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Al Wheeler und die nackte Blondine

Al Wheeler und die nackte Blondine

Titel: Al Wheeler und die nackte Blondine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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darauf.«
    »Bevor Sie Los Angeles
verließen?«
    »Ja.« Sie nickte. »Vielleicht
würden Sie gern wissen, wer die gemeinsame Bekannte war, die Guy und mich
miteinander bekannt gemacht hat?«
    »Bitte.«
    »Meine neugierige Schwester«,
sagte sie giftig. »Sie war es.«
    »Anita?«
    »Ich habe nur diese eine
Schwester, Gott sei Dank«, fauchte sie. »Sie rief mich in Los Angeles an und
teilte mir mit, daß er käme. Sie behauptete, er sei ein großartiger Bursche und
wir sollten uns kennenlernen. Das taten wir dann auch.«
    »Hat er Ihnen nie erklärt,
weshalb er wollte, daß Sie Ihren Namen änderten?«
    »Nein.« Sie blickte mich mit
mildem Interesse an. »Halten Sie das für so wichtig?«
    »Ich bin ein Bulle«, sagte ich.
»Und immer neugierig.«
    »Es gehörte mit zu den
Abmachungen«, sagte sie. »Offen gestanden war ich am Rest der Vereinbarungen
wesentlich mehr interessiert.«
    »Wie zum Beispiel am
Apartment?«
    »Und am Job.« Sie lächelte
flüchtig. »Ich bin ein ehrgeiziges Mädchen, Lieutenant. Die Schenkel zu
spreizen bringt nur begrenzte Einkünfte. Das habe ich auf die harte Tour
gelernt.«
    »Haben Sie jemals Ihre
Schwester gefragt, weshalb sie Sie und Wolfe überhaupt miteinander bekannt
gemacht hat?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Wen
interessierte das schon? Es hat doch großartig geklappt, oder nicht?«
    »Vermutlich ja.«
    »Wollen Sie Ihre Unterlagen
mitnehmen?« Sie lächelte spöttisch. »Reine Zeitverschwendung, Lieutenant.
Nichts als Routinesachen und völlig langweilig.«
    »Waren die drei — Nesbitt , Madden und Russel — je
gemeinsam an einem Geschäft beteiligt?« fragte ich.
    »Einmal«, antwortete sie. »Das
war vor zwei Monaten, wenn ich mich recht erinnere. Es drehte sich um die
Trockenlegung eines Sumpfes. Eine Gruppe von Ökologen erhob ein großes
Geschrei, weil die Vogelwelt dort vernichtet würde, und da wurden wir
angeheuert.«
    »Und was geschah?«
    »Wir gaben den Sektierern ein
paar Hektar als Schutzgebiet und das nötige Geld, um es zu erhalten«, sagte
sie. »Die Leute schienen ganz glücklich — ja sogar überrascht zu sein.«
    »Und damit war die Sache
erledigt?«
    »Ja. Es war ein
durchschnittliches Geschäft. Es sprang Gewinn dabei heraus, aber keineswegs ein
Vermögen.«
    »Es ist nicht anzunehmen, daß Pine City groß genug ist, um einer Public-Relations-Firma
ein Vermögen einzubringen«, bemerkte ich.
    »Es geht uns nicht schlecht,
aber wie Sie sagen, Reichtümer kann man nicht erwerben.« Sie zuckte die
Schultern. »Vor rund einem Monat hätten wir fast Pleite gemacht, aber Ray
steckte einen Teil seines Geldes ins Geschäft, und jetzt sieht alles wieder ein
bißchen besser aus.«
    »Haben Sie vor, Wolfe zu
heiraten?« erkundigte ich mich.
    »Das dürfte mir schwerfallen«,
sagte sie lakonisch, »da er noch eine Frau hat. Seit drei Monaten wohnen sie
nicht mehr beisammen. Sie ist ausgezogen — nach San Francisco, glaube ich. Aber
es kommt nichts dabei heraus, ihm zuzusetzen, solange die Scheidung noch nicht
ausgesprochen ist.«
    » Wollen Sie ihn
heiraten?«
    »Manchmal ja, manchmal nein«,
sagte sie. »Ich meine, was passiert, wenn ich ihn wirklich heirate und
irgendeine andere Corinne Lambert kommt des Weges?«

7
     
    Das Haus am Vista Drive sah
aus, als träumte es glücklich in der Nachmittagssonne vor sich hin. Anita
Farley öffnete mir die Tür und zog eine flüchtige Grimasse, die wohl ein
Lächeln bedeuten sollte. Sie trug ein kurzes schwarzes Kleid aus Jersey, das
fast wie eine Uniform wirkte. Ach ja, die Haushälterin, fiel mir ein — und
jetzt, da der Boß da war, gab es keine Baumwollhemden und Blue jeans mehr.
    »Ist Madden zurück?« fragte ich
leise.
    Sie nickte rasch, ihr ganzer
Körper wirkte verkrampft.
    »Ich brauche ihm nichts von
Ihrem Besuch gestern nacht zu erzählen«, sagte ich. »Aber den Brief von
Thompson muß ich erwähnen.«
    Ihre Augen wurden plötzlich
matt. »Okay«, flüsterte sie. »Daran hätte ich denken müssen, nicht wahr? Ich
war blöde, mich auf einen verdammten Bullen zu verlassen.«
    »Wollen Sie mich anmelden?«
fragte ich.
    »Er ist im Wohnzimmer. Suchen
Sie ihn sich selbst.«
    Sie drehte sich auf dem Absatz
um und verschwand. Ich trat in die Diele, schloß die Haustür hinter mir und
ging zum Wohnzimmer hinüber. Er stand da, den Rücken mir zugewandt, und starrte
aus dem Fenster. Ein stattlicher Mann, gut einen Meter fünfundachtzig groß und
solide gebaut.
    »Mr. Madden?« sagte ich
höflich.
    Er drehte sich

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