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Alantua

Alantua

Titel: Alantua Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. T. Bernett
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Wasser
schwach, aber das Feuer stark... Es konnte kein Zufall sein, dass
genau an diesem Tag die Krönung Arthanos stattfinden sollte. Was
hatte er vor?
    Ich
kehrte zurück in den Salon. Eine Sklavin brachte uns die Kleider
für diesen Abend. Sie bestanden aus einem seidigen,
durchsichtigen, grünen Stoff.
    „Nein,
das kann ich nicht tragen.“ Phiol zerknüllte ihr Kleid und
warf es in eine Ecke.
    „Wir
gehen heute nicht zum abendlichen Empfang“, verkündete
ich. „Ich werde zu Arthano gehen und mit ihm reden –
allein.“
    „Was
wirst du ihm sagen?“ Phiol war wie stets besorgt.
    „Ich
will herausfinden, was er vorhat.“
    „Das
wird er dir wohl kaum verraten.“ Malja stand hinter Phiol und
teilte ihre Besorgnis.
    „Wird
er nicht“, bestätigte ich. „Doch der kleinste
Hinweis würde uns schon weiterhelfen. Befragt Inara. Sie kann
uns vielleicht Auskunft darüber geben, was ihr Stiefsohn
vorhat.“
    „Sei
vorsichtig“, bat mich Phiol inständig.
    „Das
bin ich.“
    Um
Arthano günstig zu stimmen, trug ich das grüne,
halbdurchsichtige Kleid. Der Saum war golden umstickt. Es erinnerte
an die Farben des Kleides, das ich bei der Ankunft getragen hatte.
Doch der Stoff war sehr viel dünner, man konnte sogar meine
Brustwarzen darunter erahnen und die Silhouette meines Körpers.
Ich ließ meine Locken offen über meine Schultern fallen;
es half, mich weniger nackt zu fühlen. Als Schmuck trug ich das
goldene Amulett mit der Sonne Alantuas. Den Armreif, den er mir zuvor
geschenkt hatte, trug ich nicht, doch ich nahm ihn mit mir.
    „Geleite
mich bitte zu den Gemächern deines Gebieters“, sagte ich
zu der Sklavin, die uns zuvor die Kleider gebracht hatte.

    Durch
das halbe Schloss und durch prächtige Gänge führte sie
mich. Kostbare Gobelins zierten die Wände, goldene Kerzenhalter
spendeten Licht. Am Ende eines langen Flures kamen wir zu einer
zweiflügeligen Tür, bewacht von schwarzgekleideten
Kriegern. Die Sklavin verbeugte sich voller Demut vor ihnen. Sie
standen im Rang weit über ihr, da sie nur eine Leibeigene und
eine Frau war.
    „Prinzessin
Kwarren von Alantua wünscht unseren Herrscher zu sprechen“,
murmelte die Frau gen Boden, den Blick nicht hebend.
    Die
Männer musterten mich abschätzend. Ich richtete mich auf
und hielt ihren Blicken stand.
    „Was
ist, wollt ihr Euren Herrscher warten lassen?!“
    Einer
von ihnen klopfte an die Tür. Eine weitere Sklavin öffnete
einen Spalt breit. Der Mann informierte sie über mein Vorhaben.
Die Tür wurde geschlossen. Es dauerte lange, bis die Tür
wieder geöffnet wurde. Den lüsternen Blicken der Männer
ausgesetzt, wartete ich. Sollten sie doch gaffen. Sie sahen nur den
halbnackten Körper einer Frau, nicht mich selbst.
    Endlich
wurden beide Flügeltüren weit geöffnet. Zwei
Sklavinnen verbeugten sich tief. Vor mir entfaltete sich die Pracht
eines üppig ausgestatteten Salons. Récamièren und
Sessel mit bestickten Kissen standen um einen niedrigen Tisch aus
Kristall. Teppiche bedeckten den Boden. Zarte Vorhänge zierten
die Fenster. Kandelaber mit roten Kerzen erhellten den Raum. Inmitten
jener Pracht erwartete mich Arthano. Er trug ein rotes Gewand und
schwarze Beinkleider. Stolz lag in seinen hellen Augen und dazu eine
Spur Triumph.
    „Prinzessin
Kwarren, welch Überraschung. Ich hatte mich gerade für das
Abendessen umgezogen. Seid Ihr gekommen, damit wir dort gemeinsam
erscheinen?“
    „Nein,
Phiol und ich werden heute nicht zum Abendessen erscheinen.“
    „Oh,
wie schade, geht es unserer entzückenden Schwester nicht gut?
Sie ist so zart ... und zerbrechlich. Ich hätte sie zu gerne in
diesem Kleid gesehen.“
    Langsam
ließ er den Blick über meinen Körper wandern und
meine innere Anspannung nahm zu.
    „Ich
bin hier, um mit Euch zu reden“, entgegnete ich kühl. „Und
um Euch das hier zurück zu geben.“ Ich ging zu dem Tisch
aus Kristall, achtete darauf, Arthano nicht zu nahe zu kommen und
legte das Armband darauf ab. „Ich kann es leider nicht
annehmen.“
    „Gefällt
es Euch nicht?“ spottete Arthano. „Hier, trinkt etwas
Wein, dann werdet Ihr lockerer.“ Er griff zu einer Glaskaraffe
und schenkte Wein in zwei Kelche. Einen davon hielt er mir entgegen.
    „Danke.“
Ich nahm den Kelch, nippte aber nur an dem süßen Wein.
„Der Schmuck gefällt mir – doch nicht die Absicht,
die dahinter liegt.“
    „Ach,
so ist das? Ihr lehnt meinen Antrag ab? Dann lasst Euch beruhigen, es
war nur ein Zeichen der Aufmerksamkeit und

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