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Alanna - Das Lied der Loewin

Alanna - Das Lied der Loewin

Titel: Alanna - Das Lied der Loewin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamora Pierce
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oder so recht.« Coram verlagerte sein Gewicht und stellte sich breitbeinig auf.
    Alanna sah den an, der zuerst gesprochen hatte. »Ich bin Alanna von Trebond und Olau.«
    »Wir überbringen dir Grüße aus Tortall, und zwar von dem, der Kralle genannt wird. Wir sollen dir ausrichten, dass du jetzt, solange du noch kannst, deinen Liebsten betrauern sollst. Georg Cooper wird sterben, bevor der Sommer kommt. Aber dich sollen wir schon vorher zum Dunkelgott schicken!«
    Damit stürzte er sich auf Alanna. Mit einem Schrei folgten die mit Schwertern und Knüppeln ausgerüsteten Männer. Alanna stellte sich Rücken an Rücken mit Coram auf, begegnete so dem Angriff des Wortführers und schlug seine Waffe beiseite. Als er sein Schwert mit einem Rückhandschlag ein zweites Mal gegen sie schwang, sah sie, dass er nicht ganz ungeübt war. Aber ihr war er nicht gewachsen. Sie hieb ihm ihr Schwert Blitz quer über die Brust, wo es tief eindrang. Als er fiel, sah sie sich nach dem nächsten Feind um.

    Sie hatte kaum Bewegungsfreiheit, kaum Gelegenheit, sich einzelnen Gegnern zu stellen. Die Schurken verstanden sich auf gemeinsame Angriffe. Alanna und Coram wehrten sie, so gut sie konnten, ab und hielten die Augen offen nach jedem noch so geringen Vorteil. Jedes Zögern bedeutete jetzt ihren Tod.
    Als einer der Männer den Knüppel langsamer ausholte und daneben schlug, durchbohrte ihn Alanna mit ihrer Klinge. Coram stieß einen wilden Schrei aus, ein anderer brüllte. Während ein Gauner schaute, was aus dem, der da brüllte, geworden war, stieß ihm Alanna ihr Schwert ins Bein. Auch er fiel mit einem Schrei zu Boden. Nun kam einer von denen, die nur Messer hatten, angerannt, um das zu Boden gestürzte Schwert seines Spießgesellen aufzuheben.
    Etwas Schwarzes fiel vom Dach und krallte sich in der Kopfhaut des Mannes fest. Während dieser versuchte Trusty loszuwerden, kam er einer niederfallenden Axt ins Gehege. Eine Sekunde später fiel auch der mit der Axt dem schnellen, von der Seite geführten Hieb Alannas zum Opfer. Sie hörte, wie Coram nach Luft schnappte. Schweißtropfen liefen ihr in die Augen.
    Alannas linker Arm brannte plötzlich. Sie riss ihr Schwert in einem halbmondförmigen Bogen zurück und tötete den Mann, der sie verwundet hatte. Sie blutete, aber sie wagte es nicht, den Kampf einzustellen und die Wunde abzubinden.
    Mit einem lauten Fauchen stürzte sich Trusty auf sein nächstes Opfer. Coram schrie auf und ging aus einer Schenkelwunde blutend zu Boden. Alanna wirbelte herum, um sich schützend über ihn zu stellen. Später erinnerte sie sich daran, dass ihr der Schweiß in die Augen rann, dass ihr Arm schmerzte, dass sie Angst um Coram hatte. Aber in diesem
Augenblick wehrte sie nur automatisch ab, griff an und behielt dabei alles gleichzeitig im Auge.
    Einen Moment lang verfing sich Blitz unter der Klinge einer Axt. Bei dem Versuch, ihr Schwert zu befreien, wurde Alanna von einem Knüppel zu Boden gestreckt. Fluchend rollte sie sich ab und kam wieder hoch. Doch bevor sie sicher auf den Beinen stand, stürzten sich zwei der Männer auf sie und brachten sie erneut zu Fall.
    Als einer nach Alannas Armen packte und sie hinter ihren Rücken riss, biss sie sich auf die Lippen, um nicht zu schreien. Dass so etwas einmal passieren würde, hatte sie schon immer befürchtet. Jetzt, wo sie keine Waffe mehr hatte und ein Gegner sie packte, der ihr körperlich überlegen war, saß sie in der Falle. Der zweite der beiden Schurken griff grinsend nach ihrem Waffenrock. Da gellte ein animalischer Schrei durch die Straße. Etwas prallte gegen den Mann, der vor ihr stand, dass er gegen eine nahe stehende Mauer geschleudert wurde und sich nicht mehr rührte. Liam kam mit beiden Füßen auf der Erde auf, wirbelte blitzschnell herum und trat nach hinten aus. Der Mann, den er getroffen hatte, schien einen Satz rückwärts zu machen und landete ein gutes Stück entfernt lang gestreckt auf der Straße. Jetzt zog der Drache das Bein an, dann kam es mit voller Wucht auf Alanna zu. Sie erstarrte. Der Tritt traf den Mann, der sie festhielt. Sie war frei.
    Liam grinste, dann drehte er sich um und wandte sich denen zu, die noch übrig blieben. Sie setzten sich zur Wehr und starben, während der Schrei des Drachen durch die Straßen hallte. Alanna sah zu, doch währenddessen schnitt sie ihren Waffenrock in Streifen, um einen Verband herzustellen. Dann kniete sie neben Coram und untersuchte seinen blutenden Schenkel.

    »Nicht so

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