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Alantua

Alantua

Titel: Alantua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Bernett
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keineswegs fesselnd.
Der Autor hätte bei seinen Zaubersprüchen bleiben sollen,
doch offensichtlich hatte eine unglückliche Liebe ihn glauben
lassen, er sei zum Meisterdichter berufen. Und so war es nicht weiter
schlimm, von Lord Murro zum Dienst gerufen zu werden.
    „Aye,
Sir. Wo finde ich den König?“
    „Er
trainiert auf dem Turnierplatz.“
    Jarro
saß mit ein paar unserer Kameraden beim Würfelspiel an dem
runden Gemeinschaftstisch in der Mitte des Raums.
    „Na,
ruft der König sein Lieblingshaustier zu sich?“ fragte er
gehässig. Offensichtlich hatte er schon etwas zu viel Met an
diesem freien Tag genossen.
    „Kusch,
Wolf“, war alles, was ich daher erwiderte. Ich stand seit acht
Jahren in den Diensten König Berenbarrs. Jarro war erst letztes
Jahr zu uns gestoßen. Der König wählte seine
Leibwache selbst aus. Ich wollte nicht wissen, aus welchem Loch der
Wolfswandler gekrochen war. Mochte er auch hochgewachsen und ein
geschickter Kämpfer sein; er war so dermaßen arrogant und
herablassend, dass ich oftmals bei seinen Worten ein Erbrechen
unterdrücken musste. Im Beisein der anderen hielt er sich noch
weitgehend zurück besonders wenn Lord Murro oder unser König
in Hörweite waren. Doch begegneten wir uns allein, konnte er
seine gehässige Zunge kaum beherrschen. Warum er es so auf mich
abgesehen hatte, wollte ich damals überhaupt nicht wissen. Er
stammte aus Alantua von den Stämmen des Nordens, so wie ich.
    Vielleicht
wollte er mir beweisen, dass er besser war als ich. Er war älter
und erfahrener. Aber er war ein einsamer Wolf und Wölfe kämpften
am besten im Rudel. Ich ignorierte seine Worte also meistens. Sollte
er reden, was er wollte, es waren nur Worte, und ich hatte schlimmere
Dinge in meinem Leben gehört.

    Der
Turnierplatz lag hinter der großen Halle und war nicht mehr,
als ein großes Rechteck plattgetretener Erde, auf der schon
kein Gras mehr wuchs. Hier wurden nicht nur Turniere ausgetragen, es
war auch der Übungsplatz des Königs und seiner Leibwache.
    Der
König trug keine Rüstung. Nur in gepolsterten Beinkleidern
und bewaffnet mit seiner Axt umrundete er in der Mitte des Platzes
seinen Gegner, auf eine mögliche Schwäche in der Abwehr
lauernd. Dieser reichte dem großgewachsenen Mann gerade einmal
bis zur Hüfte. Klein, stämmig und in voller Rüstung
war der Zwerg dem König in Reichweite und Beweglichkeit
unterlegen. Doch kein anderer beherrschte den Umgang mit der Axt so
geschickt wie Snorri. Das hatte ich selbst schon in schmerzhaften
Lektionen erfahren müssen. Ich ließ mich am Rande des
Platzes im Schneidersitz auf dem Boden nieder und beobachtete die
beiden Recken.
    Berenbarrs
muskulöser Körper war bereits schweißbedeckt, sein
blondes Haar fiel ihm in feuchten Kringeln auf die Schultern. Mit
kräftigen Hieben führte er nun einen Angriff auf den Zwerg.
Dieser parierte mit seinem hölzernen Schild. Dann schlug Snorri
los in schnellen, harten Hieben. Er nutzte eine Lücke in
Berenbarrs Deckung, schlug ihm die flache Seite seiner Axt gegen die
Kniescheibe, gerade fest genug, dass sein Kontrahent mit lautem
Ächzen zu Boden ging. Der Zwerg holte erneut mit der Axt aus,
vernachlässigte sträflich seinen Schildarm und lag kurz
darauf überrascht mit der Nase im Dreck. Berenbarr hatte mit
beiden Händen den Schild gepackt und ihn mit all seiner Kraft
nach vorn gezogen.
    „Ergebt
Ihr Euch, Snorri?“ wollte er keuchend wissen.
    Der
Zwerg grummelte etwas gen Erdboden und rappelte sich umständlich
auf „Ja, Eure Hoheit“, brachte er zerknirscht hervor und
nahm den Helm ab. Er war nicht minder außer Atem und
verschwitzt wie der König.
    Berenbarr
nickte zufrieden. Sein Blick fiel auf mich.
    „Genehmigt
Euch ein Bier und ein Bad, dort kommt Eure Ablösung.“
    „Genau
das habe ich vor“, brummte Snorri mürrisch, sammelte
Schild und Axt ein und stapfte mir entgegen. „Gib Acht, kleine
Bärin, dem König ist heute nach Raufen zumute.“
    Ich
lachte. „Wenigstens habe ich keinen Schild, an dem er mich
durch die Luft werfen kann.“
    „Hrmpf“,
erhielt ich als Antwort, bevor der Zwerg vom Platz stapfte.
    „Na
los, Bromm, worauf wartest du?“ winkte Berenbarr mich herbei.
    „Braucht
Ihr keine Pause, Hoheit?“
    „Niemals.
Und schon gar nicht gegen dich.“
    Gemächlich
schlenderte ich zu ihm hinüber. Das Geplänkel vor dem Kampf
gehörte bei ihm dazu. „Möchtet Ihr Eure Waffe
tauschen, Hoheit?“
    „Hast
du Angst, ich könnte dich um einen Kopf kürzer

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