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Al Wheeler und die nackte Blondine

Al Wheeler und die nackte Blondine

Titel: Al Wheeler und die nackte Blondine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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zu mir um, und
ich sah, daß seine solide gebaute Figur anfing, Fett anzusetzen. Das dichte
graue Haar war makellos frisiert, und die dicke Hornbrille reflektierte munter
funkelnd das Licht. Sein Gesicht war wie ein Vollmond, der Mund zu klein und zu
schmal, die Nase groß und fleischig.
    »Ich bin Bruce Madden«, sagte
er mit dröhnender Stimme.
    »Ich bin Lieutenant Wheeler vom
Büro des Sheriffs.«
    »Ah.« Er lächelte milde. »Der
unermüdliche Kriminalbeamte. Earl Russell hat mir von Ihnen erzählt.«
    »Wann denn?«
    »Ich bin heute gegen Mittag
heimgekommen. Gleich danach rief er mich an.« Er lächelte wieder. »Earl scheint
aus irgendeinem Grund einen heftigen Widerwillen gegen Sie zu hegen,
Lieutenant.«
    »Ich war ganz gerührt, als er
mir von seiner Frau erzählte«, sagte ich. »Aber dann kam sein weiblicher
Hausgast hereinspaziert und verdarb das ganze Konzept.«
    »Das Fleisch ist schwach«,
sagte er. »Sie sollten lernen, tolerant zu sein, Lieutenant.«
    »Earl Russell auch.«
    Das beendete die Unterhaltung
für den Moment. Wir standen beide da und grinsten uns liebenswürdig an.
    »Earl hat mir erzählt, was Sie
gesagt haben«, unterbrach Madden schließlich das Schweigen. »Ich muß gestehen,
daß für mich nichts davon einen Sinn ergibt.«
    »Der Mann, der den
Privatdetektiv Thompson umbrachte, war offensichtlich ein bezahlter Killer
namens Joe Fennick.«
    »Ich habe von beiden nie
gehört«, sagte er.
    »Russell hat Ihnen von dem
Brief erzählt, den Thompson kurz vor seinem Tod diktiert hat?«
    »Ja. Auch das ergab keinerlei
Sinn für mich.«
    »Kennen Sie jemand namens
Hardesty?«
    »Nein«, sagte er kurz.
    »Thompson hatte Unterlagen über
Nesbitt«, sagte ich und strapazierte dann die Wahrheit ein bißchen. »Ihnen
zufolge waren Sie und Hardesty in den fünf ersten Maitagen zusammen.«
    »Ich habe diesen Hardesty nie
kennengelernt, wir können also kaum fünf Tage miteinander verbracht haben«,
sagte er sachlich.
    »Alle in dem Brief erwähnten
Leute hängen irgendwie miteinander zusammen«, sagte ich. »Sie, Nesbitt und
Russell sind in annähernd derselben Branche tätig und haben bei einigen
örtlichen Geschäften hier zusammengewirkt. Sie alle haben die Public-Relations-Firma
von Bullen und Wolfe ein paarmal in Anspruch genommen. Corinne Lambert ist
Wolfes persönliche Assistentin. Vielleicht hat Thompson über einen von Ihnen zu
viel herausgefunden - und das war der Grund, weshalb er ins Gras beißen mußte?«
    »Sie müssen das wissen, Lieutenant.«
Seine Stimme klang milde.
    »Fällt Ihnen gar nichts ein,
das mir weiterhelfen könnte?«
    »Nichts«, erwiderte er. »Meine
Verbindung zu den Leuten, die Sie erwähnt haben, war nur ganz beiläufig, wissen
Sie. Eine rein geschäftliche Beziehung. Ich kenne keinen dieser Leute gut — leider.«
    »Na ja«, sagte ich und zwang
mich zu einem Lächeln, weil ich immer merke, wenn ich den kürzeren gezogen
habe, »dann vielen Dank, daß Sie mir Ihre Zeit geopfert haben, Mr. Madden.«
    »Tut mir leid, daß ich Ihnen
nicht helfen kann«, erwiderte er freundlich. »Übrigens, Sie haben mir gar nicht
gesagt, an wen Thompsons Brief gerichtet war.«
    »An eine Auftraggeberin.«
    »Ja?« Seine Brille funkelte,
als er den Kopf hob. »Haben Sie etwas dagegen, mir zu verraten, wer diese
Auftraggeberin war?«
    »Anita Farley«, antwortete ich.
    »Soli das ein schlechter Witz
sein, Lieutenant?«
    »Nein, es ist nur verwirrend«,
sagte ich. »Sie engagierte ihn, um Ermittlungen über ihre Schwester Corinne
anzustellen. Der Brief ergibt für sie ebenfalls keinerlei Sinn.«
    »Warum wollte Thompson ihr ihn
dann überhaupt schicken?« fragte er in scharfem Ton.
    »Vielleicht aus irgendwelchen
Gründen der Rückversicherung?« sagte ich. »Er hatte beschlossen, der Polizei
mitzuteilen, was er wußte, und er dachte, er wollte, falls ihm etwas zustieße,
bevor wir bei ihm waren, zumindest ein paar Hinweise hinterlassen.«
    »Es scheint sich um sehr
undurchsichtige Hinweise zu handeln, Lieutenant?«
    »Da gebe ich Ihnen recht«,
pflichtete ich bei.
    »Danke für Ihre Mitteilung«,
sagte er, und es kam einer höflichen Verabschiedung gleich. »Leben Sie wohl,
Lieutenant.«
    »Auf Wiedersehen, Mr. Madden.«
    Die Eingangsdiele war
verlassen, als ich hinaustrat. Ich öffnete die Tür des zunächst liegenden
Zimmers, bei dem es sich angesichts der Bambusstühle und allem anderen um eine
geschlossene Sonnenveranda handelte. Sie war leer. Mir schien das ein guter
Zeitpunkt

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