Alarm auf Wolke sieben
sie und nahm ihre Fotos. Lächelnd drehte sie sich um und ging zu einem Tisch, an dem eine Gruppe mittelalter Damen in Golfkleidung saß.
Die Männer wandten sich wieder ihren Getränken zu, und kurz darauf brachte Abigail ihre Sandwiches. John hatte gerade herzhaft abgebissen, als er eine ganze Gruppe kleiner Mädchen in Partykleidern und flachen Ballerinas und Jungs in dunklen Hosen, blütenweißen Hemden und konservativ gestreiften Krawatten hereinkommen sah. Er ließ sein Sandwich sinken und wies mit dem Kinn in ihre Richtung. „Was wird das denn?“
Frank drehte sich um, um nachzusehen. Ein kurzer Blick reichte, bevor er sich wieder John zuwandte. „Das ist eine Kotillon-Klasse.“
„Das habe ich draußen in der Lobby schon am Schwarzen Brett gelesen. Was zur Hölle soll das sein?“
„Sie lernen Standardtänze, feines Benehmen und so was.“
„Soll das ein Witz sein? Die können doch nicht viel älter sein als unsere Ki… äh … als deine Tochter und Esme.“
Frank zuckte mit den Schultern. „Das gehört eben dazu, wenn man sich später in diesen gesellschaftlichen Kreisen bewegt.“
„Wünschen die Herren noch etwas zu trinken?“ Abigail blieb an ihrem Tisch stehen.
John sah fragend zu Frank. Der schüttelte den Kopf. „Nein, danke.“
„In diesem Fall …“ Sie legte eine kleine Ledermappe auf den Tisch. „Ich komme kassieren, wenn Sie so weit sind.“
„Danke.“ John zog sein Portemonnaie aus der Hüfttasche seiner Hose. „Ich bin so weit.“ Er nahm die Rechnung heraus, las sie und ersetzte sie dann durch einige Scheine. „Behalten Sie den Rest.“
„Vielen Dank“, sagte sie und starrte ungläubig auf die Scheine. „Ihre Verlobte ist sicher ganz begeistert, dass Sie so gar nicht wie ihr Vater sind.“ Ihre Augen wurden groß, und sie hielt sich entsetzt die Hand vor den Mund. „Oh mein Gott. Es tut mir so leid. Das war schrecklich von mir.“
„Keine Sorge. Ich habe Ford Hamilton nie kennengelernt, aber ich habe genug über ihn gehört. Ich weiß, dass er nicht gerade ein netter Kerl war.“
Ihr Gesichtsausdruck sprach Bände.
John lächelte freundlich. „Bitte“, sagte er. „Wollen Sie uns nicht sagen, welchen Eindruck Sie von ihm hatten? Ich wüsste gern, warum man ihn ermordet haben könnte, aber ich frage nicht gern bei Tori nach. Es macht sie so traurig.“
Sie sah zögerlich zu Frank hinüber, der prompt seinen Stuhl zurückschob. „Entschuldigt mich bitte eine Minute“, sagte er. „Ich muss meine Frau anrufen und fragen, ob ich auf dem Heimweg noch etwas besorgen soll.“ Er holte sein Handy heraus und ging zum Eingang.
Abigail sah John unsicher an. „Es gibt wirklich nicht viel, was ich Ihnen erzählen könnte“, sagte sie. „Außer dass Mr. Hamilton immer erstklassigen Service erwartet hat, aber nie ein anständiges Trinkgeld gab. Und das Personal war für ihn sowieso unsichtbar, verstehen Sie?“
„Das war nicht gerade schlau von ihm, was? Denn Sie und ich, wir wissen doch ganz genau, dass es immer die Leute hinter den Kulissen sind, die gewöhnlich Augen und Ohren offen halten. Ich schätze, das Personal hat sogar eine Wette laufen, wer ihn ermordet hat.“
Sie wurde rot, sah sich rasch um und gab schließlich zu: „Seine Frau liegt ganz weit vorn.“
„Wegen des Tennislehrers?“
Sie starrte ihn an. „Sie wissen davon?“
„Sagen wir, ich habe Gerüchte gehört. Ist sie deshalb die Spitzenkandidatin?“
Sie schüttelte den Kopf. „Sie hat erst nach Mr. Hamiltons Tod eine richtige Affäre mit dem Tennislehrer angefangen. Sie liegt vor allem wegen der vielen Polizeiserien vorn, die wir alle immer sehen. Da sind sich doch immer alle einig, dass die meisten Morde von Familienmitgliedern oder Freunden begangen werden. Aber es gibt auch einige Typen, die sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den zweiten Platz liefern.“
„Ach ja? Wer denn?“
Sie beugte sich vor. „Na ja, ich habe mitbekommen, wie Mr. Hamilton mit einem Mann gestritten hat. Ich kannte ihn nicht, aber er sah wichtig aus und schien über irgendetwas sehr wütend zu sein, was Mr. Hamilton mit seiner Firma vorhatte. Kathy Dugan hat außerdem gehört, wie Mr. Hamilton Miles Wentworth angeschrien hat. Sie sagte, wenn Blicke töten könnten, wäre Hamilton auf der Stelle tot zusammengebrochen.“ Sie richtete sich auf. „Ich muss zurück an die Arbeit.“
„Schon klar. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben.“
„Gern geschehen, obwohl ich nicht weiß, wie Ihnen das
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