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Al Wheeler und die Verführerin

Al Wheeler und die Verführerin

Titel: Al Wheeler und die Verführerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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herzulocken?«
    »Ja.«
    Angela räusperte sich leise und
lächelte mich dann an. »Hallo, Leutnant.«
    »Sie haben ihn also ans Fenster
gelockt und ihm dann einen Schubs gegeben?« wiederholte ich Rickies Worte.
    Ihr Lächeln breitete sich über
das ganze Gesicht aus. »In dem betreffenden Augenblick schien es die beste
Lösung. Sehen Sie, Hillary hatte in der Nacht eine Verabredung mit Marvin im
Hotel. Aber er verspätete sich. Marvin dachte, er würde überhaupt nicht kommen,
und so begab er sich zu mir und zeigte mir diese Bilder. Er erzählte mir, ich
sei am Ende und er habe Rickie eine solche Angst eingejagt, daß er nie
wiederkommen würde. Am nächsten Morgen würde er mich bei meiner liebenden
Mutter abliefern, die mich nach New York zurückbrächte. In New York würde
Hillary dafür sorgen, daß ich keine Zicken mehr mache.«
    Ihr Lächeln wurde plötzlich
starr. »Keine sehr glanzvolle Zukunft für ein Mädchen, meinen Sie nicht? Aber
das war nur Marvins erster Streich, wie ich sehr rasch herausfand. Er teilte
mir weiter mit, daß er beabsichtigte, den Rest der Nacht bei mir zu verbringen
und daß er, falls ich mich weigerte, die Bilder der Polizei übergeben und dafür
sorgen würde, daß Rickie wegen Verführung Minderjähriger festgenommen würde.
Angesichts seiner Vorstrafe würde Rickie keinerlei Chance haben, sagte er, und
lebenslänglich bekommen.«
    »Und da haben Sie ihn
umgebracht«, sagte ich.
    Sie nickte, ein beinahe
beiläufiges Nicken. »Ich konnte nicht ertragen, mich von ihm anfassen zu lassen
— von diesem dreckigen kleinen Kerl mit den grausamen, gierigen Augen. Ich
erinnerte mich eines alten Hammers, den ich in der untersten Schublade der
Kommode gesehen hatte. Ich sagte, ich wollte nur ein paar Sachen zusammenpacken,
um sie mit in seinen Raum hinüberzunehmen — für den Fall, daß Rickie
zurückkäme, wäre das besser. So nahm ich dieses aufregende Nachthemd, das ich
besitze, wickelte heimlich den Hammer hinein und beförderte ihn so zu ihm. Ich
tat so, als ob die Vorstellung, nun bei ihm zu sein, für mich schrecklich
aufregend sei, und das kleine Ungeheuer glaubte es. Ich forderte ihn auf, sich
umzudrehen, während ich mich umzog, und einen Augenblick lang nicht nach mir zu
schielen.« Gegen ihren Willen fing sie an zu kichern. »Er sah so komisch aus,
während er dastand und ganz feierlich gegen die Wand starrte, während ich den
Hammer immer höher und höher und höher...«
    Plötzlich wurde das Weiße in
ihren Augen sichtbar, und sie sackte zusammen. Ich schritt auf das am Boden
liegende Häufchen Unglück zu, und ging dabei absichtlich, sorgfältig seinen
Blick vermeidend, an Ray Willis vorbei.
    Ilona kniete bereits neben
Angela und versuchte, ihr zu helfen. Einen Augenblick lang lief es mir kalt den
Rücken hinunter, als ich eine plötzliche, flüchtige Bewegung hinter mir hörte.
Ich ließ mir noch eine Sekunde Zeit und drehte mich dann um. Ray war gerade
dabei, sich mit der Pistole in der Hand, die er soeben vom Teppich aufgehoben
hatte, zu erheben.
    »Ich hab’ Ihnen ja gesagt, ich
würde Sie drankriegen, Wheeler«, knurrte er, während der Lauf in kurzem Bogen
auf mich Zufuhr. Ich drückte dreimal auf den Abzug der 38er und beobachtete,
wie der Ausdruck des Triumphs auf seinem Gesicht langsam zerfloß. Er glitt
seitlich zu Boden und war auf der Stelle tot. — Rickie war völlig bewegungslos
geblieben. Ein unergründlicher Ausdruck trat in seine Augen, als er auf seinen
Bruder hinabstarrte. Beinahe ein Ausdruck von Befriedigung.
    Ilona starrte mich mit Augen,
in denen man das Entsetzen las, an. »Wie steht’s mit Angela?« fragte ich sie
kurz angebunden, in der Hoffnung, sie aus ihrem starren Entsetzen zu erwecken.
    »Angela?« wiederholte sie
langsam, und plötzlich kehrte Leben in ihre Augen zurück. »Ich glaube, es fehlt
ihr weiter nichts, Al. Sie muß einen Nervenschock erlitten haben und dadurch
ohnmächtig geworden sein.«
    Ich ging auf das Telefon zu und
hatte ein wachsames Auge auf Rickie, während ich mit dem Sheriffbüro
telefonierte.
    Als ich fertig war, stand Ilona
auf und sah mich an. »Ich weiß nicht, was los ist — sie atmet ganz normal, aber
sie kommt nicht zu sich.«
    »Ich habe das Büro gebeten,
gleich einen Doktor mitzubringen«, sagte ich. »Ich könnte eine Stärkung
vertragen — wie wär’s, wenn Sie uns was einschenkten?«
    » Yes, Sir «, sagte
sie schwer atmend. »Was ist mit ihm?« Sie nickte in Richtung auf Rickie.
    »Warum nicht?« Ich

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