Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alarm! Das Weiberschiff

Alarm! Das Weiberschiff

Titel: Alarm! Das Weiberschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
Vom Netzwerk:
wirklich!« hörte Nicholson Joan Hankow schreien. »Will uns überreden, wochenlang ohne einen Mann zu sein!«
    Plötzlich tat ihm Monika Herrmann leid, so töricht es auch war. Er konnte sich vorstellen, wie sie versucht hatte, die anderen Mädchen zur Vernunft zu bringen, und wie man sie zuerst ausgelacht und dann beschimpft hatte. Warum hatte man denn diesen Europatrip gemacht? Um den Tower zu besichtigen? Den Kölner Dom? Den Eiffelturm? Den Petersdom? Die Akropolis? Die Burgen am Rhein? Das Matterhorn? Die Meerjungfrau von Kopenhagen? Zum Lachen, Darling! Man wollte Unterschiede sammeln: Warum kann's ein Italiener besser als ein Schwede? Und sind die Franzosen wirklich so fantasievoll und die Deutschen so romantisch? Und sagt ein Engländer hinterher tatsächlich immer: O sorry, madam? Um das festzustellen, lohnte es sich schon, um die Welt zu reisen, wenn der Papa es bezahlt.
    »Gehen Sie schlafen!« sagte Nicholson energisch.
    »Und das wollen Sie durchhalten?« sagte Lili Petersen.
    »Ja.«
    »Wie lange, Sir?«
    »Drei Monate.«
    Ein helles, fast hysterisches Gelächter antwortete ihm … dann trat wieder Stille ein. Es hatte keinen Sinn, mit einem Verrückten zu diskutieren.
    Ungefähr eine Stunde hatte Commander Nicholson gewartet, als sich die Tür langsam öffnete. Nicholson schob den Sicherungsflügel der MPi zurück und straffte sich. Draußen im Gang brannte die Nachtnotbeleuchtung, aus Sparsamkeitsgründen wegen der Batterien, und so konnte Nicholson den Mann erst erkennen, als er im Zimmer stand. Es war Chief McLaren … der letzte, von dem Nicholson erwartet hätte, daß er sich an eines der Mädchen heranschleichen würde.
    »Victor«, sagte Nicholson sanft und bog den Zeigefinger um den Abzug der Maschinenpistole. »Ihre einzige Geliebte ist doch die Atommaschine?«
    »Deshalb komme ich nicht, Sir.«
    »Sondern?«
    »Ich weiß ja, daß Sie hier herumsitzen. Das ganze Boot weiß es. Ich will Ihnen etwas erklären.«
    »Nachts um halb zwölf?«
    »Bei Grundsätzlichkeiten gibt es keine Stunden, keine Zeitangaben.«
    »Ich höre. Fängt interessant an, Victor.«
    »Belucci hat die kleine Rote gehabt.«
    »Evelyn Darring. Ihr Vater ist Präsident eines Chemiekonzerns.«
    »Das ist ja egal, Sir.« McLaren blieb an der offenen Tür stehen. »Sie sind sich darüber im klaren, Sir, daß alle Offiziere gegen Sie sind?«
    »Ja!« antwortete Nicholson.
    »Ebenso alle Maate und die gesamte Mannschaft.«
    »Natürlich! Wenn die Offiziere nur noch aus Penissen bestehen, warum soll dann die Mannschaft anders sein? Aber Sie, Victor …«
    »Ich auch, Sir. Seit heute!«
    »Ich hätte es mir denken können, Victor. Auch Sie haben ja etwas in der Hose! Und jetzt sind Sie gekommen, um im Namen des Bootes dem Commander ein Ultimatum zu stellen.«
    »Im Namen der Offiziere, Sir.«
    »Also eine Meuterei!«
    »Eine Diskussion, Sir.«
    »Reden Sie kein Blech, Chief! Das Boot meutert gegen mich, weil ich fünf behaarte Dreiecke nicht für die Allgemeinheit freigebe! Das ist die ungeheurlichste Meuterei, die je auf einem Schiff der Navy passiert ist! Und hier meine Antwort, McLaren.« Nicholson hob die Maschinenpistole in Brusthöhe. »Ich schieße rücksichtslos auf jeden, der sich dort der Tür von Raum zwei nähert. Ich weiß, man kann zurückschießen, aber zuerst wird es einige Opfer geben, ehe jemand an die Schlüssel kommt. Wollen Sie den Anfang machen, Victor?«
    »Ich will verhandeln, Sir.«
    »Es gibt nichts zu verhandeln! Sagen Sie Cornell oder Curtis oder Collins, oder wer sonst Sie schickt: Hier sitzt der Commander mit einer MPi im Arm, und das ist meine Geliebte. Wir müssen erst überwunden werden.«
    »Sie können nicht drei Monate vor der Tür zu Raum zwei sitzen, Sir!«
    »Und darauf spekuliert ihr? Und später, wenn wir wieder in der Basis sind?«
    »Das Ehrengericht kann uns am Arsch lecken, Sir.«
    »So spricht ein Vietnamkämpfer!«
    »Ich scheiß auf Vietnam, Sir! Bin alt genug.«
    »Und verheiratet und Vater von drei Kindern«, unterbrach Nicholson.
    »Um zu wissen, was hier passiert. Auch mit mir. Sie haben gar keine Möglichkeit, die Mädchen einzusperren, Sir.«
    »Das ist mir neu, Victor.« Nicholson lehnte sich zurück. Von McLaren kam keine unmittelbare Gefahr. Er kannte ihn zu gut. Er ahnte auch, daß man ihn mißbrauchte, weil die anderen Offiziere sich scheuten, mit dem Commander zu reden. McLaren konnte das … er kannte Nicholson seit neun Jahren. »Angenommen, ich gebe die Mädchen für

Weitere Kostenlose Bücher