Alarm auf Wolke sieben
Hamlin das Gerücht hat – ist Ford mit Terri fremdgegangen.
Als sie plötzlich mit einem schicken Haarschnitt, attraktiverer Kleidung und anständigem Make-up hier aufkreuzte, wunderten sich die Leute, und damit meine ich gelangweilte Golfer und die Ladys, die hier zu Mittag essen. Sie begannen zu reden.“
„Du glaubst nicht, dass Ford etwas mit ihr hatte?“
„Nein. Es besteht kein Zweifel, dass der Mann ein wahrhaft überdimensionales Ego hatte, und er hätte auch niemals irgendwelche Beliebtheitspreise gewonnen. Aber das hier ist eine kleine, eng miteinander verbundene Gemeinschaft, und ich lebe hier seit dem Tag meiner Geburt. Nach allem, was ich in dieser Zeit beobachtet habe, kann ich sagen, dass Ford in seinen Ehen immer monogam war. Sie dauerten nie lange, aber wenn er mit einer Frau zusammen war, dann blieb er ihr während der Beziehung auch treu.“
„Wenn er auch nur ansatzweise Ähnlichkeit mit seinen Golfkumpels hatte, war da sicher auch ein gewisser Snobfaktor im Spiel.“
Frank nickte. „Daran hab ich bisher zwar noch nicht gedacht, aber es ist definitiv eine Überlegung wert. Seine Assistentin wäre garantiert unter seiner Würde gewesen. Dee Dee befindet sich allerdings mit Sicherheit weiter am unteren Ende der sozialen Skala, als er sich jemals zuvor herabgelassen hatte. Und selbst sie hat noch eine vage Verbindung mit den Grants. Für die Älteren hier ist so was unheimlich wichtig.“ Er zog die erdbeerblonden Augenbrauen hoch. „Wo wir gerade von Dee Dee sprechen – schon interessant, dass sie zur fraglichen Zeit auch nicht im Esszimmer war. Verdächtigen die Cops nicht immer zuerst die Familienmitglieder?“
„Tun sie. Es ist offensichtlich nicht allgemein bekannt, aber Dee Dee musste einen Ehevertrag unterschreiben und bekam nicht genug, um das Risiko einzugehen.“
„Erzähl mir mehr.“ Schweigend betrachtete Frank Rocket einen Moment lang. Schließlich sagte er: „Als du gehört hast, dass Miles Wentworth bei der Dinnerparty war, bis du ganz schön hochgegangen.“
„Oh ja, das kannst du glauben“, stimmte John grimmig zu.
„Weil er zum Zeitpunkt des Mordes auch nicht im Esszimmer gewesen war oder weil er bei eurer Verlobungsparty eine Szene gemacht hat?“
„Beides. Ich kann nicht sagen, ich wäre traurig, wenn er sich als unser Mann herausstellen würde. Aber es ist nicht mein Stil, jemandem irgendetwas unterzuschieben, um ihn festzunageln.“ Er grinste Frank mit gebleckten Zähnen an. „Er ließ bei der Party aber verlauten, Ford hätte ihm irgendetwas versprochen. Kann sein, dass Fords Tod schlichtweg seine Hoffnungen zerschlagen hat, das Versprechen eingelöst zu sehen. Vielleicht, ich sage nur vielleicht, hat der gute Ford Wentworth aber auch gesagt, er habe es sich anders überlegt, und dafür einen Brieföffner ins Herz bekommen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Ohne der Sache nachzugehen können wir das nicht wissen, aber ich werde sicher ein Auge auf ihn haben.“
„Bitte sehr, Gentlemen.“ Die Kellnerin stellte ein Tablett vor ihnen ab und reichte ihnen ihre Getränke. „Ihre Sandwiches kommen sofort.“
„Vielen Dank, Abigail.“ John nippte an seinem Bier und sah sie fragend an. „Haben Sie an die Fotos gedacht?“
Sie fasste in die Tasche ihrer schwarze Hose und zog einige Fotos heraus.
Er betrachtete sie. Noch vor einem Monat wäre es nur Show gewesen, da Kinder ihn bis dato kein bisschen interessiert hatten. Aber das war vorher. Jetzt, wo er selbst eines hatte, das er gerade kennenlernte, sah er sich die Fotos mit ehrlichem Interesse an. Er tippte mit der Fingerspitze auf das Foto des Jungen. „Das ist Ihr Fünfjähriger?“
„Ja. Er heißt Sean.“
„Er sieht frech aus. Ich wette, er ist ein echter Lausebengel.
„Oh ja“, sagte sie mit Nachdruck. „Diesen Sommer hat er in der Kinderliga angefangen, Baseball zu spielen. Das hilft ein bisschen.“
„Klar“, stimmte er zu. „Er soll sich bloß austoben.“ John sah das zweite Foto noch einmal an. „Sie sieht wie ein kleiner Engel aus.“ Er grinste die Kellnerin an. „Aber ich schätze, das kann täuschen.“
Abigail grinste auch. „Sie kann manchmal richtig stur sein.“
„Mag sie Puppen?“
Sie lachte laut. „Geht morgens die Sonne auf?“
Er lächelte schuldbewusst. „Es scheint, ich stelle heute lauter dumme Fragen.“
„Abby“, rief eine ungeduldige Stimme von einem Tisch ganz in der Nähe. „Wir würden gern bestellen!“
„Selbstverständlich“, rief
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