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Al Wheeler und die Nackte

Al Wheeler und die Nackte

Titel: Al Wheeler und die Nackte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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war die Unterhaltung aufs
Beste abgeschlossen. Wir legten den Rest des Wegs schweigend zurück. Ich setzte
Donna vor ihrem Haus in Vale Heights ab. Sie stieg aus, knallte die Wagentür
mit großer Gewalt zu und ging die Zufahrt hinauf, ohne einen Blick
zurückzuwerfen. Ich wendete und parkte den Wagen in der Zufahrt zu Hardestys Haus. Nach dem zweiten Klingelzeichen öffnete er
die Haustür. In seinen braunen Augen lag ein Ausdruck von Hilflosigkeit.
    »Wir haben Virginia Reid
gefunden«, sagte ich.
    »Wirklich?« Er sah mich eine
ganze Weile an, und der Schweiß trat ihm aufs Gesicht. »Wie geht es ihr?«
    »Darf ich hereinkommen?«
    »Ist sie tot?« Beim letzten
Wort brach plötzlich seine Stimme.
    »Ja, sie ist tot«, bestätigte
ich.
    Er wandte sich ab und taumelte
den Flur entlang zum Wohnzimmer. Ich folgte ihm und er ließ sich auf die Couch
fallen.
    »Soll ich Ihnen was zu trinken
holen?« erbot ich mich.
    »Ja, bitte.« Er zog das
Taschentuch heraus und begann sich mechanisch das Gesicht abzuwischen. »Wie ist
sie gestorben?«
    »Das werden wir erst nach der
Obduktion mit Sicherheit wissen«, sagte ich, während ich zur Bar ging. »Sie muß
seit mindestens zwei Tagen tot sein.«
    »Merkwürdig«, sagte er. »Carol
verließ mich und Virginia wollte zu mir zurückkommen — und nun sind sie beide
tot. Ich scheine so was wie ein Unglücksbringer zu sein.«
    Ich goß zwei Drinks ein und
reichte ihm das eine Glas. »Wenn sie seit zwei Tagen tot ist, kann sie diese
Suite im Starlight Hotel gar nicht genommen haben.«
    Seine Augen weiteten sich.
»Natürlich, das stimmt. Wer war es dann?«
    »Vielleicht Ihre Frau«, sagte
ich.
    »Weshalb um Himmels willen sollte
sie dabei Virginias Namen angeben?«
    »Keine Ahnung«, sagte ich. »Was
geht hier in dieser Straße eigentlich vor, Hardesty ?«
    »Wie?« Er trank hastig einen
Schluck. »Was meinen Sie damit, Lieutenant?«
    »Gibt es hier
freundnachbarliche Gruppenaktionen?« fragte ich. »Wie zum Beispiel
Partnertausch? Oder einen gelegentlichen Hexensabbath ?
Oder eine glückliche kleine Gemeinschaft von Teufelsanbetern?«
    »Sind Sie übergeschnappt?«
krächzte er. »Das hier ist eine respektable Gegend.«
    »Okay.« Ich zuckte die Schultern.
»Was spielt sich dann in der Porterhard Agentur ab?«
    »Das sagte ich Ihnen doch
schon. Wir sind auf Industriegeheimnisse spezialisiert.«
    »Das hat mir Ihr Partner auch
erzählt«, sagte ich. »Aber es muß noch mehr dahinterstecken.«
    »Nicht das geringste«, sagte er
ruhig.
    »Sie drängen mir die
ursprüngliche Theorie, daß Sie Ihre Frau umgebracht haben, förmlich auf«, sagte
ich. »Nun muß ich zusätzlich annehmen, daß Sie auch Ihre ehemalige Geliebte
ermordet haben.«
    »Ich habe keine von beiden
umgebracht!« schrie er. »Was zum Teufel soll das bedeuten, Lieutenant?
Anwendung des Dritten Grades?«
    »Wenn Sie irgendeinen Grund
wissen, warum eine von ihnen umgebracht worden sein kann«, sagte ich geduldig, »dann
ist das jetzt Ihre letzte Chance, ihn mir mitzuteilen. Ihre Glaubwürdigkeit ist
von jetzt an gleich null.«
    »Es gibt nichts, was ich Ihnen
nicht bereits erzählt habe, Lieutenant«, sagte er heiser. »Bitte verschwinden
Sie jetzt.«
    »Natürlich«, sagte ich.
»Vermutlich ist es für jedermann, der in einer respektablen Gegend wohnt,
peinlich, einen Polizeilieutenant im Haus zu haben.«
    Ich widerstand dem Drang, beim
Weggehen die Haustür hinter mir zuzuschlagen. Auf halbem Weg die Zufahrt
hinunter tauchte plötzlich Linda Walton neben mir hinter einem blühenden
Strauch auf.
    »Hallo, Lieutenant«, sagte sie
mit ihrer klangvollen Altstimme. »Wie läuft der Laden?«
    »Großartig«, sagte ich. »Könnte
ich Sie vielleicht dazu bringen, mir einen Drink anzubieten, während ich Ihnen
die Einzelheiten berichte?«
    »Zwei Herzen und ein Gedanke«,
sagte sie. »Ich kam nur hier heraus, um bei mir den richtigen Durst entstehen
zu lassen.«
    »Und um rauszukriegen, was der
Bulle nebenan gewollt hat?« fügte ich hinzu.
    »Das auch.« Sie lachte
unbefangen. »Kommen Sie ins Haus, ich werde mich um die Drinks kümmern.«
    Ich setzte mich in einen
Sessel, während sie Scotch in die Gläser goß, und gab mir redlich Mühe, nicht
die ganze Zeit über auf das Aktbild an der Wand zu starren. Im wirklichen Leben
trug Linda dasselbe wie am Tag vorher — ein Oberteil, das nicht ganz ihre
üppigen Brüste verhüllte, und kurze Shorts. Nur die Farben waren diesmal
anders. Sie reichte mir meinen Drink, setzte sich mir

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