?« Er sah mich
abschätzend an. »Was, verdammt noch mal, hat der mit all dem zu schaffen?«
    »Sein Name wurde ein paarmal
erwähnt«, sagte ich ausweichend. »Corinnes ältere Schwester ist seine
Haushälterin.«
    »Wirklich? Die Welt ist klein,
was?« Er schüttelte sich erneut die Haare aus den Augen und zuckte dabei zusammen.
»Klar, Madden ist ebenfalls Kunde von uns gewesen. Ist das wichtig?«
    »Ich versuche, mir ein Bild zu
machen«, sagte ich. »Jedenfalls hielt jemand es für wichtig, Thompson
umzubringen, bevor er mit mir reden konnte.«
    »Das sind durchweg ausgekochte
Typen«, sagte er. »Bruce Madden vorne dran. Vermutlich haben sie von Zeit zu
Zeit miteinander Geschäfte gemacht. Aber bestimmt keine ungesetzlichen.« Er
überlegte einen Augenblick. »Oder jedenfalls beinahe gesetzliche.«
    »Inwiefern waren Sie den beiden
nützlich?«
    »Meistens habe ich dafür
gesorgt, daß an den richtigen Stellen ein vorteilhaftes Bild von ihnen
entworfen wurde. Im Rathaus oder in irgendeiner Gemeinde, wo sie mit
Grundstücken spekulierten. Nichts Sensationelles. Wir sind eine Art
Versicherungsgesellschaft. Wenn Sie etwas ändern wollen und befürchten, andere
Leute könnten Einwände haben, schicken Sie erstmal uns an die Front. Wir haben
überall gute Kontakte. Wir können die Wege ebnen. Das ist nicht eine Frage von
Publicity, Lieutenant«, fuhr er fort, sich offensichtlich für sein Thema
erwärmend, »häufig dreht es sich darum, eben keine Publicity zu haben.
Wir können die Angelegenheiten so behandeln, wie der Auftraggeber das wünscht.«
    »Führen Sie eine Kartei
darüber?«
    »Natürlich.«
    »Vielleicht suche ich Sie
morgen in Ihrem Büro auf und sehe sie mir mal an«, sagte ich.
    »Warum nicht?«
    Er stemmte sich vom Bett hoch
und richtete sich vorsichtig auf. »Ich habe das Gefühl, als ob mein Magen aus
sämtlichen Nähten geplatzt sei und meine Stimmbänder für Zeit und Ewigkeit
verstimmt wären! Vielleicht sollte ich Sie wegen Körperverletzung anzeigen?«
    »Sie griffen Martha tätlich an
und bedrohten uns beide mit einer Waffe«, sagte ich milde. »Vielleicht sollte
ich Sie ins Sheriffbüro mitnehmen und sofort einlochen?«
    »Okay, okay«, murmelte er. »Es
war nur so ein Gedanke. Kann ich meine Pistole zurückhaben?«
    »Ich bringe sie Ihnen morgen vormittag in Ihr Büro mit.«
    Ich begleitete ihn die Treppe
hinunter und bis auf die Veranda. Er öffnete die Wagentür, drehte sich dann um
und sah mich an.
    »Danke für die Blumen,
Lieutenant.«
    »Sie haben wirklich niemals den
Namen Hardesty gehört?« fragte ich ihn.
    »Ich habe es Ihnen doch schon
gesagt — noch nie!«
    Er schlug die Wagentür
geräuschvoll zu und ließ den Motor an. Ich blieb auf der Veranda stehen und sah
dem Wagen nach, bis seine Scheinwerfer verschwunden waren. Dann kehrte ich ins
Haus zurück. Martha saß mit untergeschlagenen Beinen auf der Couch und hielt
ein Glas in den Händen.
    »Ich mache ja Zugeständnisse«,
sagte sie. »Er war ehrlich aufgeregt, als er uns beide ertappte. Das Herumgefuchtel mit der Waffe war nichts als alberne Angabe.
Ich kann sogar verstehen, daß er mich vom Bett zerrte und mir eine Ohrfeige
gab. Aber der Tritt in den Magen war was ganz

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