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Al Wheeler und die Verführerin

Al Wheeler und die Verführerin

Titel: Al Wheeler und die Verführerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Mr.
Summers«, sagte ich ungerührt. »Wenn Sie der Gedanken an die Gaskammer müde
werden, empfehle ich Ihnen, sich auszumalen, was für eine Sensation es geben
wird, wenn Angela vor Gericht über die engen Beziehungen zwischen Ihnen beiden
aussagt. Das wird ein Festessen für die Boulevardpresse des ganzen Landes.«
    Ich trat auf den Korridor, und
gerade, als ich die Tür sanft hinter mir schloß, begann das Telefon im Zimmer
zu klingeln. Ich ging den Flur entlang zum nächsten Apartment und klopfte an
die Tür, wobei ich anfing, Verständnis für die Probleme eines Handelsvertreters
zu bekommen. Ein schlechtblondiertes Zimmermädchen öffnete die Tür und sah mich
hochnäsig an, als ob ich keineswegs dem entspräche, was man von einem Besucher
bei einer Viertelmilliarde Dollar erwarten könne.
    »Ich möchte Mrs. Summers
sprechen«, sagte ich.
    »Tut mir leid.« Sie sah mich
über ihre unwahrscheinlich spitze Nase von oben herab an. »Mrs. Summers ruht
und wünscht, nicht gestört zu werden.«
    »Wünschen wir das nicht alle?«
seufzte ich bedauernd. »Ich bin Leutnant Wheeler vom Büro des Sheriffs — ich
glaube, sie wird mich empfangen.«
    Sie starrte mich einen
Augenblick lang an, dann sagte sie widerstrebend: »Ich werde sehen«, und schloß
die Tür abrupt vor meiner Nase. Es wirkte alles wie ein weiterer Staubsauger,
den zu verkaufen mir nicht gelungen war. Ich warf einen Blick auf meine Uhr und
sah, daß es kurz nach fünf war. Ein endloser Nachmittag lag hinter mir, und das
Boulettensandwich, das ich mittags gegessen hatte, war nur noch eine schwache
Erinnerung. Da öffnete sich die Tür aufs neue, und das Dienstmädchen erschien
wieder. »Mrs. Summers bittet Sie, im Wohnzimmer auf sie zu warten«, sagte sie
brüsk. Ich folgte ihr in das Apartment, wo sie mit einem Finger auf einen
hochlehnigen Stuhl wies.
    »Das ist wohl nicht Ihr Ernst«,
sagte ich fröhlich und gab ihr einen gekonnten weltmännischen Klaps auf den
Hintern, während ich an ihr vorbei auf die Couch zuging.
    Sie quietschte entrüstet: »Sie
— Sie Wüstling!«
    »Wie kommt es, daß Sie nie
geheiratet haben?« fragte ich interessiert, während ich mich auf der Couch
niederließ.
    Ihre Neugier focht einen kurzen
heftigen Kampf mit ihrer entrüsteten Altjungfernseele und siegte. »Woher wissen
Sie, daß ich nicht verheiratet bin?« fragte sie scharf.
    »Ein Blick«, sagte ich
vergnügt, »und man weiß alles.«
    Sie marschierte in ohnmächtigem
Zorn aus dem Zimmer, während ich es mir auf der Couch gemütlich machte.
Ungefähr zehn Minuten später erschien Mrs. Geoffrey Summers. Sie trug ein
weißes, mit handgewebter Brokatspitze eingefaßtes Négligé. Immer noch die
große, schlanke blonde Erscheinung von geradezu stählerner Eleganz mit
eiskalten tiefblauen Augen.
    Ich stand auf, als sie das
Zimmer betrat, jedoch wies sie mich mit einer kleinen, ungeduldigen Geste an,
mich wieder zu setzen.
    »Handelt es sich um etwas
Wichtiges, Leutnant?« fragte sie mich mit frischer Stimme, »oder kommen Sie
wegen einer Routineangelegenheit?«
    »Eine Routineangelegenheit
würde ich’s nun nicht gerade nennen«, sagte ich. »Haben Sie dieses Mädchen von
zu Hause mitgebracht?«
    Sie schloß die Augen und
erschauerte anmutig. »So was würde ich zu Hause nicht zum Geschirrspülen
einstellen. Sie war das Beste, was ich von einer hiesigen Stellenvermittlung
bekommen konnte, und ein Beweis dafür, daß man nur nach entsprechenden
Vorbereitungen in den unzivilisierten Wilden Westen reisen sollte. Am besten
allerdings gar nicht.«
    »So spitz kann eine Nase nur
werden, nachdem sie gegen hunderttausend Schlüssellöcher gedrückt worden ist«,
sagte ich.
    Mrs. Summers streckte ihren
ohnehin kerzengeraden Rücken um einen weiteren Millimeter. »Vera!« rief sie.
    »Ja, Madame?« Das Mädchen kam
ins Zimmer und blickte sie fragend an. »Ich brauche Sie für heute nicht mehr«,
sagte Mrs. Summers. »Sie können also jetzt gehen.«
    »Ja, Madam«, sagte das Mädchen
bedauernd und warf mir einen gehässigen Blick zu, bevor sie zur Tür ging.
    Mrs. Summers wartete, bis sich
die Tür hinter dem Mädchen geschlossen hatte und nahm dann mir gegenüber in
einem Sessel Platz.
    »Nun«, sagte sie aufmunternd,
»was haben Sie mir so Vertrauliches zu erzählen, daß das Mädchen unter keinen
Umständen auch nur einen Ton davon mithören darf, Leutnant? Hoffentlich, daß
Sie inzwischen Rickie Willis verhaftet haben?«
    Ich begann mit der
Routineverrichtung, die nun schon

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