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Alarm! Das Weiberschiff

Alarm! Das Weiberschiff

Titel: Alarm! Das Weiberschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Mädchen? Um Rothaarige? Und dann verloren, weil zwei Würfel Magnetseiten hatten. Mafia-Würfel! Boy, hatten wir da eine Wut, nicht wahr? Man hätte Belucci am liebsten gleich an die Wand geworfen wie eine junge Katze.«
    »Sir. Ich …«
    Nicholson erhob sich wieder. »Ich will keine Erklärung von Ihnen, Duncan.« Er steckte den Dollar ein und griff nach dem Lederbecher mit den Würfeln. »Wir bleiben noch zwei Monate unter Wasser! Zwei Monate! Wir untertauchen den Nordpol, das wissen Sie, und wir machen dort einige verflucht gefährliche Übungen. Ich gehe von jetzt ab keine Minute mehr von meinen Befehlen und meinen Plänen ab! Hier an Bord, auf meinem Boot, ja, auf meinem Boot, ist ein Kamerad ermordet worden, und zehn Mann wissen, wer es war! Ich erwarte, daß diese zehn Mann unter sich so mutig sind, die Konsequenzen zu ziehen! Zehn der besten Matrosen der Navy! Zehn Ausgezeichnete. Und dann ein kleines rothaariges Biest, das nichts zu bieten hat als ein heißes Dreieck und zwei halbwegs feste Fleischkugeln. Ist das unser Boot wert, Duncan?«
    »Sir, ich …«
    »Kein Kommentar! Guten Tag, Duncan!«
    Auch Duncan schwieg, schwitzte vor Erregung und spürte im Unterkörper einen Drang, als müsse er sich in die Hose scheißen. Erst als der Commander aus dem Maschinenraum war, hieb er mit beiden Fäusten gegen die Wand und brüllte: »Welche Sau hat uns da verraten? Welche Drecksau war das?«
    Nicholson ging die zehn der Reihe nach durch mit einer Akribie, die nur ihm zuzutrauen war. Und überall, wo er mit dem Lederbecher und den Würfeln auftauchte und seinen Spruch vom Spielchen um einen Dollar hersagte, begegnete er verstecktem Entsetzen und kaum verhüllter Angst. Beim letzten Mann, dem Maschinenmaat Dustin Hollyday, einem schon ergrauten, zweiunddreißigjährigen Krieger, der wegen seiner breiten Narbe über der Stirn Vietnam nie vergessen konnte und nachts oft furchtbar davon träumte, bekam Nicholson endlich seine Antwort.
    »Ich habe schon gehört, was los ist, Sir!« sagte er, als der Commander bei ihm in der Koje erschien. Hollyday hatte Freiwache. »Ihr Hausieren mit den Würfeln!« Hollyday grinste, doch er stand stramm. »Die Nachrichtenübermittlung im Boot funktioniert besser als das beste Sonar. Es stimmt, Sir. Belucci hat uns betrogen. Mit Magnetwürfeln. Ich selbst habe ihm eine geklebt. Verzeihung, ich habe Belucci eine Ohrfeige gegeben, Sir, in berechtigter Erregung. Aber ihn morden, ein Messer in den Rücken … nein, Sir! Keiner von uns, das garantiere ich Ihnen! Die Weiber, vor allem die Rothaarige – ja, sie machen uns verrückt. Aber wir bleiben doch schließlich Kameraden, Sir –«
    »Das sagen Sie, Hollyday!« Nicholson lehnte sich an die Kojenwand. »Trotzdem war jetzt ein rotgelockter Unterleib stärker als alle Kameradschaft!«
    »Das ist eine Schweinerei, die ich nicht begreife, Sir! Wenn ich den Kerl herausfinde, der –«
    »Er sitzt irgendwo neben uns und blickt uns treu und lieb an, Hollyday! Ich danke Ihnen.«
    »Wofür, Sir?«
    »Daß Sie der einzige waren, der mir gesagt hat, daß ihr um die Rothaarige gespielt habt und daß Belucci euch beschissen hat. Unter euch zehn ist der Mörder!«
    »Das weiß ich, Sir. Und ich suche ihn!«
    »Ich glaube Ihnen, Dustin. Also bleiben nur noch neun!«
    »Und die kaufe ich mir. Ich kann es mit jedem von ihnen aufnehmen!«
    »Soll noch ein Mord an Bord passieren, Hollyday? Wir bleiben von nun an permanent unter Wasser. Der Mörder kann nicht weg … wir haben also Zeit. Aber er weiß jetzt, daß wir ihn eingekreist haben. Unsere einzige Aufgabe in diesem Fall muß sein, einen weiteren Mord zu verhindern!« Nicholson atmete tief. »Jenseits des Nordpols, wenn wir wieder aufgetaucht sind, kommt das große Aufräumen. Und das können Sie an alle weitergeben. Ich verspreche euch ein Fegefeuer auf Erden!«
    Im Kommandantenraum wartete Doc Blandy und rauchte einen Zigarillo. Dabei unterhielt er sich über das Bordtelefon mit dem Turm, wo Bernie Cornell hockte und sich langweilte. Eine Unterwasserfahrt, und dann noch in dieser Tiefe, war die allergrößte Schweinerei, die es an Bord gab. Man konnte sich nur mit den Meldungen aus dem Navigationsraum und den einzelnen Maschinenkammern beschäftigen, aber da dort alles reibungslos oder von unbestechlichen Computern gesteuert ablief, war auch das eher entnervend denn anregend. Blandy legte den Hörer auf, und da stand auch schon Nicholson vor ihm.
    »Hast du den Mörder, Jack?«
    »Ja!«
    »Wer

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