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Alarm! Das Weiberschiff

Alarm! Das Weiberschiff

Titel: Alarm! Das Weiberschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Navigations-Chief bereits gesprochen. An Bord alles klar?«
    »Alles klar, Sir.«
    »Über Ihnen scheinbar nicht, Jack.«
    »Wie soll ich das verstehen, Sir?« Nicholson verstand seinen Admiral nur zu gut. Dr. Blandy hob den Blick zur Decke und seufzte.
    »Sie haben die fünf Damen doch wieder mit ihrem Gummifloß ausgesetzt und die ARSENA verständigt?«
    »So ist es, Sir.«
    »Die ARSENA hat keinen Funkspruch von Ihnen aufgenommen.«
    »Das ist merkwürdig, Sir. Der Funker hat geantwortet, daß alles verstanden worden sei.«
    »Haben Sie das im Bordbuch eingetragen?«
    »Natürlich. Außerdem liegt bei den Funkakten die elektronische Aufzeichnung des ganzen Gespräches.«
    »Die Mädchen sind bis jetzt nicht gefunden worden, Jack!«
    »Verdammt!« sagte Nicholson laut, völlig unmilitärisch und bewußt grob. Dabei grinste er Dr. Blandy an, der die Augen verdrehte.
    »Das sage ich auch!« antwortete der Admiral. »Wir wissen außerdem jetzt, nach einer Vermißtenmeldung aus Norwegen, wer die fünf jungen Damen sind. Alles Töchter amerikanischer Bürger, die eine verflucht große Rolle in Politik und Wirtschaft spielen. Die Väter werden einen Krach machen, der bis ins Weiße Haus donnert!«
    »Warum?«
    »Das fragen Sie, Jack!«
    »Es war Ihr Befehl, Sir, die Mädchen wieder von Bord zu schaffen. Ich habe nur den Befehl ausgeführt.«
    »Das brauchen Sie nicht so zu betonen. Was wir getan haben, war notwendig. Aber das kann man fünf Vätern nicht beibringen, nicht das! Es muß also die Version bleiben, daß die fünf Mädchen von Anbeginn beim Schiffbruch verschollen sind. Sie waren nie bei Ihnen an Bord!«
    »Natürlich nicht, Sir.« Nicholson lächelte bei dieser Bemerkung. »Aber das läßt sich nur behaupten, solange wir auf See sind. Was passiert, wenn wir wieder an der Basis landen? Man kann dreihundert Männer nicht zu Lügnern erziehen. Einer redet immer, und wenn's bei der eigenen Frau im Bett ist. Das allein genügt schon.«
    »Uns darüber den Kopf zu zerbrechen, haben wir noch Zeit, Jack.« Der Admiral hüstelte. Er schien sehr erregt zu sein. »Die Hauptsache ist: Die Mädchen sind von Bord!«
    »Das ist die Hauptsache, Sir!« meinte Nicholson auch. Dr. Blandy spuckte seinen naßgekauten Zigarillo aus und schnaufte vernehmbar. Admiral Adam vernahm den Schnaufer … so deutlich war die Verständigung.
    »Wer ist bei Ihnen, Jack?« fragte der Admiral. »Wer hört da mit?«
    »Nur Doc Blandy, Sir.«
    »Geben Sie mir den Doktor.«
    »Hier Blandy!« meldete sich der Arzt, als Nicholson ihm den Hörer gab. »Sir, ich hatte mich dafür eingesetzt, daß die Mädchen an Bord bleiben. Gut, jetzt sind sie wirklich verschollen, aber ich habe wenigstens ein reines Gewissen!«
    »Paul!« Adams Stimme bekam einen feierlichen Klang. »Sie haben als Arzt, selbst bei der Navy und bei unserem Sonderauftrag, eine gewisse Narrenfreiheit. Ich nehme alles auf meine Kappe, später, wenn es herauskommen sollte. Genügt Ihnen das für das Aufpolieren Ihres hippokratischen Eides?«
    »Ja, Sir.«
    »Dann ist alles gut. Geben Sie mir Jack wieder, Doc.«
    »Hier Kommandant!« sagte Nicholson, als er den Hörer wieder hatte.
    »Wann sind Sie am Nordpol, Jack?«
    »Wenn alles nach Plan läuft, Sir, in drei Tagen. Über uns treiben schon mächtige Schollen und Eisberge. Am Pol muß eine unnatürliche Wärme herrschen, die Gletscher kalben wie verrückt.«
    »Stimmt!« Adam schloß mit einem faulen Witz. »Stellen Sie sich vor, Ihr Raum X 1 geht hoch.«
    »Dann schmilzt der ganze Pol, und die Welt kippt um!«
    »Viel Glück, Jack. Sie können es gebrauchen …« Dann, nach einer kleinen Pause: »Ich wüßte auch keinen anderen, dem ich dieses Glück zutraue. Ende.«
    »Ende, Sir!«
    Nicholson legte den Hörer auf und starrte Dr. Blandy an. »Paul, du kannst lügen wie eine Hure, die eine Jungfrau spielt!«
    Das Abendessen nahm Commander Nicholson nicht in der Offiziersmesse ein, zum zweitenmal nicht, um seinen Offizieren zu zeigen, wie groß seine Abneigung gegen ihre menschlichen Schwächen war. Die Offiziere verstanden das und verzehrten schweigsam das Essen, das die Ordonnanzen servierten. Um so lauter ging es bei den Maaten und der Mannschaft her. Hier sprach jeder vom Mord an Belucci, aber man sprach auch von den Mädchen. Einige wetteten, daß auch in dieser Nacht wieder die Offiziere sich die Weiber ins Bett holen würden. Wie es Belucci geschafft hatte, sich die Rothaarige zu schnappen, blieb allen ein Rätsel und nötigte

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