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Al Wheeler und die Nackte

Al Wheeler und die Nackte

Titel: Al Wheeler und die Nackte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ist nicht der gesamte Stall, aber
ich bin jederzeit gern bereit, die Sammlung weiter zu vervollständigen.«
    »Die beiden ersten kenne ich«,
sagte ich. »Wie steht es mit den anderen?«
    »Der Vogelmensch ist ein
Bursche namens Harry Fowler«, sagte er. »Ich glaube, seine Frau bekam es satt,
daß er immer den Müden spielte, und haute vor ein paar Monaten ab. Der magere
Kerl ist Mikes Partner Jason Porterfield .«

7
     
    Ich ließ mir Zeit für einen
Lunch und kehrte gegen drei Uhr nachmittags ins Büro zurück. Annabelle Jackson
lächelte mir über ihre Schreibmaschine weg strahlend zu, als ich hereinkam.
    »Heute ist Ihr Glückstag«, sagte
sie. »Der Sheriff ist weggegangen.«
    »Kommt er zurück?« fragte ich.
    »Ich glaube nicht. Meiner
Ansicht nach hat er sich an einen stillen Ort verzogen, um in aller Ruhe einen
Herzanfall absolvieren zu können. Jedenfalls verschwand er gleich, nachdem er von
der zweiten Leiche gehört hatte, die Sie gefunden haben.«
    »Und wie war Ihr Abend mit
Leroy?« erkundigte ich mich.
    »Mit Marvin!« fauchte sie.
»Großartig, danke.«
    »Das liegt nur an diesem
Magnolien-Rasierwasser«, erklärte ich.
    »Sie waren schon immer ein miserabler
Verlierer, Al Wheeler«, sagte sie verärgert. »Marvin ist ein feiner Kerl.
Vielleicht ein bißchen schlichten Gemüts, aber das ist ja hierzulande ein
Pluspunkt.«
    Ich wollte soeben irgendwas von
genialer Schlagfertigkeit von mir geben, als sich die Tür öffnete und ein Mann
hereintrat. Ich schätzte ihn auf Ende zwanzig. Er war mittelgroß und
offensichtlich recht muskulös. Das dichte braune Haar war lang genug, um
modisch up to date zu wirken, und der buschige Bart auf der Oberlippe
verlieh ihm merkwürdigerweise einen Ausdruck von Unschuld. Die braunen Augen
unter den herabhängenden Lidern waren kaum zu sehen. Er erinnerte mich
irgendwie an ein Baby.
    »He, hallo, Rose des Südens«,
sagte er zu Annabelle und gähnte dann lauthals.
    »Hallo«, antwortete Annabelle
und verriet sich durch die automatische Handbewegung, mit der sie die
Vorderfront ihrer Bluse glattstrich.
    »Marvin?« fragte ich.
    Sie kicherte plötzlich.. »Ah
ja, ich habe ganz vergessen, daß Sie beide sich noch nicht kennen.«
    »Glauben Sie, daß er schon aus
dem Bett gekrochen ist?« Der Kerl gähnte erneut, so daß jeder seine
Rachenmandeln zittern sehen konnte. »Ich meine«, fuhr er vorsichtig fort, »wenn
ich jetzt bei ihm zu Hause anrufe und er liegt noch immer mit irgendeinem
Frauenzimmer im Bett, dann wird mir das kaum eine Beförderung eintragen, oder?«
    Annabelle preßte eine Hand auf
den Mund, und ihr ganzer Körper wand sich in dramatischen Krämpfen. Es war
interessant zu beobachten — ihre Bluse war recht eng —, aber in mir begann ein häßlicher Verdacht aufzusteigen.
    »Reden Sie vielleicht von
Lieutenant Wheeler?« fragte ich beiläufig.
    »Genau getroffen«, sagte er.
»Ich habe während der letzten vierundzwanzig Stunden unaufhörlich für ihn
gearbeitet und dort oben zwischen Himmel und Erde mein Leben und meine gesunden
Glieder riskiert, aber ich wette, der Bastard liegt noch immer mit irgendeiner
giftblonden Nymphomanin zwischen den Bettlaken.«
    Annabelle entrang sich ein
leise stöhnender Laut, während sie plötzlich auf ihrem Stuhl nach vorn
zusammenklappte.
    »Stellen Sie uns einander vor,
Honiglämmchen«, forderte ich sie auf.
    Mit verzweifelter Mühe gelang
es ihr, sich auf ihrem Stuhl wieder aufzurichten. »Sergeant Peterson, darf ich
Ihnen — »sie brach erneut in nahezu irres Gelächter aus, »Lieutenant Wheeler
vorstellen?«
    »Lieutenant Wheeler?« Der
Schnauzbart wurde plötzlich schlaff. »Na ja«, sagte er dann langsam. »Wenn Sie
mich jetzt entschuldigen wollen — ich werde mir nur diesen Anzug ausziehen und
wieder in die Uniform schlüpfen.«
    »Wie war sie?« fragte ich.
    »Wer?«
    » Mrs. Van Heuten«, sagte ich in scharfem Ton.
    Seine Lider hoben sich gerade
so lange, daß ich einen schwachen Schimmer von Respekt in seinen Augen erkennen
konnte. »Es war ein reiner Zufall, Lieutenant. Ein glücklicher Zufall, wenn Sie
so wollen.«
    »Ganz bestimmt nicht, was Mrs. Van Heuten betrifft«, sagte ich. »Sie schnuppert nur
mal kurz und wittert sofort, daß sich im Umkreis von zwanzig Metern ein Mann
aufhält.«
    »Das kann ich nicht bestreiten,
Lieutenant.« Er betrachtete mich nachdenklich. »Vermutlich hat es keinen Sinn,
wenn ich mich entschuldige, oder?«
    »Nein«, pflichtete ich bei.
    »Dann werde ich also

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