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Al Wheeler und die Teufelsbrut

Al Wheeler und die Teufelsbrut

Titel: Al Wheeler und die Teufelsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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ein bißchen vertraute. Dann, durch irgendeinen unglaublichen Zufall,
traf in Chuck Henrys Firma die Bestellung für zweihundert Pappmaché-Masken ein.
Der Kunde bezahlte in bar; und seine einzige Bedingung war, daß die Masken
gratis an die Kinder im Tal verteilt werden sollten. Darüber wissen Sie ja
Bescheid. Chuck und Rona verteilten sie und, wie Sie sich vorstellen können,
interessierte uns natürlich der Grund, warum das alles geschah. Das Mädchen,
das Mendoza nahestand, erzählte uns, sie hätte intern etwas erfahren, was in
Pine City einen Skandal hervorrufen würde. Die Schwierigkeit lag nur darin, daß
Mendoza mißtrauisch gegen sie geworden war — es hatte nicht in seiner Absicht
gelegen, daß sie das herausfand — und sie die ganze Zeit über im Auge behielt.
Sie glaubte am letzten Freitagnachmittag wenigstens für eine Stunde mit
Sicherheit weggehen zu können, und der sicherste Ort für ein Treffen schien
Chucks Strandhütte zu sein. Also fuhr Stephanie Channing hinaus, um sie zu
treffen. Und — nun ja — den Rest kennen Sie.«
    »Die Leiche im Schlafraum war
das Mädchen?«
    Sie nickte. »Und wir werden
ihren Tod rächen, und wenn es das letzte ist, was wir tun.«
    »Wessen Tod?« fragte ich
scharf.
    »Na, Alices Tod natürlich.«
    »Alice Medina, die Stewardeß?«
    »Das habe ich nur aus der
Eingebung eines Augenblicks heraus erfunden«, gestand sie. »Ich dachte, das
würde ihre Abwesenheit für eine Weile erklären. Alice war in Wirklichkeit
Werbegrafikerin, genau wie ich.«
    »Dann muß Stephanie Channing
gewußt haben, wer die Tote war«, knurrte ich. »Warum, zum Teufel, hat sie das
nicht gesagt?«
    »Stephanie geriet in Panik und
rief die Polizei noch vor mir an. Unter diesen Umständen war das vermutlich
verständlich«, sagte Lisa Frazer großmütig. »Ich wies sie an, sich nicht in die
Sache verwickeln zu lassen. Sie sollte sagen, sie hätte das Mädchen noch nie
zuvor gesehen und sie habe die Strandhütte von einem Freund für das Wochenende
überlassen bekommen. Natürlich mußte sie Chucks Namen erwähnen, aber er war
Samstag und Sonntag verreist. Und bis er zurückkam, konnten wir unsere
Geschichte besser unter Dach und Fach bringen.«
    »Warum wollten Sie, daß sie die
Tote nicht identifiziert?« brummte ich.
    »Weil das mindeste, was
H.U.R.E. tun konnte, war, sich abzuschirmen«, sagte sie mit ruhiger Stimme.
»Ich wollte nicht, daß die Polizei sich einmischt und womöglich die ganze
Aktion zunichte machte. Wir selbst sind durchaus in der Lage, Alices Mörder zu
finden.«
    Es war alles zuviel auf einmal,
fand ich, nahm mein Glas mit in die Küche hinaus und goß mir erneut ein. Als
ich ins Wohnzimmer zurückkehrte, saß das rothaarige Mädchen nach wie vor da und
strahlte eine solche Aura von Selbstsicherheit aus, daß ich mich innerlich
leicht zu winden begann.
    »Das Foto auf Henrys
Schreibtisch«, sagte ich langsam, »war also das von Alice Medina.«
    »Natürlich!«
    »Warum hat dann also Marian
Norton behauptet, es sei das seiner Schwester, Rona Henry?«
    »Ich glaube, Marian ist nicht
gerade eine Schnellmerkerin . Sie hatte das Bild auf
Chucks Schreibtisch völlig vergessen, als sie Sie eintreten ließ. Als Sie sie
daher mit ihm konfrontierten, sagte sie das erste Beste, was ihr in den Kopf
kam. Tatsache war, daß die arme Alice auf eine etwas vage Weise Chucks Freundin
gewesen war.«
    »Auf eine vage Weise?« fragte
ich dumpf.
    »Nun ja, Chuck war verrückt
nach ihr, und sie duldete ihn sozusagen.«
    »Auf meine eigene, simple,
vertrottelte Polypenart«, sagte ich entschlossen, »versuche ich irgendeinen
Sinn in dem Ganzen zu erkennen. Okay, Sie wiesen Stephanie an, Alice Medinas
Leiche nicht zu identifizieren, und das hat sie auch nicht getan. Marian Norton
dachte nicht mehr an das Foto in dem Büro und nannte den ersten besten Namen,
der ihr einfiel. Aber warum schickten Sie, als ich heute am frühen Abend in
Ihrem Haus auftauchte, die echte Rona Henry auf ein Plauderstündchen zu mir?«
    Ihre Lider senkten sich ein
wenig. »Ich will ehrlich sein, Lieutenant«, sagte sie schließlich. »Ich hoffte,
das würde Sie ein bißchen verwirren. Es wäre peinlich für Rona und uns alle
geworden, wenn Sie da so eine Art Treibjagd auf sie veranstaltet hätten. Sie
hat Ihnen auch den kleinen Bären aufgebunden, sie sei erst zwei Wochen im Büro
und vielleicht ein bißchen verwirrt gewesen.«
    »Und deshalb hat Marian sich
also entschlossen, mir heute abend ein Essen zu
bereiten«,

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