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Alantua

Alantua

Titel: Alantua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Bernett
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Wertschätzung.
Solltet Ihr meinen Antrag annehmen, erwartet Euch ein noch viel
kostbareres Schmuckstück.“ Er schlenderte zu mir und ich
verharrte dort, wo ich stand. Erneut ließ er seinen Blick über
meinen Körper gleiten. Ich ertrug es, erfüllt von meinem
Stolz.
    „Wenn
ich es recht bedenke, kleidet Euch dieser Stoff weit besser als
Phiol.“ Langsam ging er um mich herum. Ich kam mir vor wie eine
Zuchtstute auf dem Pferdemarkt. „Was ich von Euch hörte,
hat sich als wahr herausgestellt.“ Er berührte die Narben
der Bärenkrallen auf meinem Oberarm, ließ seine Finger
hinuntergleiten zu den Tätowierungen an meinem Handgelenk. „Eure
Haut ist gebräunt von dem Aufenthalt an der Sonne. Eure Muskeln
sind gestärkt, doch nicht so, dass sie unweiblich wirkten. Ihr
tragt die Narben Eurer Kämpfe und habt den Mut einer Bärin.“
Er legte seine Hand auf meine Wange und sah mir tief in die Augen.
„Welches ist Eure Waffe?“
    „Findet
es doch heraus“, hauchte ich.
    Ich
ließ seine Berührungen geschehen. Sollte er doch
versuchen, mich zu provozieren, er würde es nicht schaffen.
    „Einer
Frau wie Euch bin ich nie zuvor begegnet“, gestand er amüsiert
und ließ mich los. „Heiratet mich, werdet die meine. Wir
vereinen Alantua und Kantú friedlich zu einem großen
Königreich und begründen einen neue Dynastie.“
    „Viele
Menschen würden gegen eine solche Vereinigung sein. Kantú
und Alantua sind zu unterschiedlich.“
    „Niemand
würde es wagen, gegen uns zu sein“, sprach er
geheimnisvoll.
    „Was
ist mit König Berenbarr?“
    „Tallgard
ist geschwächt. Kümmere dich nicht darum.“ Er trat
hinter mich, umfasste mein Haar, legte es über meine Schulter
und hauchte einen Kuss in meinen Nacken. Ich erschauerte und zwang
mich, still zu halten. Ich spielte mit dem Feuer, zu schnell konnte
ich mich verbrennen. Doch ich wusste immer noch nicht, was er
wirklich vorhatte. Also ging ich zum Gegenangriff über.
    „Erzählt
mir von Eurer Mutter“, bat ich. „Ich fragte Phiol nach
ihr, doch sie konnte mir nichts über sie sagen.“
    „Konnte
oder wollte nicht.“ Er ließ ab von mir, um sich Wein
einzuschenken. „Aber es ist schön zu hören, dass ihr
über meine Worte nachdachtet.“ Er trank langsam und ich
nahm an, er würde nicht antworten. Dann sah er mich an und ich
war überrascht, echten Schmerz darin zu sehen.
    „Meine
Mutter war wunderschön mit langem dunklen Haar, das nach Feigen
duftete und dunklen Augen wie die Tiefen der Erde. Sie war viel
klüger, als es für sie gut war. König Arthro nahm sie
zur Frau, nachdem seine erste Frau kinderlos verstorben ist. Der Name
meiner Mutter war Lerilia. Schon im ersten Jahr ihrer Ehe gebar sie
den ersehnten Thronfolger – mich.“ Er verbeugte sich
spöttisch. „Als ich zehn Sommer alt war, reisten wir nach
Alantua. Unsere Königreiche hatten Frieden geschlossen. Zur
Besiegelung dessen feierten Arthro und Martrella die Hohe Hochzeit –
ganze sechs Monate lang blieben wir in Dejia. Meine Mutter wurde zur
Seite geschoben, wie ein unliebsames Hündchen, während
Martrella den König umgarnte und verführte. Meine Mutter
wurde zornig. Zu Recht, denn sie war schließlich die
rechtmäßige Gemahlin! Sie verlangte, Alantua endlich zu
verlassen. Und wenn er ihr nicht folgte, würde sie allein
abreisen und mich mitnehmen. Mein Vater lachte sie nur aus. Dann gab
es Gerüchte ... Martrella wurde krank, sie sei vergiftet worden,
da sie außerdem kein Kind empfing. Der König wurde zornig
und gab meiner Mutter die Schuld. Er bezeichnete sie als Hexe, als
böse Zauberin, als närrisches Weib und Schlimmeres. Er
tötete sie vor meinen Augen...“ Arthano nahm einen tiefen
Schluck des süßen Weines und sah mich voll des Schmerzes
und der Bitterkeit an. „Noch heute sehe ich vor mir, wie er ihr
die Kehle durchschnitt und ihr wunderschöner Körper leblos
und blutüberströmt zusammen sackte.“
    Niemand
hatte mir bisher von Arthanos Mutter erzählt. Wenn ein Kind
mitansehen musste, wie der eigene Vater die Mutter tötete...
    „Siehst
du jetzt, was wir gemeinsam haben? Martrella ist an dem Tod meiner
Mutter Schuld. Genau wie an dem Tod deines Vaters, Kwarren.“ Er
spürte mein Zweifeln, kam zu mir und schenkte mir noch Wein ein.
„Ich wäre gut zu dir...“
    Ich
wollte etwas sagen, doch ich stand dort wie erstarrt. Meine Gefühle
waren in Aufruhr. Und doch ... die Bärin grollte nicht.
    „Du
bist so schön und so stark...“ Seine Worte klangen fern.
Er nahm

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