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Al Wheeler und die Teufelsbrut

Al Wheeler und die Teufelsbrut

Titel: Al Wheeler und die Teufelsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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die
Solidarität zu beweisen, die zwischen den Pflückern besteht. Sie wollen die
Straße bis zum Ende vom Sunrise Valley entlangmarschieren und dort eine kurze
Versammlung abhalten. Hernandez garantiert dafür, daß keiner seiner Leute
Schwierigkeiten verursachen wird. Sie sind alle unbewaffnet und organisiert und
versprechen, daß sie noch nicht einmal den Verkehr behindern werden. Wenn ein
Wagen die Straße entlangkommt, werden sie zur Seite gehen, um ihn
durchzulassen.« Er lächelte flüchtig. »Sofern das von irgendwelcher Bedeutung
ist: Ich bewundere Hernandez. Er ist liebenswert und offensichtlich sehr
aufrichtig. Und unsere Chance, die Leute morgen von ihrem Marsch abzuhalten,
ist nicht größer als die, im Rathaus Ordnung zu schaffen.«
    »Ich dachte, das hätte der
Sheriff schon besorgt«, sagte ich mit unschuldiger Stimme.
    Lavers hielt mit dem Abstreifen
der Cellophanhülle von seiner Zigarre lange genug inne, um mir einen bösartigen
Blick zuzuwerfen. »Was ist mit Lowry?« knurrte er.
    »Er ist auch ein netter,
aufrichtiger Bursche«, sagte ich. »Er glaubt, daß im Valley niemanden das Herz
bluten wird, und wenn irgendein kommunistischer Abschaum, der schwarz über die
mexikanische Grenze gekommen ist, versucht, am kommenden Mittwoch seine Leute
marschieren zu lassen, so wird es das letzte sein, was er je in seinem Leben
getan hat. Nicht, daß die Plantagenbesitzer irgendwelche Gewalttaten planen.
Sie wollen lediglich ihr Eigentum beschützen.«
    Der Sheriff brummte. » Wieviel Leute werden sich an der Demonstration beteiligen,
Stevens?«
    »Fünf-, vielleicht auch
sechshundert«, sagte der Sergeant.
    »Ich schätze, ich kann
bestenfalls dreißig Beamte ins Valley beordern.« Lavers zündete sich seine
Zigarre an. »Wenn es ernsthaft Krawall gibt, weiß ich nicht, was passiert — zum
Teufel! Es ist ein bißchen zu spät, den Gouverneur um Einsatz der Nationalgarde
zu bitten.«
    »Erinnern Sie sich an meine
alten Freunde Mickymaus und Donald Duck?« fragte ich.
    »Gewiß tue ich das,
Lieutenant«, sagte Stevens eine Spur zu freundlich. »Erst gestern
nacht im Bett habe ich daran gedacht, und ich hatte innerhalb der
nächsten fünf Minuten vierunddreißig voneinander unabhängige Sexualphantasieträume.«
    »Ich mache Sie dafür
verantwortlich, Wheeler«, sagte Lavers mit drohender Stimme.
    »Wofür?« sagte ich verdutzt.
    »Für die Unterminierung seiner
Moral. Bevor er unter Ihren Einfluß kam, war er ein halbwegs respektabler
Sergeant.«
    »Ich sehe, Ihr Sinn für Humor
ist auf gewohnter Höhe«, sagte ich finster. »Vielleicht kann ich dazu noch was
beitragen. Jemand hat zweihundert dieser Masken gekauft und sie letzte Woche
unter die Kinder im Valley verteilen lassen.«
    »Und?« Seine Stimme klang gelangweilt.
    »Und wenn die Kinder sie nun
nicht tragen? Angenommen, die Plantagenbesitzer und ihre Hilfskräfte setzen sie
auf? Angenommen, jemand schießt Hernandez zusammen, bevor er ans Ende der
Straße gelangt? Und Sie dürfen aus zweihundert Mickymäusen und Donald Ducks den
Mörder heraussuchen?«
    Die Zigarre schoß aus seinem
Mund wie ein Korken aus einer Sektflasche und er starrte mich gut fünf Sekunden
lang an. »Das ist doch wohl nicht Ihr Ernst, Wheeler?«
    »Dieses tote Mädchen, das
letzten Freitag angeblich nur in meiner Phantasie vorhanden war«, sagte ich,
»heißt Alice Medina, und ihr Mörder ist irgendwie in die Vorgänge im Valley
verwickelt.«
    Stevens sah zu, wie das Gesicht
des Sheriffs allmählich einen Stich ins Karminrote annahm, und sagte: »Ich
glaube nicht, daß das die Hitze ist, Sheriff, auch nicht die Schwüle.«
    »Da gibt es einen Kerl namens
Mendoza, Pete Mendoza«, sagte ich. »Haben Sie mal was von ihm gehört?« Die
beiden schüttelten zögernd die Köpfe.
    »Er ist angeblich die treibende
Kraft hinter Lowrys Organisation«, fuhr ich fort. »Ich glaube, wir sollten ihn
so schnell wie möglich ausfindig machen.«
    Lavers Gesicht war fast hinter
einem Vorhang dicken blauen Rauchs verschwunden. »Na gut!« sagte er wütend.
»Wheeler, der Einzelgänger, hat wieder mal auf eigene Faust gehandelt und uns
einfachen Polypen mit seinen internen Informationen in Verwirrung gestürzt.«
Ich äußerte ein in keiner Weise salonfähiges Wort und das laut genug, um sicher
sein zu können, daß er es verstanden hatte. Wenn ein Schweigen unheilschwanger
sein kann, so standen nach dem, was nun folgte, Unheilssechslinge in Aussicht.
    »Wenn Sie glauben, die Lösung
für unsere

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