Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Al Wheeler und die Nackte

Al Wheeler und die Nackte

Titel: Al Wheeler und die Nackte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
ich, wenn ich die drei miteinander konfrontieren würde, vielleicht
die Wahrheit herausfinden könnte.«
    »Und diese Konfrontation haben
Sie dann organisiert?«
    »Ja.« Er nickte flüchtig. »Das
Wichtigste schien, daß ich bei dem Zusammentreffen der drei selbst nicht
anwesend war. Ohne mich, so nahm ich an, würden sie unbefangen reden. Also rief
ich Virginia an, riet ihr, hierher nach Pine City
zurückzukehren, gab ihr die Nummer der Suite an, in der sie im Starlight Hotel wohnen sollte und versprach ihr, sie am
späteren Abend aufzusuchen und ihr über Mikes Situation zu berichten. Dann rief
ich Carol an und sagte ihr, sie solle mich um elf Uhr an diesem Abend in der
Suite treffen. Es sei wichtig, daß sie käme, denn ich sei Mike vollständig auf
die Schliche gekommen und beabsichtigte, Strafanzeige gegen ihn zu erstatten.
Das war natürlich alles Unsinn, aber ich wußte, daß Carol darauf hereinfallen
würde wie ein Hund auf den Wurstzipfel. Danach überredete ich Gloria Van
Heuten, mir für die Nacht die Suite zu überlassen und selbst so lange hier zu
wohnen. Dann konnte es losgehen.« Er lachte kurz. »Zumindest glaubte ich das.«
    »Sie brachten eine Abhörwanze
an?« sagte ich geduldig.
    »Das war kein Problem«,
antwortete er. »Anschließend rief ich Mike an und teilte ihm mit, seine Frau
und seine Geliebte hätten an diesem Abend ein Rendezvous, und ich sagte ihm
auch, wo. Wenn er klug wäre, würde er gut daran tun, ebenfalls zu kommen. Gegen
acht Uhr abends hatte ich dann nichts weiter mehr zu tun, als abzuwarten. Ich
ging ins Café des Hotels hinab und bestellte mir was zu essen. Dann kehrte ich
wieder in die Suite zurück.« Er holte tief Luft. »Und nun kommen wir zu dem
Teil, den Sie mir nicht glauben werden, Lieutenant.«
    »Versuchen Sie’s mal«, sagte
ich.
    »Ich ging also hinauf in die
Suite«, sagte er langsam. »Ich öffnete die Tür und trat ein. Und dann schlug
mich jemand nieder.«
    »Wer?«
    »Das weiß ich nicht.« Er zuckte
hilflos die Schultern. »Ich bekam einen Schlag von hinten und war sofort bewußtlos . Der Rest der Nacht ist mir nur noch als
vollkommener Alptraum im Gedächtnis. Ich kann mich halb an gewisse Dinge
erinnern, wie ich zum Beispiel versuchte, zu mir zu kommen und wie jemand mir
einen Lappen gegen Nase und Mund preßte. Es roch widerlich.«
    »Chloroform?« fragte ich.
    »Vermutlich. Als ich
schließlich wirklich aufwachte, war es kurz nach acht Uhr morgens. Alle meine
Abhörvorrichtungen waren verschwunden, und ich befand mich allein in der Suite.
Ich hatte keine Ahnung, was während der Nacht vorgefallen war und außerdem
fühlte ich mich so, daß es mich auch gar nicht interessierte. Ich verließ das
Hotel, erwischte ein Taxi und ließ mich hierher zurückfahren. Gloria war bei
meinem Eintreffen bereits verschwunden, und so legte ich mich einfach ins Bett
und blieb dort bis zum Mittag.«
    »Sie haben keine Ahnung, wer
Sie niedergeschlagen und später mit Chloroform betäubt hat?«
    »Nicht die geringste«,
erwiderte er mit Nachdruck. »Wie gesagt, ich bekam als erstes einen Schlag von
hinten auf den Kopf.«
    »Die einzige Person, die wußte,
daß Sie sich in dieser Suite aufhielten, war Gloria Van Heuten?«
    »Ja«, sagte er schnell.
»Vielleicht hat sie einem der anderen davon erzählt und der hat mich dann
niedergeschlagen?«
    »Der Prozeß der Elimination ist
in dem Fall ganz leicht«, brummte ich. »Zwei von den in Frage kommenden sind
bereits tot, bleibt also nur noch Mike Hardesty .«
    »Es könnte auch sonst praktisch
jeder gewesen sein, Lieutenant.«
    »Warum haben Sie mir das alles
nicht gleich erzählt?«
    »Weil ich überzeugt war, daß
Sie mir nicht glauben würden«, sagte er müde. »Glauben Sie mir jetzt?«
    »Das werde ich Sie zu gegebener
Zeit wissen lassen, Jason«, sagte ich.
    »Ich habe versucht, Ihnen
behilflich zu sein, Lieutenant.« Er bemühte sich heftig, den flehenden Unterton
aus seiner Stimme zu verbannen, aber es gelang ihm nicht. »Sie vergessen doch
nicht, was Sie vorhin gesagt haben — nämlich, daß die Öffentlichkeit nichts von
der Existenz dieser Bilder zu erfahren braucht, und daß sie nicht vor Gericht
vorgezeigt werden müssen?«
    »Ich werde es nicht vergessen«,
sagte ich, »sofern Sie mir die Wahrheit erzählt haben.«
    »Ich schwöre es«, sagte er
leidenschaftlich.
    »Hoffentlich stimmt es«, sagte
ich. »Aber mir geht es wie Ihnen, Jason. Ich habe auch nicht viel Glück mit
meinen Mitmenschen.«

11
     
    Das Steak

Weitere Kostenlose Bücher