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Alanna - Das Lied der Loewin

Alanna - Das Lied der Loewin

Titel: Alanna - Das Lied der Loewin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamora Pierce
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er. »Sie haben uns entdeckt! Reit weiter – ich halte sie auf!«
    Alanna wirbelte herum und stoppte. In ihrer Hand funkelte Blitz, ihr Schwert. »Wofür hältst du mich? Wir warten hier auf sie.«

    Coram fluchte. »Wenn du meine Tochter wärst, würd ich dir den Hintern versohlen! Verschwinde!«
    Alanna schüttelte störrisch den Kopf. Jetzt konnte sie ihre Verfolger sehen. Es waren Männer von den Hügeln, und schlimmere Wüstenbanditen als die gab es nicht. Sie griff hinter sich, löste ihren Schild aus den Riemen und nahm ihn mit dem linken Arm auf. Coram tat es ihr nach.
    »Ein störrisches Balg bist du!«, knurrte er. »Ich hätt lieber mit zehn Bazhir-Stämmen gekämpft als mit ein paar von diesen Kerlen aus den Hügeln.«
    Alanna nickte. Die Bazhir waren zwar gefährliche Kämpfer, aber sie hatten einen strengen Ehrenkodex. Die Männer von den Hügeln lebten, um zu töten und zu plündern.
    Sie packte Blitz fester und legte ihren Schild noch einmal zurecht. Die Männer schlossen rasch auf und formierten sich zu einem Halbkreis, um Alanna und ihren Begleiter zu umzingeln. Alanna biss die Zähne zusammen und befahl: »Wir starten einen Angriff!«
    »Bist du verrückt geworden?«, brüllte Coram. Alanna preschte geradewegs auf die Männer los. Coram schluckte schwer, stieß einen Kriegsschrei aus und folgte ihr nach. Moonlight bäumte sich auf, als sie auf die ersten Banditen stieß, und schlug mit den Hufen aus. Sie war schon vor Jahren für den Kampf geschult worden. Alanna verteilte ringsum Hiebe mit ihrem Schwert. Das Wutgeschrei der Feinde ignorierte sie.
    Ein einäugiger Mann bedrängte sie und griff nach ihrem Schwertarm. Wild fauchend machte Trusty mit gezückten Krallen einen Satz aus seinem Korb. Der Einäugige stieß einen Schrei aus, ließ Alanna los und versuchte, den fauchenden Kater abzuwehren, der ihm ins Gesicht gesprungen war.
    »Sieh dich vor, Mädchen!«, schrie da Coram, der sich eben bemühte drei Kerle gleichzeitig abzuwehren. Er stieß einen Schmerzensschrei aus, als ihm einer von ihnen am Schwertarm eine tiefe Wunde versetzte. Fluchend ließ er seinen Schild fahren, wechselte das Schwert in die linke Hand und griff von Neuem an.
    Von ihrem Begleiter gewarnt, wirbelte Alanna herum. Sie sah sich einem riesigen Banditen gegenüber, einem grinsenden Koloss mit rotem Haar und einem langen, zu zwei Zöpfen geflochtenen Schnurrbart. Er lenkte sein zottiges Pony mit den Knien und schwenkte mit beiden Händen ein Schwert, das mit einer eigentümlichen Kristallklinge ausgestattet war. Alanna warf einen Blick auf die rasiermesserscharfe Waffe, musste schlucken und duckte sich unter dem ersten Hieb des Rothaarigen durch. Er führte einen weiteren Streich, den sie gerade noch rechtzeitig mit ihrem Schild auffing. Unter der Wucht des Aufpralls stieß sie einen Schmerzensschrei aus. Sie schlug mit Blitz zurück, aber sie traf daneben, weil ihr Gegner blitzschnell davongaloppierte.
    Sie weigerte sich die Verfolgung aufzunehmen und nach seinen Regeln zu kämpfen.
    Stattdessen riss sie ihren Schild hoch, der eine Löwin als Emblem trug, und wartete ab.
    Der riesige Kerl kam wieder, um sie wachsam zu umkreisen. Sein Pony machte einen Satz nach vorn, Moonlight bäumte sich auf und wehrte es mit Huftritten ab. Ein zweites Mal traf die kristallene Klinge Alannas Schild. Der heftige Schlag fuhr ihr durch den ganzen Körper.
    Hoffentlich hat mein Bruder diesen Schild mit einem mächtigen Zauber versehen, dachte sie. Sonst übersteht er nicht mal seine erste Schlacht!

    Sie riss Moonlight herum, während der riesige Kerl sie auf seinem wendigen Pony umrundete. Mit den Fersen spornte sie die goldfarbene Stute an und hieb nach ihrem Gegner. Sie war eine Ritterin des Königreichs Tortall! Mit ihr spielte man nicht!
    Sie nahm jede Gelegenheit wahr eine Lücke in seiner Abwehr zu finden, doch mit einem aufreizenden Grinsen blockte er sie jedes Mal ab.
    Keuchend wich sie zurück. Sie hatte Mühe nicht die Beherrschung zu verlieren. Nun erwiderte der Bandit ihre Attacke. Sie musste sich die herablaufenden Schweißtropfen aus den Augen blinzeln. Einen Fehler konnte sie sich jetzt nicht leisten! Seine Taktik war anders als die der Ritter, gegen die sie bisher gefochten hatte; es gelang ihr nicht, vorherzusehen, was er im nächsten Augenblick plante.
    Plötzlich schien ihr die Mittagssonne genau in die Augenin diese Position hatte er sie absichtlich hineinmanövriert. Dass sein Schwert wieder heruntergefahren kam, sah

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