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Alarm auf Wolke sieben

Alarm auf Wolke sieben

Titel: Alarm auf Wolke sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Büro gehen und uns überlegen, wie es weitergehen soll, damit wir alle wieder ein halbwegs normales Leben führen können.“
    „Halbwegs normal?“, fragte Victoria.
    „Er ist ein Teenager.“ John zuckte mit den Schultern. „Was will man da erwarten?“
    Sie lächelte, und selbst Jared, der steif neben Victoria gestanden und abwechselnd von P. J. zu John und zurück geschaut hatte, ließ den Anflug eines Lächelns erkennen.
    John spürte seine Anspannung. „Hier lang.“ Er führte sie durch einen kurzen Gang, der in dunklem Gelb gehalten war. An den Wänden hingen Film-Noir-Poster aus den Vierzigern.
    Victoria warf einen Blick in die Räume, an denen sie vorbeikamen, Küche und Badezimmer, obwohl sie eigentlich damit beschäftigt war, Johns Rückansicht zu bewundern. Als er endlich stehen blieb, riss sie den Blick von seinem glänzenden Haar los. Sie war gerade dabei, ihre Meinung darüber zu ändern, dass heutzutage nur Althippies und Auftragskiller Pferdeschwänze trugen. Lächelnd sah sie auf die Tür, vor der sie stehen geblieben waren. Sie starrte die Tür an, die ein Fenster aus Milchglas hatte. Darauf stand in altmodischer Schrift „John Miglionni, Privatdetektiv“. Sie drehte sich zu ihm um und hob eine Augenbraue. „Das ist nicht dein Ernst.“
    Ein Hauch von Röte überzog seine Wangen. „Was soll ich sagen?“ Er zuckte mit den Schultern. „Es erschien mir angebracht.“
    „Was denn?“ P. J. sah Jared an. „Hast du eine Ahnung, wovon sie reden?“
    „Die Tür“, sagte er. „In den alten Krimis hat der Schnüffler immer ein Büro mit so einer Tür.“
    „Ah.“ Offensichtlich verstand sie nicht, was das Gewese um eine Tür sollte.
    Kurz darauf saßen alle um Johns Schreibtisch herum, während er sich selbst auf die Tischkante in Victorias Nähe setzte.
    Ihr wäre es lieber gewesen, er hätte das nicht getan. So hatte sie seine gespreizten Oberschenkel und die schwer zu ignorierende Tatsache, dass er Linksträger war, genau vor Augen. Sie rutschte auf ihrem Stuhl hin und her und dachte an die letzten beiden Nächte, die sie zusammen verbracht hatten.
    „Als Allererstes brauchen wir einen guten Anwalt für Jared“, sagte er. „Tori, hast du was dagegen, wenn wir bei deinem Anwalt anrufen und fragen, ob er uns jemanden empfehlen kann?“
    Sie wurde rot. Was zur Hölle fiel ihr ein, jetzt an Sex zu denken, wo die Sache mit ihrem Bruder noch nicht endgültig geklärt war? Sie setzte sich aufrecht hin, faltete die Hände im Schoß und kreuzte vornehm die Knöchel. „Nein, gar nicht.“
    „Hast du die Nummer des Hamilton-Anwalts, Gert?“
    Victoria drehte sich überrascht um. Sie hatte gar nicht bemerkt, dass die Frau ihnen gefolgt war, dennoch saß sie nun in einem alten Ledersessel in einer hinteren Ecke des Zimmers. Gert wirkte so selbstbewusst – Victoria hätte es nicht für möglich gehalten, dass sie einen so kleinen Raum betreten konnte, ohne dass es alle sofort bemerkt hätten. Offensichtlich konnte sie jedoch völlig im Hintergrund verschwinden, wenn es erforderlich war.
    „Rutherford“, sagte Gert und sah von dem Notizblock auf, der auf der Armlehne des Sessels lag. „Ich rufe ihn an, sobald wir hier fertig sind.“
    John wandte sich Jared zu. „Es wird folgendermaßen ablaufen“, sagte er. „Um die ganze Sache aufzuklären, musst du dich der Polizei von Colorado Springs stellen. Wir müssen uns allerdings noch genau überlegen, wie wir das durchziehen, also werden wir erst mal nichts überstürzen. Das bedeutet, dass wir dich geheim halten müssen, bis uns der beste Strafverteidiger im Staat zur Verfügung steht. Da du noch minderjährig bist, dürfen deine Eltern bei deiner Befragung durch die Polizei dabei sein.“
    „Ich habe aber keine Eltern mehr“, sagte Jared mit kummervollem Blick.
    „Ich weiß“, antwortete John knapp. „Aber ich denke, Victoria würde infrage kommen, und deshalb möchte ich, Tori“, sagte er und wandte sich ihr zu, „dass du eine Erklärung unterschreibst, in der du mir dieses Recht abtrittst.“
    „Was?“ Sie setzte sich noch aufrechter hin. „Nein. Ich will dabei sein!“
    „Das weiß ich, Schätzchen. Du willst dabei sein, um ihn zu unterstützen, und dieses Recht hast du dir weiß Gott verdient. Schließlich warst du die Einzige, die von Anfang an an seine Unschuld geglaubt hat. Aber wenn du dich erinnerst, habe ich den Cop, der für den Fall zuständig ist, bereits kennengelernt. Er ist völlig kompromisslos, und da es darum

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