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Alantua

Alantua

Titel: Alantua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Bernett
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genossen.“
    „Was
meinst du?“
    „Was
treibst du für ein Spiel, Weib?“
    „Ich
spiele das gleiche Spiel wie du“, sagte ich ernst und sah ihm
in die Augen. Seine Hand fühlte sich heiß auf meiner Haut
an. Ich widerstand dem Drang, ihm die meine zu entziehen.
    Lange
sah er mich an, als könnte er so erkennen, was in mir vorging.
„Lass uns etwas trinken“, schlug ich vor. „Und
reden wir weiter.“
    Er
ließ mich los und ich schlenderte hinüber zu den
Kristallkelchen. Ich nahm die Kelche und drehte mich zu ihm um.
    „Du
hast Recht. Wir haben einiges gemeinsam.“ Ich trank von meinem
Wein, langsam und bedächtig, als müsse ich überlegen,
was ich als nächstes sagte. „Ich habe meinen Vater
geliebt, wie du deine Mutter geliebt hast. Mein Vater war Alaric,
Anführer des Bärenstammes. Er war groß und stark und
mutig, ein mächtiger Bärenkrieger.“ Ich beobachtete
ihn, sah, wie es in ihm arbeitete. „Sag, Arthano, bist du
ebenfalls stark?“
    Ich
stellte mein Getränk auf den Tisch und widmete mich wieder
meinem Gegenüber. Vorsichtig berührte ich die obersten
Knöpfe seines Hemdes, knöpfte sie auf und wartete auf seine
Reaktion. Er trank seinen Kelch aus und stellte ihn ab. Dann zog ich
ihn am Kragen zu mir und küsste ihn hart.
    „Wenn
du mich willst, musst du mir beweisen, dass du stark genug bist“,
erklärte ich zwischen den Küssen und während ich sein
Hemd weiter aufknöpfte.
    „Woher
kommt der Sinneswandel?“ fragte er finster, nah an meinen
Lippen.
    „Du
hast keine Ahnung, wie lange ich schon darauf warte, meine Mutter für
das büßen zu lassen, was sie meinem Vater angetan hat. Und
was sie mir angetan hat. Gegen meinen Willen wurde ich nach Alantua
geschickt und wie Zuchtvieh nach Kantú gebracht. Doch wie es
aussieht, war genau das mein Glück. Endlich bekomme ich die
Gelegenheit, Rache zu üben ... und noch viel mehr als das: Ich
könnte Königin werden; ich, die ungeliebte Tochter
Martrellas.“ Ich musterte ihn kalt lächelnd. „Allerdings
wird die Angelegenheit nicht einfach. Das freie Volk von Alantua wird
sich nicht einfach den Gesetzen Kantús unterwerfen. Sie werden
aufbegehren...“
    Er
hob die Schultern. Sein Blick lag auf den Rundungen meiner Hüfte.
„Dann versprechen wir ihnen, dass sich nichts ändern wird.
Und falls sie immer noch aufbegehren, schlagen wir sie nieder. Wir
werden mächtiger sein, als irgendwer zuvor.“
    Ich
legte meine Hand in seinen Nacken und zwang sein Gesicht zu mir
herunter. „Nun, Arthano, bist du stark genug, es mit mir
aufzunehmen?“
    „Ist
der Drache stark genug für einen Bären?“ murmelte er
geheimnisvoll.
    Ich
küsste ihn herausfordernd und drängte mich an ihn. „Dann
willige ich ein“, flüsterte ich.
    Er
drängte mich zu Boden und ich ließ es geschehen.

    Viel
später in dieser Nacht kehrte ich zurück in unsere
Gemächer. Phiol und Malja waren noch wach. Auf einem Sofa lag
die schlafende Inara, zugedeckt mit einer leichten Decke.
    Mein
Haar war zerzaust, meine Unterlippe war geschwollen, an meinem Hals
prangte ein dunkelroter Fleck, dort, wo er mich gebissen hatte, an
meinen Handgelenken und Oberschenkeln hatte ich blaue Stellen von
seinen Griffen.
    „Was
ist passiert? Was hat er dir angetan?“ Phiol nahm meine Hände
und sah mich besorgt an.
    Ich
schüttelte den Kopf. „Nicht hier ... kommt.“
    Noch
auf dem Weg zu unserem Schlafgemach entledigte ich mich des Kleides
und es war mir egal, wer mich so sah. Ich sehnte mich nach einem
Bad...
    In
unserem Zimmer schlang ich ein Bettlaken um meinen geschundenen
Körper und wartete, bis Malja die Tür hinter sich
geschlossen hatte.
    „Wer
an die Götter glaubt, sollte nun besser beten“, erklärte
ich leise. „Arthes und Anyún sind hier. Die Männer
Arthanos haben sie in der Stadt aufgegriffen und Arthano hat die
beiden in den Kerker werfen lassen.“
    „Verfluchte
Kinder!“ entfuhr es Malja und sprach mir damit aus der Seele.
    „Glücklicherweise
hat Arthano keine Ahnung, wer Anyún ist. Er hält sie für
eine Priesterschülerin, die nur wegen Arthes hier ist. Wir haben
aber keine Möglichkeit, mit ihr zu reden, ohne Arthanos
Aufmerksamkeit auf sie zu lenken.“
    „Wir
sollten fliehen“, beschloss Phiol. „Wir holen unsere
Schwester aus dem Kerker und segeln heimwärts.“
    „Wir
würden nicht weit kommen.“ Malja hielt sich aufrecht wie
immer und eine tiefe Falte war auf ihrer Stirn zu sehen. „Und
wenn doch, hätte Arthano einen Grund für seinen

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