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Al Wheeler und die Nackte

Al Wheeler und die Nackte

Titel: Al Wheeler und die Nackte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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traurig den Kopf.
»Aber es hat eben nicht geklappt.«
    »Weil Ihr Partner von Ihrer
Frau über Ihren Betrug aufgeklärt wurde«, sagte ich. »Aber er wußte nicht mit
Sicherheit, wer nun die Wahrheit gesagt hatte. Deshalb wollte er eine
Konfrontation zwischen Ihnen dreien in der Hotelsuite herbeiführen. Er rief Sie
an und erzählte Ihnen, Ihre Frau und Ihre Freundin wollten sich am selben Abend
um elf Uhr treffen, und es wäre gut, wenn Sie dabei wären.«
    Er nahm einen Mundvoll Whisky
und schluckte ihn krampfhaft hinunter. »Jason hat das eingefädelt? Der
hinterhältige Bastard hat mir nie gesagt, daß er das gewesen ist.«
    »Alles Geschichte«, sagte ich.
»Und Sie lügen. Sie gingen früh am Abend ins Hotel, warteten in Gloria Van Heutens Suite auf ihn, bis er vom Café zurückkam und
schlugen ihn nieder. Sie hielten ihn mit Hilfe von Chloroform besinnungslos bis
zum nächsten Morgen. Gegen Mitternacht oder vielleicht auch ein bißchen früher
gingen Sie in die Suite nebenan und brachten Ihre Frau um.«
    »Nein.« Er schüttelte heftig
den Kopf. »Nein, Sie irren sich!«
    »Was haben Sie mit dem Geld
gemacht, Mike?« fragte ich ruhig. »Nachdem Sie es ihr wieder abgenommen hatten?
Ist es jetzt hier, irgendwo im Haus versteckt?«
    »Ich habe sie nicht
umgebracht«, sagte er. »Wenn ich zu diesem Zeitpunkt gewußt hätte, was sie
getan hatte, dann hätte ich sie wahrscheinlich ermordet. Aber nachdem ich dann
später alles erfahren hatte, geriet ich in Panik. Das ist vermutlich die
Geschichte meines Lebens! Ich bin ein Mann von einmaliger Unentschlossenheit,
der vom Schicksal wie ein Schilfrohr im Wind hin und her geschwenkt wird. Und
wenn ich mich einmal im Leben zu einem Entschluß aufgerafft habe, dann endet
alles in einer Katastrophe.«
    »Sie glauben also, Ihre Frau habe
Virginia Reid umgebracht?«
    »Wer denn sonst?« sagte er
verbittert.
    »Weshalb sind Sie da so
sicher?«
    »Ich weiß es eben.« Er goß den
Rest seines Drinks hinunter und griff erneut nach der Flasche. Der gute Whisky
schwappte zum größten Teil auf die Bar statt ins Glas. »Ich weiß es!«
    »Wieso?«
    Auf seinem Gesicht erschien
plötzlich ein Ausdruck von Schlauheit und er blinzelte mir zu. »Sie sind doch
der Bulle, ja? Sie glauben, ich hätte Carol umgebracht. Okay, beweisen Sie’s.«
    »Sie hatten alle erdenklichen
Motive«, sagte ich. »Ihre Frau demütigte Sie, indem sie Sie zwang,
mitanzusehen, wie Virginia Reid bei den Orgien nebenan vergewaltigt wurde. Sie
verriet Ihrem Partner, daß Sie ihn betrogen hatten. Sie rannte mit dem Geld,
das Sie unterschlagen hatten, davon. Sie haben für den Zeitpunkt des Mordes
kein Alibi, was bedeutet, daß Sie Gelegenheit hatten, das Verbrechen zu
begehen. Sie wußten genau, wo Sie Carol finden konnten, denn das hatte Ihnen
Ihr Partner gesagt. Nachdem Sie sie umgebracht hatten, kletterten Sie über die
Balkone und gingen in die Suite, in der Porterfield bewußtlos lag und betäubten ihn bis zum Morgen laufend mit
Chloroform. Dann verließen Sie das Hotel und fuhren nach Hause. Ich gebe Ihnen
Brief und Siegel, daß die Geschworenen noch nicht einmal den Gerichtssaal zu
verlassen brauchen, um zu einem Urteil zu gelangen.«
    »Aber es stimmt alles nicht«,
murmelte er.
    »Wissen Sie was?« sagte ich in
scharfem Ton. »Mir hängt dieser elende Fall bereits meterweit zum Hals heraus.
Die ganze Affäre stinkt zum Himmel, und die Leute, die daran beteiligt sind,
riechen noch wesentlich schlechter. Was Sie betrifft, so kann ich den Fall
hübsch sauber abschließen. Dem County-Sheriff und dem Distriktstaatsanwalt wird
das ganze außerordentlich zusagen, und ich kann dabei allerhand Pluspunkte für
mich sammeln. Aber halten Sie mich nicht für einen kompletten Drecksack, Hardesty . Ich werde Ihnen zwei Minuten Zeit lassen, Ihr
Glas leerzutrinken, bevor ich Sie in die Polizeizentrale mitnehmen und wegen
Mordes festnehmen lasse.«
    »Bevor Sie... was ?«
keuchte er.
    »Bevor ich Sie wegen Mordes
verhaften lasse«, wiederholte ich. »Betrachten Sie das ganze doch mal von der
positiven Seite. Wenn Sie Glück haben, kriegen Sie vielleicht nur
neunundneunzig Jahre aufgebrummt.«
    »Ich habe sie nicht
umgebracht«, sagte er mit dünner Stimme, und es klang wie ein unterdrückter
Schrei. »Ich schwöre Ihnen, ich habe sie nicht getötet!«
    »Sie werden noch eine Menge
Zeit haben, das vor dem Richter und den Geschworenen zu beteuern«, sagte ich
sanft. »Verschwenden Sie Ihre Kräfte nicht an mich.«
    Er

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