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Alarm auf Wolke sieben

Alarm auf Wolke sieben

Titel: Alarm auf Wolke sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Gesicht an ihrem Haar abwischte. Von all den Gedanken, die ihr durch den Kopf hätten schießen können, konnte sie nur einen klar ausformulieren: Seit wann ist er so groß?
    Dann hob Jared den Kopf und sah auf sie herab. „Tut mir leid, Tori“, sagte er heiser. „Ich würde alles dafür tun, wenn ich die Nacht ungeschehen machen könnte. Aber du musst mir glauben, ich wollte Dad nicht umbringen!“
    Ihr wurde ganz schwindelig, und erst in diesem Moment wurde ihr bewusst, wie sehr sie darauf gehofft hatte, dass er aufklären könnte, was in jener Nacht geschehen war, erklären könnte, dass er wirklich unschuldig war, so wie sie es von Anfang an geglaubt hatte. Sie war sich so sicher gewesen, dass er ihren Vater niemals getötet haben konnte. Sein gequälter Gesichtsausdruck drückte jedoch noch deutlicher als seine Worte aus, dass sie sich geirrt hatte, und ihre Eingeweide wurden zu Eis.
    Sie zwang sich, ihr Unbehagen beiseitezuschieben und nachzudenken. Er war immer noch ihr kleiner Bruder, und angesichts Vaters nicht gerade sonniger Persönlichkeit musste es einfach mildernde Umstände geben. Sie hob die Hand und strich über die weichen Bartstoppeln auf seiner Wange. „Das weiß ich. Kannst du mir sagen, was wirklich passiert ist?“
    Er ließ sie los und trat einen Schritt zurück. Dann fuhr er sich mit den langen schlanken Fingern durch das Haar. „Er sagte, dass ich … dass ich …“ Jared räusperte sich. „Er hat etwas ganz Furchtbares zu mir gesagt, und ich wollte einfach nur weg, weißt du? Also habe ich ihn geschubst, um an ihm vorbeizukommen. Ich wollte ihn doch nicht umbringen!“
    „Moment.“ Victoria sah ihn eindringlich an. „Du hast ihn geschubst?“
    „Ja.“ Seine Bewegungen waren vor Aufregung ganz hektisch. „Er sollte mich einfach in Ruhe lassen, aber dann ist er gefallen und mit dem Kopf auf den Kaminsims geprallt. Ich weiß, ich hätte die Feuerwehr rufen sollen, aber ich konnte keinen Puls fühlen, und da waren all die Menschen! Ich bin in Panik geraten. Tori, es tut mir alles so schrecklich leid.“
    Sie spürte, wie sich ihre Eingeweide wieder entspannten, aber es war schließlich John, der äußerst gelassen sagte: „Du hast ihn nicht umgebracht, Junge.“
    „Was?“ Jared drehte sich um und starrte Rocket an. „Doch, hab ich. Ich hab doch gesagt, er hatte keinen Puls mehr.“
    „Nein, J., er hat recht.“ Das Mädchen, das ihren Bruder begleitet hatte, sah ihn an und sagte mit rauer Stimme: „Weißt du noch, als ich dir erzählt habe, dass ich aus dem Fernsehen vom Mord an deinem Vater erfahren hatte? Sie sagten, dass er erstochen wurde!“
    „Was?!“ Jared sah aus, als hätte ihn jemand erstochen, während er versuchte, das Gehörte zu verarbeiten. „Das kann nicht stimmen! Ich hab ihn geschubst!“
    „Aber er ist nicht an einer Kopfverletzung gestorben“, erklärte ihm John. „Er starb am Blutverlust, nachdem ihm jemand in die Brust gestochen hat.“
    „Vielleicht hat ja jemand auf ihn eingestochen, nachdem ich ihn bereits umgebracht hatte.“
    „Nein“, sagte John entschieden. „Keine Ahnung, warum du bei deinem Vater keinen Puls finden konntest, aber wenn du ihn wirklich getötet hättest, hätte sein Herz aufgehört zu schlagen. Es wäre viel weniger Blut am Tatort gewesen, als es der Fall war.“
    Jared blinzelte. Zum ersten Mal schien er John wirklich wahrzunehmen und runzelte die Stirn. „Wer sind Sie eigentlich?“ Als seine Stimme sich mitten in der Frage überschlug, lief er knallrot an.
    „Tut mir leid, Schätzchen“, warf Victoria ein. „Ich hätte euch vorstellen sollen, aber als ich dich hier wohlbehalten gesehen habe, war alles andere vergessen. Das ist Rocket. Ah, John, John Miglionni. Er ist … ein alter Freund, den ich angeheuert habe, um dich zu finden.“
    „Angeheuert?“ Er sah John an. „Was sind Sie, eine Art Privatdetektiv oder so?“
    John erwiderte seinen Blick ganz direkt. „Jep.“
    „Echt?“ Im gleichen Augenblick, in dem die Worte seinen Mund verließen, zuckte Jared mit den Schultern, als wollte er verbergen, wie spannend er das fand. Schließlich entspannten sich seine Schultern wieder ganz leicht, und er wandte sich Victoria zu. „Ich habe Dad wirklich nicht umgebracht?“
    „Nein, wirklich nicht“, versicherte sie ihm.
    „Oh Gott.“ Vor lauter Erleichterung gaben seine Beine nach, und er ließ sich schwer auf den Betonboden plumpsen. Er vergrub den Kopf in den Händen. „Oh Gott, Tori, ich habe geglaubt, dass

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