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Alanna - Das Lied der Loewin

Alanna - Das Lied der Loewin

Titel: Alanna - Das Lied der Loewin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamora Pierce
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mal.«
    Georg zog die Augenbrauen hoch. »Soll ich meinen Ohren trauen? Alanna, das herzlose Ding, spricht für die Liebe und nicht dagegen«
    »Zieh mich nicht auf, Georg. Er ist mein Bruder. Ich liebe ihn.«
    »Das weiß er«, sagte Georg, legte den Arm um ihre Schultern und drückte sie an sich. »Und darum beneide ich ihn. So, jetzt iss auf! Wir haben einen langen Heimritt vor uns.«
    Diesmal machten sie nicht in Trebond halt. Sie ritten am
Trebondweg vorbei, und Alanna blieb nur einen Augenblick stehen, um zu ihrem Zuhause hinüberzublicken. Mehr und mehr wurde der Palast zu ihrer Heimat, und Trebond war nur noch ein Ort auf der Karte für sie.
    Am nächsten Tag bei Sonnenuntergang und noch einige Meilen von der nächsten Herberge entfernt spürte Georg, dass Gefahr im Anzug war. Er zügelte sein Pferd und blähte die Nasenflügel, als schnuppere er in den Wind.
    »Falls mich meine Nase nicht täuscht ...« Er brach ab und stieß einen Schmerzensschrei aus: Ein hässlicher schwarzer Pfeil ragte aus seinem Schlüsselbein hervor. Männer stürmten zwischen den Bäumen hervor und umzingelten sie.
    »Reit davon!«, ächzte Georg.
    Moonlight bäumte sich auf und schlug mit den Hufen nach den beiden Schurken aus, die ihre Zügel zu packen versuchten. Georg zog einen Dolch aus der Scheide und schleuderte ihn einem Mann in die Kehle. »Reit endlich los!«, schrie er, als sich vier weitere auf ihn stürzten.
    »Nein!«, schrie Alanna entschlossen und ritt geradewegs auf einen Mann zu, der eben einen Pfeil an seinen Bogen legte. Die Stute trampelte ihn unbarmherzig nieder, während Alanna Blitz zog und auf einen dritten Angreifer einhieb. Auch Georg zog sein Schwert, um den Mann zu töten, der ihn vom Sattel zu zerren versuchte. Das Gesicht des Diebes war fahl und mit Entsetzen fiel Alanna ein, dass der zu Thom ausgesandte Bote mit vergifteten Pfeilen ermordet worden war. Mit einem wütenden Aufschrei schlug sie die beiden Männer nieder, die sie von Georg abdrängen wollten. Als sie Moonlight wendete, sah sie, wie Georg einem Angreifer seinen zweiten Dolch in die Schulter schleuderte.
    Georg zügelte sein Pferd. Sein Gesicht war weiß in der
herabfallenden Dunkelheit. »Mach dir um mich keine Sorgen«, keuchte er. »Der Pfeil ist nicht vergiftet. Versuche von dem da so viel wie möglich zu erfahren!« Er deutete auf den Mann, den er soeben verwundet hatte; er war der Einzige, der noch auf den Beinen stand.
    Alanna schnitt dem Schurken den Weg ab, als dieser wegzulaufen versuchte, und trat mit dem Fuß nach ihm, dass er zu Boden stürzte. Dann sprang sie vom Pferd. Wutentbrannt legte sie ihr Schwert an die Kehle des Mannes. Er starrte zu ihr empor und versuchte fortzukriechen.
    »Rühr dich nicht vom Fleck!«, schrie Alanna, und ihre Stimme wurde schrill vor Zorn. Dieser Mistkerl hatte zusammen mit seinen Komplizen Georg verwundet! »Wer hat euch geschickt? Wer war es?«
    »Dir sollte nichts zustoßen«, flüsterte der Schurke mit vor Angst weit aufgerissenen Augen. »›Ich will den Jungen lebend‹, wurde uns befohlen und dabei hat uns keiner gesagt, dass ihr so starke Kerle seid. ›Eine leichte Beute‹, sagte er.
    ›Tötet den Mann und bringt mir den Jungen, dann werdet ihr reich belohnt...‹«
    »Wer hat das gesagt?«, brüllte Alanna.
    Der Mann machte den Mund auf und wollte reden, doch aus seiner Kehle kamen nur schwache, erstickte Geräusche, und große Schweißtropfen liefen ihm übers Gesicht. Plötzlich wurde er bleich, kreischte und krallte nach unsichtbaren Händen, die um seine Kehle lagen. Seine Augen rollten nach oben, und er brach tot zusammen. Sofort nestelte Alanna an dem Glutstein unter ihrer Kleidung. Als sie ihn ergriff, sah sie augenblicklich, wie Spuren orangefarbenen Lichts den Körper des Mannes umgaben und dann verschwanden.
    »Magie«, flüsterte sie. Sie sah sich nach Georg um. Wankend
saß er in seinem Sattel. Da war keine Zeit zu verlieren! Alanna riss ein Seil aus ihrer Satteltasche und band Georg auf dem Rücken seines Pferdes fest. Dann bestieg sie Moonlight und reichte dem Freund ihre Branntweinflasche, während sie die Wunde untersuchte. Der Pfeil hatte Georgs Schultermuskel durchbohrt, und aus seinem Rücken ragte die Pfeilspitze hervor. Alanna nahm ihren ganzen Mut zusammen, schnitt die Pfeilfedern ab und zog den Pfeil aus der Wunde. Georg sank im Verlauf dieser Prozedur ohnmächtig gegen sie, wofür sie dankbar war. Sie lehnte ihn auf seinem Pferd nach vorn, nahm die Zügel und

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