Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Al Wheeler und die nackte Blondine

Al Wheeler und die nackte Blondine

Titel: Al Wheeler und die nackte Blondine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
die Kehle, er stürzte nach hinten und blieb liegen.
    Den Rest erledigte ich schön
der Reihe nach. Ich hob zuerst die Pistole und dann das Mädchen vom Boden auf,
um es sanft aufs Bett zu legen. Sie hielt fest beide Arme auf den Magen
gepreßt, und ihre eine Gesichtshälfte war noch gerötet.
    »Bist du okay?« fragte ich.
    »Ich glaube schon«, murmelte
sie. »Laß mir zwei Minuten Zeit, ja?«
    »Klar«, sagte ich.
    Ich eilte die Treppe hinunter
und zog mich sehr schnell an. Dann schenkte ich zwei überdimensionale Brandys
ein und trug die Gläser ins Schlafzimmer hinauf. Der Kerl auf dem Boden gab
Grunzlaute von sich und begann sich ein bißchen zu bewegen. Martha hatte es
geschafft, sich einen Morgenrock aus dem Schrank zu holen, und stand, die Arme
erneut gegen den Magen gepreßt, da. Ich gab ihr den einen Drink, und sie
schluckte eifrig einen Mund voll Brandy hinunter.
    »Saustall — wer ist das
eigentlich?« fragte ich.
    »Ray«, antwortete sie. »Er muß
komplett beknackt sein.«
    »Ray Bullen?« Ich starrte sie
an.
    »Ray Bullen.« Sie ließ sich
Zeit für einen weiteren Schluck Brandy. »Wie kann jemand bloß so stinkend blöde
sein! Wie ich schon sagte, ist er vierundzwanzig Stunden zu früh gekommen.«
    »Du warst also mit ihm für
morgen abend verabredet?« fragte ich. »Mit bereitgelegter Hausmädchentracht und
allem Drum und Dran — für ihn?«
    »Woher sollte ich wissen, daß
du ausgerechnet heute abend in mein Leben treten würdest?« fauchte sie. »Ich
wollte ihn morgen früh anrufen und ihm sagen, er solle bleiben, wo der Pfeffer
wächst — nach heute abend .«
    »Du sagtest, du hättest nur ein
paarmal die Namen Bullen und Wolfe gehört, als dein Mann sie erwähnte«, knurrte
ich.
    Sie zuckte ungeduldig die
Schultern. »Zu dem Zeitpunkt warst du für mich nichts weiter als ein Bulle, der
jede Menge lästiger Fragen stellte. Ich hatte nicht die Absicht, dir alle
Intimitäten meines Privatlebens anzuvertrauen.«
    Bullen setzte sich auf und
stöhnte laut. Ich hätte ihm spaßeshalber gern noch einen ordentlichen Brummer
verpaßt, aber das wäre eine reine Triebbefriedigung meinerseits gewesen.
    »Wie lange geht das schon? Ich
meine, zwischen dir und Bullen?«
    »Vielleicht ein halbes Jahr.«
Sie zuckte erneut die Schultern. »Es war eher eine beiläufige Sache, Al. Tom
und ich schliefen schon lange vor seinem Tod nicht mehr miteinander.«
    Ich sah zu, wie Bullen sich mit
äußerster Anstrengung aufs Bett hievte und dort sitzen blieb. Er schielte erst
ein bißchen, dann wurde sein Blick schließlich gezielter.
    »Dafür werde ich Sie umbringen«,
sagte er heiser.
    »Darauf würde ich keine Wette
eingehen«, sagte Martha barsch. »Er ist ein Bulle.«
    »Ein was?« brummte Bullen.
    »Lieutenant Wheeler vom Büro
des Sheriffs«, sagte sie. »Sicher zeigt er dir seine Dienstmarke, wenn du ihn
höflich darum bittest.«
    »Ein Bulle?« Er schüttelte
verwundert den Kopf und stöhnte dann erneut.
    »Ich suche nach einem Ihrer
Freunde«, sagte ich. »Hardesty.«
    »Hardesty?« Er stöhnte wieder.
»Ich habe noch nie im Leben von jemand gehört, der so heißt.«
    »Wie steht’s mit George
Thompson?« fragte ich.
    »Von dem auch nicht«, sagte er.
»Kann ich was zu trinken haben?«
    »Warum nicht?« sagte Martha
kalt und schleuderte ihm den restlichen Inhalt ihres Glases ins Gesicht.
    Der Alkohol brannte höllisch in
seinen Augen, und während er verzweifelt daran herumwischte, gab er einen
Schwall von obszönen Flüchen von sich.
    »Du hast mir weh getan!« sagte
Martha wütend. »Würde es dir Spaß machen, wenn ich anfinge, dir mit einem
Messer die Haut abzuziehen? Und du weißt genau, wo ich anfangen würde! «
    »Mir ist es völlig egal, ob du
ihn schälst wie eine Banane oder nicht«, sagte ich ehrlich. »Aber zuerst möchte
ich ihm ein paar Fragen stellen.«
    »Tu, was du willst«, sagte sie
scharf. »Aber schaff ihn so schnell wie möglich aus dem Haus, Al, sonst werde
ich ihn auf Lebenszeit zum Krüppel machen, das schwöre ich.« Sie humpelte auf
die Tür zu. »Wenn du fertig bist — ich bin im Wohnzimmer.«
    Sie verließ den Raum und schloß
die Tür hinter sich. Bullen glotzte mich mit blutunterlaufenen Augen an und
rieb sich dann vorsichtig den Magen.
    »Was für ein Polyp sind Sie
eigentlich, wenn Sie mit der erstbesten Witwe, der Sie begegnen, schlafen?«
erkundigte er sich.
    »Seit einem halben Jahr sind
Sie mit der Lady ins Bett gehüpft«, sagte ich sachlich. »Sowohl zu Lebzeiten
ihres

Weitere Kostenlose Bücher